Blue
der Männer neben ihm. Irgendetwas zog sie in seine Richtung.
„Wie ist dein Name?“
„Man nennt mich Irbis“ , antwortete er leise mit samtenem Tenor.
Sie runzelte belustigt die Stirn. „Man hat dich nach Schneeleoparden g e tauft?“
Er grinste und entblößte seine langen weißen Fänge. Dann tippte er sich mit dem Zeigefinger gegen die Wange. „Weiß wie Schnee“, sagte Irbis und sein Finger wanderte zu seinen sinnlich geschwungenen Lippen . „Rot wie Blut.“ Danach glitt seine Hand zu seinen dunklen Haaren. „ S chwarz wie Ebenholz.“
„Und sie konnten dich wohl kaum Schneewittchen nennen, was?“
Er zwinkerte ihr zu.
Lächelnd reichte sie ihm den Dolch, den er ohne Zögern entgegennahm. Irbis zog sie auf seltsame Weise an. Es war, als wäre sie am Ziel einer langen Suche. Aber es war nichts Romantisches an dem Gefühl . Sie versuchte , es auf seine offene Art zu schieben, obwohl sie wusste, dass da mehr war. Mit diesem Gedanken legte sie die Lippen auf den Schnitt und ließ ein paar Tropfen seines Blutes ihre Kehle hinuntergleiten. Sein Blut schmeckte kräft i ger als das seiner Vorgänger. Im Hintergrund bemerkte Blue auch eine bitt e re Note , von der ihr Instinkt ihr sagte, dass das nichts Gutes war.
Kaum hatte sie die Salbe auf der Wunde verteilt, erfüllte sie ein ziehendes Gefühl. Es fühlte sich wie eine nie enden wollende Sehnsucht an, die sich in ihre Eingeweide krallte. Sie krümmte sich und schlang die Arme um ihren Leib. Hinter Irbis tauchte plötzlich Andromedas Silhouette auf. Sie stand nur da und verschwand genauso schnell wieder. In Blues Kopf drehte sich alles und sie kippte vornüber. Irbis sprang vor und fing sie auf, bevor sie mit dem Gesicht zuerst auf dem Boden landete.
„Danke“, stammelte Blue.
Irbis nickte ihr ergeben zu und lächelte.
Aus der Ecke hörte sie Tom knurren. „Was hast du ihr an getan? Das wirst du bereuen! “, brüllte er Irbis an.
Diese r drehte sich zu Tom um. I n dem Moment ging ein Raunen durch den Raum und niemand sagte mehr etwas. Alle Blicke waren auf den Scha t tenlord und Blue gerichtet. Selbst Tom verharrte in seiner Schimpftirade.
„Sie sind gleich“, flüsterte jemand. Blue wusste nicht wer.
Kaum war Blue wieder auf den Beinen, stürmte Tom auf Irbis los und wollte ihm ans Leder. Blue sprang dazwischen und legte Tom ihre Hände auf die Brust. Das Herz hämmerte hart gegen seine Rippen und er atmete schwer.
„Lass ihn, Tom. Er hat nichts Falsches getan.“
„Er hat dich verletzt. Du hattest Schmerzen . “
„Nein, hat er nicht. Mir ist nur schwindlig geworden. Und er hat mich vor dem Sturz bewahrt“, log sie.
Noch einmal knurrte Tom, dann packte er Blue und zerrte sie aus dem Raum. Er ging in ihr Büro und knallte die Tür hinter ihnen zu. Grob drückte er sie gegen die Wand. Er vergrub seine Nase an ihrem Hals und atmete ein paar Mal tief ein und aus. „Ich kann sie riechen. Diese Kerle.“ Seine Stimme war heiser. „ Ich weiß, ich sollte es nach dem Gesetz, aber i ch kann es nicht ertragen, dass du von diesen Typen getrunken hast.“
In der nächsten Sekunde fühlte sie einen stechenden Schmerz. Tom hatte sich i n ihr verbissen, bereits zum zweiten Mal in vierundzwanzig Stunden nahm er ihr Blut. Er kennzeichnete sie als sein Eigentum. Denn nichts and e res war sie und nichts anderes wollte sie sein. Eine angenehme, elektrische Woge erfasste sie und trug sie davon.
Säuberung
Als sie in den Korridor traten, schwankte Blue ein wenig und klammerte sich an Toms Arm.
„Scheiße, Blue . Ich glaube , ich habe zu viel von dir genommen.“ Er legte ihr liebevoll den Arm um die Taille und stützte sie.
Sie winkte ab und ging weiter zu Orions Büro. J etzt war keine Zeit für so etwas. Sie mussten ihren Überfall auf Lemniskate planen.
Keiner der Anwesenden hob den Blick, als sie durch die Tür traten. Es w a ren jedoch nur noch Boss, Gabriel , Shadow und Nero da. Dark, Umbro und Irbis waren gegangen . Die vier Männer waren über den Schreibtisch gebeugt. Erst als Tom sich künstlich räusperte, hob Gabriel den Blick und grinste.
„Hast du dein Revier wieder ordentlich abgesteckt, Tommy?“
„ Schnauze. Wir haben wichtigere Sachen zu besprechen.“ Blue warf Ga b riel einen warnenden Blick zu. Und damit begannen Tom und sie mit ihrer Berichterstattung.
Die Planung überließ Blue den Superhirnen. Erschöpft lehnte si e sich mit dem Rü cken an die Wand und schloss die Augen. Es war immer noch deu t
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