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Blue

Blue

Titel: Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Blackwood
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and e res. Sie gaben mir kaum Zeit, um für die Schule zu lernen. Stattdessen mus s te ich die Hausarbeit machen. Putzen, kochen, waschen, aufräumen . Für Prüfungen lernte ich immer nachts, wenn alle schliefen. Als ich achtzehn wurde, wollte niemand mehr die Verantwortung für mich haben. Ich ging zur Schule und danach zur Arbeit, um mein Leben zu finanzieren. Später, während meines Studiums , arbeitete ich in einer Fabrik und hauste in einem Loch . “
    Andromedas Augen wurden schmal. „Wenn du fertig herumgeschrien hast, werde ich weitererzählen. Andernfalls werde ich gehen und nicht mehr wi e derkommen.“ Ihre Stimme hatte den kühlen Unterton angenommen, den Blue bereits von Boss kannte. Ihre plötzliche Distanziertheit ließ Blue ve r stummen. „Du bildest dein Urteil vorschnell. Wenn du glaubst, dass es mir leichtgefallen ist , dich, frisch geboren, einfach herzugeben, dann irrst du dich gewaltig. Leander und ich flohen in den Wald, in der Nähe von Einsiedeln. Er hatte dort eine Hütte gefunden und für uns hergerichtet. Mehrmals pro Woche ging er weg , um Lebensmittel zu kaufen. Immer wieder an einen anderen Ort und nie zur selben Zeit. Er wollte keine Spuren hinterlassen. Eines Tages kam er nicht mehr zurück. Ich wartete und wartete. Als er nach einer Woche immer noch nicht aufgetaucht war, musste ich vom Schlimm s ten ausgehen. Es war in der Zeit, als du zur Welt kommen solltest. Als du dann schließlich da warst, wurde mir schlagartig klar, dass du in großer G e fahr schwebt est . Ich hatte dich allein in dieser Hütte zur Welt gebracht, hau s te in ärmlichen Verhältnissen und dein Vater war vermutlich tot. Es brach mir das Herz, aber ich musste für deine Sicherheit und Anonymität sorgen. Also brachte ich dich fort . Wie ich den Weg zurück gefunden habe , ist mir ein Rätsel. Auf jeden Fall erschlug mich die Einsamkeit in dieser Hütte in dem Moment, als ich sie wieder betrat. Danach ist alles im Dunkeln.“
    Blue hatte ihr mit angehaltenem Atem zugehört. Andromeda räusperte sich. Es schien, dass sie Mühe hatte , die Fassung zu bewahren.
    „Was meinst du mit alles im Dunkeln? Wo bist du denn jetzt? Bist du noch am Leben, oder … ähm … bist du ein Geist?“ Blue war sich be wusst , wie dämlich sie sich anhörte.
    Andromeda kicherte. Trotzdem wirkte sie angestrengt. „ Nein, ich bin kein Geist. Ich bin noch am Leben … “
    Plötzlich wurde Blue bewusst, was sie ihr hier erzählte. „Moment! Du e r zählst mir jetzt nicht, dass Leander mein Vater ist. Oder? Ich meine, dann wären Igor und Janus meine Onkel.“ Beim Gedanken daran schüttelte es sie.
    Andromeda sah Blue unergründlich an. Seufzend setzte sie sich auf den Tischrand. „Auch wenn es mich nicht glücklich macht, aber ja, Igor und Janus sind mit dir in gleichem Grad verwandt wie Orion. Leander ist dein Vater und er war ein guter Mann. Trotz seiner Vergangenheit.“
    Ihre Worte hingen im Raum wie ein Damoklesschwert über Blues Haupt. Was hatte das nun für sie zu bedeuten? Andromedas Geständnis war wer t voll, aber auch gefährlich. W as sollte sie damit anfangen? Blues bisheriges Leben basierte auf Lügen , was s ie b is i n ihre Grundfesten erschüt tert e . Sie war eine halbe Outlaw! O b sie mit dieser Tatsache würde leben können ? Sie wusste es nicht. Wie würde Boss auf diese Neuigkeit reagieren? Oder Tom, wenn sie ihn fanden. Sie musste darauf achten, wer davon erfuhr. Sollten die falschen Leute Wind davon bekommen, schwebte sie in Lebensgefahr. Blues Gedanken rasten und sie merkte fast zu spät, dass ihre Mutter weitergespr o chen hatte.
    „… sie dürfen es auf keinen Fall erfahren.“
    Blue schreckte hoch. „ Wie ist es überhaupt möglich, dass wir diese Unte r haltung auf diese Weise führen? “
    „Ich war immer bei dir, Blue. Du hast mich nur nie gesehen. Im Übrigen werde ich Orion zur Rechenschaft ziehen für das, was er dir angetan hat. Als du mich das erste Mal gesehen hast, habe ich versucht, mich auf deine Fr e quenz einzustellen. Aber das alles ist nicht wichtig. Du musst unbedingt deinen Mann Tom finden. Ich weiß, dass du es schaffen kannst, denn du bist eine starke Frau.“ Sie machte eine Pause und schien zu horchen. „Es kommt jemand, darum muss ich gehen. Ich komme aber wieder. Vergiss nicht , d u bist Siria Leandra Sangualunaris . Schön, stark und eine Kriegerin.“
    Andromedas Erscheinung verblasste und Blue schlug mit einem Keuchen die Augen auf. Ihr Kopf lag auf dem Tisch zwischen

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