Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
ein Tuch aus seiner Tasche, das er ihr hinhielt.
    Sie bedachte es mit einem argwöhnischen Blick, griff dann in ihre Tasche und angelte nach einer kleinen Flasche mit einer wohlriechenden desinfizierenden Lotion. »Nein, danke.«
    »Hope, schau dir meinen Tresen an.« Obwohl Avery mit ihren Cargoshorts, den Wanderstiefeln und dem leuchtend grünen Kopftuch eher den Eindruck machte, als ob sie den Appalachen-Trail in Angriff nehmen wollte, hatte sie sich offenbar als Schreinerin versucht. Sie bahnte sich einen Weg durch das Werkzeug- und Maschinenlabyrinth, ergriff Hopes Hand und zog sie durch den Raum. »Das hier sind die Bretter für die Theke. Sehen sie nicht fantastisch aus?«
    Hope, die vom Schreinerhandwerk und rohen Brettern keine Ahnung hatte, starrte eher verwundert auf die Unmengen von Holz. »All diese Bretter? Mir war gar nicht klar, wie groß die Theke wird.«
    »Riesengroß!« Avery war sichtlich aufgekratzt. »Jetzt muss ich mich bloß noch entscheiden, welches Holz ich für die Platte will. Ich schwanke zwischen zwei Sorten. Wir werden heute mal ein paar Bretter probeweise beizen.«
    » Du nicht«, widersprach Owen.
    »Aber ich …«
    »Misch ich mich je bei dir ins Kochen ein?«
    »Nein, aber …«
    »Und warum nicht?«
    Avery verdrehte die Augen himmelwärts. »Weil du fürchterlich penibel bist, bei dir immer alles seine Ordnung haben muss und weil du mit Experimenten nichts am Hut hast.«
    »Im Gegensatz zu dir. Was dich zu einer guten Köchin macht. Wohingegen meine penible Art die Voraussetzung für einen guten Schreiner ist.« Er leckte sich den Daumen ab und rieb ihn an dem rohen Holz. »Sieht gut aus«, meinte er, als die Feuchtigkeit einen vollen, dunklen Ton zutage treten ließ. »Und jetzt zieh ab und koch uns was.«
    Als Avery eine Grimasse schnitt, küsste er sie lachend auf den Mund und kniff ihr sanft ins Hinterteil.
    Im selben Augenblick kam Beckett aus einem anderen Teil der Werkstatt und stellte zwei große Dosen auf dem Boden ab. »Ich hab euch doch gesagt, dass ich weiß, wo sie sind. Hallo Hope.«
    »Wenn du sie dort gelassen hättest, wo sie waren, hättest du sie nicht erst suchen müssen«, hielt Owen ihm vor.
    »Sie standen im Weg.«
    »Nein, können sie gar nicht, weil die Dosen mit Beize und Lack immer genau an der Stelle stehen.«
    »Also bitte, Mädels.«
    Hope drehte sich verblüfft zu Ryder zu.
    »Nicht ihr, sondern die zwei. Die benehmen sich wie Waschweiber. Jetzt macht endlich die verdammten Dosen auf«, wies er seine Brüder an, »damit ich die Bretter noch in diesem Jahrhundert beizen kann.«
    »Lasst mich wenigstens ein kleines Eckchen selbst machen.« Avery setzte ihr schönstes Lächeln auf. »Nur ein winzig kleines Eckchen von einem ganz kleinen Brett. Damit ich hinterher behaupten kann, beim Bau der Theke geholfen zu haben. Sei mal ein bisschen locker, Owen.«
    »Ja, genau«, stimmte Beckett zu. »Hör auf das, was Avery sagt.«
    Und sofort begann der nächste Streit.
    »Läuft das immer so ab bei eurer viel gerühmten Zusammenarbeit?«, wollte Hope von Ryder wissen.
    Er nahm einen großen Schluck aus seiner Flasche mit einem isotonischen Drink . » Wie?«
    Ehe sie ihm eine Antwort geben konnte, kehrte Finch mit seinem Ball zurück, und das Spiel begann von Neuem. Ryder schoss, und der Hund sprang durchs Fenster hinterher.
    »Hast du keine Angst, dass er sich verletzt?«
    »Bisher ist nie etwas passiert. Und jetzt tu uns bitte einen Gefallen und schaff den Rotschopf raus. Weil alles dreimal länger dauert, wenn Frauen in der Nähe sind.«
    »Ach tatsächlich?«
    »Zumindest solange sie nicht wissen, was man mit dem Werkzeug anstellt. Falls du also noch heute mit uns über Lizzy reden willst, schleppst du sie jetzt besser ins Haus.«
    »Du weißt genauso gut wie ich, dass Avery nicht gehen wird, solange ihr sie nicht ihr Eckchen beizen lasst. Anschließend kommt sie sicher widerstandslos mit.«
    »Also gut.« Er schnappte sich eine Klebepistole und zog eine Linie über die Kante eines Gegenstands, der aussah wie ein Tresen mit Regalen.
    »Und was wird das, wenn es fertig ist?«
    »Ein Einbauregal für die Servicestation. Wenn du schon da rumstehst, gib mir mal die Zwinge.«
    Sie ließ ihren Blick über den mit Schrauben, Werkzeug, Leimtuben und Lappen übersäten Tisch gleiten, und als sie nach der Zwinge griff, spürte sie etwas an ihrem Haar.
    »Schnupperst du etwa an mir wie ein Hund?«
    »Du riechst gut. Und wenn du dich so verführerisch parfümierst, musst

Weitere Kostenlose Bücher