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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht gedacht, dass ich mich diesem Verhör in meinem Alter noch unterziehen muss.«
    »Natürlich müssen Sie das nicht.« Jolene gab ihrem
Gatten einen leichten Klaps auf den Arm. »Er macht nur Scherze. Stella kann sich und ihre Söhne sehr gut allein ernähren. Und Sie wären nicht unangemeldet bei uns hereingeschneit, wenn Sie Stella nicht lieben würden. Aber gestatten Sie mir eine Frage: Wie werden Sie mit der Rolle als Stiefvater von Stellas Söhnen zurechtkommen?«
    »Vermutlich genauso gut wie Sie mit Ihrer Rolle als Stiefgroßmutter. Und wenn ich Glück habe, werden mich die Kinder so problemlos akzeptieren wie Sie. Die beiden sind sehr gern bei Ihnen. Ich habe gehört, wie sie von Grandma Jos Plätzchen schwärmten, die es sogar mit Davids Plätzchen aufnehmen könnten. Und das ist ein dickes Kompliment.«
    »Die beiden sind unser Sonnenschein«, sagte Will. »Sie sind für Stella unendlich wichtig. Und sie waren für Kevin unendlich wichtig. Er war ein guter Mann.«
    »Vielleicht wäre es einfacher für mich, wenn er ein Mistkerl gewesen wäre, von dem sie sich hätte scheiden lassen, statt ein netter Kerl, der zu früh gestorben ist. Andererseits freue ich mich für sie, dass sie einen guten Mann, eine gute Ehe hatte. Und ich freue mich für die Jungs, dass sie einen guten Vater hatten, der sie liebte. Wenn es Sie beruhigt, ich kann durchaus mit seinem Geist leben. Im Grunde bin ich ihm dankbar.«
    »Eine sehr intelligente Einstellung.« Zustimmend tätschelte Jolene Logans Hand. »Und sie verrät, wie ich finde, einen guten Charakter. Meinst du nicht auch, Will?«
    Will gab einen undefinierbaren Laut von sich. »Wenn Sie mein Mädchen heiraten, kriege ich dann für Gartenarbeiten einen Familienrabatt?«
    Logan entspannte sich sichtlich. »Das ließe sich als Teil des Abkommens hinkriegen.«
    »Ich spiele nämlich mit dem Gedanken, die Veranda zu renovieren.«
    »Das höre ich zum ersten Mal«, murmelte Jolene.
    »In einer dieser Heimwerkersendungen wurde aus Ziegelsteinen ein Fischgrätmuster gelegt. Das hat mir gut gefallen. Kennen Sie sich damit aus?«
    »Ich habe schon einige solcher Böden gelegt. Am besten, ich sehe mir Ihre Veranda mal an. Meinetwegen gleich.«
    »Ausgezeichnete Idee«, rief Will. »Gehen wir.«

EINUNDZWANZIGSTES KAPITEL
    Stella grübelte über Logans Antrag nach, aber je länger sie nachdachte, desto unsicherer wurde sie. Sie beschloss, mit Logan am Mittag, wenn er die Jungen abholte, noch einmal über alles zu sprechen.
    Sie wusste, er war wütend auf sie. Und wohl auch verletzt. Dennoch hatte sie keinen Zweifel, dass er sein Versprechen wahr machen und die Kinder abholen würde.
    Ein eindeutiger Pluspunkt, dachte sie. Man konnte sich auf ihn verlassen.
    Es würde eine Auseinandersetzung geben, so viel war klar. Sie waren beide zu aufgewühlt, um über ein so emotionales Thema eine ruhige, vernünftige Debatte führen zu können. Aber ein Streit wirkte in der Regel klärend. Und für eine so schwer wiegende Entscheidung, die nicht nur sie allein betraf, brauchte sie unbedingt Klarheit.
    Um die Kinder zu beschäftigen, hatte sie ihnen die Aufgabe gegeben, abgestellte Einkaufswagen einzusammeln. Als Logan auftauchte, wollte sie ihn rasch beiseite ziehen, doch er nickte ihr nur freundlich zu und ging zu den Kindern weiter. Er wirkte gut gelaunt. Fast schon verdächtig heiter.
    »Bereit für schwere Männerarbeit?«, fragte er.
    Sie nickten begeistert und sahen mit leuchtenden Augen zu ihm auf. Luke zeigte ihm stolz den Plastikhammer, den er in eine Schlaufe seiner Shorts geklemmt hatte.
    »Wunderbar«, sagte Logan. »Es gefällt mir, wenn ein Mann sein Werkzeug bei sich hat. Hi, Stella«, fügte er an Stella gewandt hinzu: »Ich werde die beiden dann wieder vor dem Haus absetzen.«
    »Um wie viel Uhr?«
    »Kommt darauf an, wie lange sie durchhalten.« Prüfend drückte er Gavins Bizeps. »Hm, da steckt genügend Kraft für einen ganzen Tag.«
    »Fühl mal bei mir!« Luke winkelte den Arm ab.
    Logan kam dem Wunsch nach, stieß einen anerkennenden Pfiff aus und nickte Stella zum Abschied zu. »Bis dann.«
    Und da stand sie nun.
    Und grübelte weiter, zermarterte sich weiterhin das Hirn. Was, wie ihr schließlich dämmerte, genau das war, was er beabsichtigt hatte.
     
    Als sie von der Arbeit nach Hause kam, war es im Haus ungewohnt still. Sie nahm eine Dusche, spielte mit dem Baby, trank ein Glas Wein und tigerte unruhig umher. Das jähe Schrillen des Telefons ließ sie

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