Blue
frischte auf und zerrte an der Kleidung. Als es Zeit war, gab ihnen Shadow ein Zeichen. Die drei Schattenlords bildeten die Vorhut und gaben dem Vorrücken von Tom und Blue Deckung. Es war unvorstellbar , wie schnell sie sich bewegten , man konnte sie mit bloßem Auge kaum erkennen. Sie verschmolzen tatsächlich mit ihrer Umwelt. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass die Luft rein war, winkten sie Tom und Blue zu sich.
Blue hatte den Zaun zum Gelände passiert, als sich ein Auto näherte. Durch die Form der Scheinwerfer wusste sie, dass es sich um Mattys Jaguar handelte. Die Zeit zum Handeln war gekommen.
„Shadow, ihr geh t rein und räumt schon mal auf. Tom und ich schnappen uns die beiden Saftsäcke in dem Wagen.“ Selbst aus dieser Distanz konnte Blue in dem Auto zwei unterschiedliche Herzschläge ausmachen. „Wir kommen nach. Und denkt daran, es könnten sich noch Überlebende da drin befinden.“ Kaum hatte sie gedanklich einen Punkt hinter ihre Aussage g e setzt, erinnerte nur noch ein Luftzug an die Anwesenheit der Schattenlords.
Inzwischen hatte das Auto die Geländeeinfahrt fast erreicht. Entschlossen trat Blue aus dem Schatten auf den Platz hinaus. Der Jaguar kam abrupt zum Stehen, keinen Meter von ihr entfernt. Matty riss entsetzt die Augen auf. Während sie sich durch die Front scheibe anstarrten, zerrte der kalte Wind an Blues Ledermantel.
Neben Matty saß Folterknecht Roth, der nervös auf dem Sitz heru m rutschte. Als sich Matty wieder im Griff hatte, legte er den Rückwärtsgang ein und wollte fliehen. Inzwischen war jedoch Tom ebenfalls aus seiner D e ckung gekommen und versperrte den Fluchtweg. Matty fluchte.
„Sei ein Mann, Bonnet, und steig aus“ , sagte Blue kalt.
Ohne sie aus den Augen zu lassen, löste er den Sicherheitsgurt und stieg aus. Er blieb in der offenen Autotür stehen, die Hände auf dem Rahmen liegend.
„Du warst tot“, sagte er mit gebrochener Stimme, „wie ist das möglich?“
Nun machte sich Roth ebenfalls daran auszusteigen. Mit einem kurzen Blick gab Blue Tom zu verstehen, dass er sich um diesen Wurm kümmern sollte. Tom nickte kurz und bewegte sich dann so schnell zur Beifahrerseite, dass er vor dem menschlichen Auge verschwimmen musste.
Matty lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich, indem er sich bewegte.
„Wie du siehst, Matty, lebe ich noch. Obwohl ich zugeben muss, dass du und dein Freund mich beinahe geschafft hätten.“ Sie ging auf ihn zu und Matty wich zurück. Plötzlich wirbelte er auf dem Absatz herum und rannte davon.
N ach drei Schritten hatte sie ihn zu Boden gerissen. Das Keuchen, das aus seiner Brust drang, verschaffte ihr Befriedigung. Sie griff zum Stiefel und zog den Dolch hervor. Mit einem Ruck riss sie Matty hoch und hielt ihm die Messerspitze unter das Kinn. Er wagte es nicht, sich zu rühren, geschweige denn, einen Laut von sich zu geben. „Tom“, rief Blue . „ D u kannst dich an dem Typen austoben. Das ist Martin Roth. Matty und ich werden dir dabei zusehen. Nicht wahr, Matty?“
Er jammerte und wimmerte.
Mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze griff Tom ins Fahrzeuginnere und zerrte Roth ins Freie. Dieser zappelte an Toms Arm wie ein Fisch am Haken. Tom hatte ihn an der Kehle gepackt und hochgehoben. Roths Füße baumelten zehn Zentimeter über dem Boden. Sein Gesicht hatte sich du n kelrot verfärbt und er rang nach Luft. Tom fletschte die Zähne und knurrte. Mit Schwung schleuderte er sein Opfer zu Boden. Roth wimmerte, während Tom ihn am Kragen packte und wieder hochzerrte.
„Du hast ein paar falsche Entscheidungen getroffen, mein Freund.“ Toms Stimme war kalt und hart wie der eisbedeckte Asphalt unter seinen Stiefeln. „Du hast Vampire gequält und getötet. Ihr habt sie zu monströsen Dinge n gezwungen und nicht einmal vor Babys haltgemacht. Ihr seid widerwärtige, kranke Kreaturen.“
Tom holte aus und seine Faust landete krachend auf Roths Kiefer. Der Feigling jaulte auf und stolperte rückwärts. Nach all den schrecklichen Di n gen, die er anderen angetan hatte, war er noch widerwärtiger, indem er sich schwach zeigte. Tom trat wieder auf ihn zu und baute sich vor ihm auf. „Dein größter Fehler war, dass du dich an meiner Frau vergriffen hast. Und dafür mein Freundchen“, Tom hielt inne und riss Roths Kopf, der vor ihm kniete an den Haaren nach hinten , „wirst du jetzt sterben.“
Mit diesen Worten zog er seinen Dolch und schnitt Roth die Kehle durch. Roth machte ein erschrockenes Gesicht. Sein
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