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Blue

Blue

Titel: Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Blackwood
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fü h ren.
    „Wer ist hier die Missgeburt, Blue? Mach dir mal Gedanken darüber. Übr i gens bin ich noch nicht ganz fertig hier.“
    Er hatte diese Worte ausgespien. Dieser kleine Parasit wollte sie provozi e ren, doch diese Genugtuung würde sie ihm nicht geben. „Was willst du noch?“ Er grinste blöde und begann, in der Nase zu bohren. Widerlich! „Hör auf nach deinem Gehirn zu suchen, du wirst nämlich keins finden. Also spuck schon aus , was du zu sagen hast und erlöse mich von deinem Anblick.“
    Beleidigt zog er den Finger aus der Nase und wischte ihn an seiner Hose ab. Ekel schüttelte sie. „Ich soll dir was von Igor ausrichten. Er möchte sich morgen mit dir treffen. Um fünf am Hauptbahnhof. Du sollst allein ko m men, sonst passiert etwas Schreckliches.“
    Überrascht hob sie die Augenbrauen. Was hatte Igor vor und was hatte er mit Richi zu tun?
    Nachdem Richi seine Botschaft überbracht hatte, zerrte David ihn auf ihr Zeichen hin aus ihrem Büro. Erst tigerte sie unruhig jeden Quadratzentim e ter des Raums ab, bis sie schließlich zu dem Schluss kam, dass das G anze eh keinen Sinn hatte. Sie beschloss , zu Boss zu gehen und die Angelegenheit mit ihm zu besprechen.
    Als Blue vor seinen Räumlichkeiten stand, straffte sie die Schultern und versuchte mutig zu sein. Boss ’ Büro war wie der Vorhof der Hölle. Irgen d wie spielte er immer hässliche Spielchen mit ihr. Sie klopfte leise an . Die Sekunden verstrichen und es kam keine Antwort. Blue griff nach der Tü r klinke und drückte sie nach unten. Dann schob sie die Tür auf und erblickte Boss. Er saß zusammengesunken am Schreibtisch und betrachtete ein Foto, das er in der Hand hielt. In seinen Augenwinkeln glitzerte es verdächtig. Weinte er etwa? Das konnte sie kaum glauben.
    Mit einem leisen Hüsteln machte sie auf sich aufmerksam. Er zuckte z u sammen und sah zu ihr auf. Yep, Boss hatte Tränen in den Augen, die er nun krampfhaft wegzublinzeln versuchte. Er räusperte sich und ließ das Foto unter einem Stapel Unterlagen verschwinden. Blue ließ sich nicht anmerken , wie seltsam die ganze Situation auf sie wirkte , und legte den Umschlag mit den zwanzigtausend Franken auf den Tisch. Er runzelte fragend die Stirn.
    „ Richi hat bezahlt. Es ist alles da.“
    Boss nahm wortlos das Bündel und ging zu seinem Safe, wo er es ei n schloss. Blue musterte ihn eingehend und er schien es zu bemerken.
    „Was?“, fauchte er. Sein Blick und sein Ton ließen ihr die Haare zu Berge stehen und sie zuckte unwillkürlich zusammen.
    „Ich wollte eigentlich noch etwas mit dir besprechen“, sagte sie, „ aber wenn ich ungelegen komme, kann das auch warten.“
    Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und schien danach völlig au s gewechselt. „Ach was. Schieß los, was hast du für ein Problem ? “
    Sie schilderte Boss die Geschichte mit Igor und fragte ihn , was sie jetzt tun sollte. Während ihrer Erzählung hatte Boss ’ Gesichtsfarbe von einem wa r men Goldbraun zu einem kränklichen Grün gewechselt. Lange sagte er nichts. Dann sprang er plötzlich auf.
    „Du wirst da auf keinen Fall hingehen! Hast du mich verstanden? Das ist zu gefährlich.“
    Sie wusste nicht, was dieser Ausbruch zu bedeuten hatte. Normalerweise war Boss nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen. „Aber wenn ich nicht gehe, werden wir nie herausfinden , was er vorhat.“
    Abrupt drehte er sich z u ihr um und packte sie fest an den Schultern. Seine Finger gruben sich schmerzhaft in ihr Fleisch. „Du gehst da nicht hin!“ Er nagelte sie mit seinen blauen Augen an Ort und Stelle fest. Er musterte Blue und sie konnte eine seltsame Verzweiflung in seinem harten Gesicht erke n nen. Sein militärisch kurz geschnittenes Haar machte es noch kantiger. G e nauso abrupt , wie er sie gepackt hatte, ließ er sie wieder los. Er schaute zu Boden und ließ die Schultern hängen. Seine Brust hob und senkte sich unter schweren Atemzügen. „Er hat mir schon einmal jemanden genommen“, flüsterte er mehr zu sich selbst. Dann ging er zurück zu seinem Bürostuhl und ließ seine Hand gedankenversunken zum Foto gleiten, dessen Ecke unter dem Stapel Unterlagen hervorlugte.
    „Wen hast du verloren, Boss? Was ist los mit dir? Ich mache mir ja fast Sorgen. “ Sie musste innerlich über ihren Sarkasmus lachen.
    Er seufzte, zog das Foto heraus und hielt es beinahe zärtlich hoch . 

Orions Geschichte
     
    Boss lehnte sich zurück und hielt seinen Blick auf das Foto gerichtet. Nac h dem er sich

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