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Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Riemchensandalen und Peep-Toes aus. Hope verwarf die Pumps als zwar schön, aber zu konservativ zum Kleid, und riet Avery zur Bestellung der beiden anderen Paare, um sie zusammen mit dem Kleid zu probieren.
    »Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann.« Avery schaltete das iPad aus. »Reden wir über andere Dinge, nachdem meine Probleme erledigt sind. Wie läuft es zwischen dir und Ry? Habt ihr euch wieder versöhnt?«
    »Anscheinend läuft da überhaupt nichts mehr. Ich hab ihn seit vorgestern nicht gesehen.«
    »Gott. Wie kann man nur so stur sein wie ihr beiden?«
    »Ich bin nicht stur. Er weiß, wo er mich findet – falls er mit mir reden will.«
    »Und du weißt, wo du ihn findest. Oder verspürst du kein Bedürfnis zu reden?« Augenrollend zeigte Avery in Richtung Tür. »Soviel ich weiß, hast du nicht einmal danach gefragt, wie das Gespräch mit Wickham senior ausgegangen ist.«
    »Das spielt keine Rolle für unsere Meinungsverschiedenheit«, sagte sie, obwohl sie es brennend gerne gewusst hätte. »Außerdem bist du sicher informiert und könntest es mir erzählen.«
    Avery atmete geräuschvoll aus. »Du willst es also wissen, jedoch unter keinen Umständen Ryder danach fragen?«
    »Ja.«
    »Und du bist kein bisschen stur.«
    »Nein. Weil ich im Recht bin. Oder hältst du es für okay, dass er schnurstracks zu Baxter Wickham fährt, ohne mir eine Silbe davon zu sagen?«
    Avery stand seufzend auf und holte sich eine Limo aus dem Kühlschrank, denn wie es aussah, stand ihr ein längeres Gespräch mit heftigen Diskussionen bevor.
    »Du bist mit einer Schwester, einer Mutter, einem Bruder, einem Vater aufgewachsen. Ich hingegen hatte meinen Dad und die Montgomerys. Und die haben drei Jungs. Weshalb ich manche Dinge eher aus der Männerperspektive betrachte.«
    »Und das heißt?«
    »Ich denke, Ry hat einfach getan, was sein Instinkt ihm riet. Warte, nicht ganz, denn am liebsten hätte er vermutlich Jonathan verprügelt, wie es Beckett damals mit Sam Freemont gemacht hat. Aber vermutlich wusste er, dass diese Variante dir bestimmt nicht gefallen würde. Deshalb ist er seinem zivilisierteren zweiten Instinkt gefolgt.«
    »Zivilisiert?« Hope konnte es nicht fassen, dass ihre Freundin diese Verhaltensweise für zivilisiert hielt, doch Avery zuckte mit den Schultern und breitete gleichmütig die Arme aus.
    »Tut mir leid, so sehe ich das nun mal. Er ist den ganzen Weg nach Washington gefahren, obwohl für ihn jede Großstadt so etwas wie der siebte Kreis der Hölle ist. Hat er nur für dich getan – und auch noch einen Arbeitstag geopfert. Du kennst ihn inzwischen gut genug, um zu wissen, was das bedeutet. Er ist einfach losgefahren, weil er es nicht hinnimmt, dass dich jemand ungestraft so blöd anmacht.«
    »Aber …«
    »In einer Beziehung läuft nicht immer alles rational und ausgeglichen, Hope. Weil sie eine Sache zwischen Menschen ist. Und du bist mit einem Mann zusammen, der nicht lange redet und Alternativen abwägt, sondern die Sache lieber gleich in die Hand nimmt. Was für dich, die gerne diskutiert und abwägt, sicherlich nicht einfach ist. Doch weder an deinem noch an seinem Vorgehen ist groß was auszusetzen. Ihr geht mit Problemen einfach unterschiedlich um. Das muss man akzeptieren.«
    Es war nicht leicht für Hope, dass Avery diesmal nicht oder nicht ganz auf ihrer Seite stand. Ehrlichkeit war zwar wichtiger als falsche Zustimmung, und trotzdem tat es weh.
    »Das Problem besteht vermutlich ganz einfach darin, dass wir zu verschieden sind.«
    »Das ist bei Owen und mir nicht anders. Im Grunde ist er mehr wie du, und ich bin mehr wie Ry. Und dennoch liebe ich nicht Ryder, sondern ihn und kaufe für ihn mein schönes Brautkleid. Ich bin aufbrausend, chaotisch, impulsiv, und obwohl es für Owen bestimmt manchmal schrecklich ist, versucht er nicht, mich zu verändern.«
    »Das hab ich bei Ryder genauso wenig vor, und darum geht es auch nicht«, erklärte sie, als Avery die Brauen hob. »Aber das hier ist ganz einfach meine Angelegenheit.«
    »Schwachsinn. In eine ähnlich verdrehte Logik hab ich mich damals verrannt, als plötzlich meine Mutter vor mir stand. Und das war falsch.«
    »Also verhalte ich mich deiner Meinung nach nicht richtig.«
    »Du und Ryder, ihr solltet miteinander reden, statt zu schmollen. Und ja, ich denke, du reagierst falsch.«
    Hope musste gegen ihren Willen lachen. »Dabei dürfte mir meiner Selbsteinschätzung nach so etwas gar nicht passieren. Eben weil ich alles so

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