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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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diesen Kuss all die Gefühle, die in ihm tobten. Schwer atmend trat er schließlich zurück. »Mach deine Liste, Rotschopf. Und überleg dir, in welcher
Farbe du die Wohnzimmerwände haben willst. Richte den Jungs meine Grüße aus. Ich werde sie morgen, wie besprochen, abholen.«
    »Aber ... bleibst du nicht zum Abendessen?«
    »Ich habe noch einiges zu erledigen.« Er drehte sich zum Gehen um. »Und du auch«, rief er, sich nach ihr umblickend. »Du musst die Liste machen.«
     
    In Wahrheit hatte er nichts Wichtiges zu erledigen. Aber er wollte allein sein, um seine Enttäuschung auf dem Heimtrainer abzureagieren. Als er Rae einen Heiratsantrag gemacht hatte, war es für beide keine Überraschung gewesen, und sie hatte sofort und voller Begeisterung eingewilligt.
    Okay, die Ehe war trotzdem schief gegangen.
    Dennoch war es für das Ego eines Mannes ein schwerer Schlag, wenn die Frau, die er liebte und mit der er sein Leben verbringen wollte, ihn mit irgendwelchen sturen, hartherzigen, dämlichen Vernunftgründen vertröstete.
    Er stellte auf dem Heimtrainer eine Stunde ein und strampelte sich dann schwitzend ab, während er den Tag verfluchte, an dem er sich in diese bockige, ordnungsliebende Rothaarige verliebt hatte.
    Okay, wäre sie nicht so verdammt starrköpfig, pedantisch und vernünftig, hätte er sich vermutlich gar nicht in sie verliebt. Also trug sie irgendwie die Schuld an diesem ganzen Durcheinander.
    Bevor sie auf der Bildfläche erschienen war, war er rundum zufrieden gewesen. Bevor sie ihn in seinem Haus besucht hatte, war es ihm nicht leer vorgekommen. Sie und diese lebhaften Kinder. Wie weit war es nur
mit ihm gekommen, dass er seinen freien Tag, einen kostbaren Samstag, freiwillig in Gesellschaft zweier wilder Jungs verbrachte, die nichts als Unsinn im Kopf hatten?
    Verdammt. Er musste noch ein paar Schokoriegel und Cracker besorgen.
    Er war ein dem Untergang geweihter Mann, dachte er, als er unter die Dusche ging. Hatte er nicht bereits im Garten eine Stelle für eine Schaukel ausgewählt? Und mit dem Rohentwurf für ein Baumhaus begonnen?
    Er begann schon, wie ein Vater zu denken.
    Dieses Gefühl, ein Baby im Arm zu halten, mochte ja ganz schön sein, aber ob er nun selbst ein Baby haben würde oder nicht, war nicht ausschlaggebend. Wer weiß, wie sie beide in einem Jahr darüber denken würden.
    Hayleys Worte fielen ihm wieder ein: Die Dinge geschehen, weil sie geschehen müssen.
    Weil du sie, verbesserte er sich, während er eine frische Jeans aus dem Schrank zerrte, verdammt noch mal in Gang setzt.
    Ja, er würde damit anfangen, die Dinge in Gang zu setzen,
    Nach einem kurzen Blick ins Telefonbuch stieg er mit noch feuchten Haaren in den Wagen und fuhr in Richtung Memphis.
     
    Will und Jolene aßen zu Abend. Will wollte sich gerade über das sehr schmale Stück Zitronenkuchen hermachen, das Jolene ihm zum Nachtisch bewilligt hatte, als es an der Tür klopfte.
    »Wer, zum Teufel, kann das sein?«, brummte er.
    »Keine Ahnung, Schatz. Mach auf, dann siehst du es.«
    Als Will die Tür öffnete, sah er sich einem breitschultrigem
Mann mit ausgesprochen grimmigem Blick gegenüber. Instinktiv stellte sich Will in den Türspalt, um den Eingang zu blockieren.
    »Ich bin Logan Kitridge«, stellte der Besucher sich ohne Umschweife vor, »und ich habe Ihrer Tochter gerade einen Heiratsantrag gemacht.«
    »Wer ist es denn, Schatz?« Ihr Haar ordnend, kam Jolene an die Tür. »Oh, Logan Kitridge, nicht wahr? Wir haben uns ein-, zweimal bei Roz getroffen. Ist allerdings schon eine Weile her. Ich kenne Ihre Mutter. Kommen Sie rein.«
    »Er sagt, er habe Stella einen Heiratsantrag gemacht.«
    »Tatsächlich?« Über Jolenes Gesicht zog ein Strahlen, und ihre Augen funkelten vor Aufregung. »Das ist ja wundervoll! Jetzt kommen Sie endlich rein und essen Sie ein Stück Kuchen mit uns.«
    »Hat sie Ja gesagt?«, fragte Will streng.
    »Seit wann würde Stella etwas so Simples wie ein Ja sagen?« , entgegnete Logan, was Will ein Grinsen entlockte.
    »Ja, das ist meine Stella.«
    Sie setzten sich an den Esstisch und plauderten bei Kaffee und Zitronenkuchen über dies und das, nur nicht über das eigentliche Thema.
    Schließlich lehnte sich Will zurück. »Hm, soll ich Sie jetzt fragen, wie Sie meine Tochter und meine Enkelsöhne zu ernähren beabsichtigen?«
    »Wenn Sie meinen. Als ich vor vielen Jahren in der gleichen Situation war, hat mich der Vater des Mädchens ordentlich in die Mangel genommen. Hätte

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