Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte
großen, freien Fläche mit einem wunderschönen Garten, der ihr ganzer Stolz war. Auch jetzt arbeitete sie darin, trug einen breitkrempigen Strohhut und violette Handschuhe und befreite die Blumenbeete von Unkraut, das sie in einen leuchtend roten Bottich warf.
Als Hope hinter den drei Pick-ups der Brüder hielt, stürzte sogleich ein Rudel Hunde herbei und sprang schwanzwedelnd um sie herum. Neben Justines Labradoren Atticus und Finch erkannte Hope Yoda und Ben, die Clares Familie gehörten, Ryders Dumbass und einen Welpen, der vermutlich Owens und Averys Neuerwerbung war. »Aber hallo. Du bist sicher Spike und einfach unglaublich süß!«
Justine zog sich die Knöpfe ihres iPod aus den Ohren und klatschte in die Hände. »Los, Jungs, lasst sie erst mal näher kommen.« Und während sie das sagte, tauchte zusätzlich ein Mops hinter dem roten Bottich auf.
»Da ist ja noch einer.« Lachend setzte Hope sich in Bewegung und ging zu Justine hinüber.
»Ja, das ist nun wirklich der Letzte. Tyrone. Er lässt sich von den Großen nach wie vor ziemlich einschüchtern.«
»Verständlich, denn aus seiner Perspektive sind die anderen Riesen. Hallo, Tyrone.«
»Er hört nur auf einem Ohr, ist aber ein wirklich süßer kleiner Kerl.«
Clares Söhne, die ebenfalls angerannt kamen, machten das Durcheinander perfekt, weil sie sofort mit den Hunden balgten. »Mom kommt gleich«, verkündete Harry, bevor er sich an Justine wandte. »Wir haben einen Riesendurst. Dürfen wir unseren Spezialmix haben?«
Justine tätschelte gut gelaunt seine Baseballkappe. Der Spezialmix bestand aus Wasser, Sirup und einem Schlückchen Ginger Ale. »Meinetwegen. Nehmt den hier bitte mit ins Haus.« Sie zeigte auf den Mops. »Und passt auf, dass er nicht auf den Boden macht.«
»Okay!«
Murphy schlang die Arme um Hopes Beine und sah freudestrahlend zu ihr auf. »Wir haben jede Menge Hunde. Mehr Hunde als alle anderen Menschen auf der ganzen Welt.«
»Das sehe ich.«
»Wartet! Wartet auf mich«, rief er und stürzte hinter seinen Brüdern her.
»Eine Zeit lang hatte ich überwiegend nur meine Hunde als Gesellschaft«, meinte Justine, während sie das Unkraut wegbrachte. »Und jetzt ist da ein ganzes Wolfsrudel und dazu eine Horde Kinder.«
»Du siehst nicht aus, als ob du unglücklich darüber wärst.«
»Ganz im Gegenteil. Ah, da kommt Clare.« Justine stemmte eine Faust in ihre Hüfte, als die junge Frau den kleinen Hügel von der Werkstatt herunterkam. »Ich hab dich gar nicht kommen hören«, sagte sie zu Hope. »Da drüben ist es furchtbar laut.«
»Im Haus wahrscheinlich gleich genauso«, stellte ihre Schwiegermutter fest. »Die Kinder sind nach drinnen gegangen, weil sie was zu trinken haben wollen.«
»An Kinderlärm bin ich gewöhnt. Außerdem hat Beck mich aus der Werkstatt rausgeschmissen – es gibt irgendwas zu beizen, und er meint, die Dämpfe täten mir und den Babys nicht gut.«
»Recht so«, kommentierte Justine. »Geh schon mal ins Haus, während Hope vielleicht in der Werkstatt nachfragt, wann die Männer Pause machen wollen.«
»Okay.«
Als sie die kleine Anhöhe hinaufging, folgte ihr die Hundemeute. Finch trug einen zerkauten, vollgesabberten Ball im Maul und starrte sie aus großen Augen erwartungsvoll an. »Das Ding rühre ich nicht an«, erklärte sie.
Er ließ ihn ihr vor die Füße fallen. »Nein, such dir ein anderes Opfer.«
Alle paar Meter wiederholte sich der Vorgang, bis sie die Werkstatt erreichten, unter deren Vordach sie ein Sammelsurium aus alten Stühlen, Tischen, Fensterrahmen und diversen anderen Gegenständen stehen und liegen sah. Durch die offenen Fenster drangen hämmernde Musik und laute Stimmen.
Sie streckte den Kopf durch die halb geöffnete Tür. Finch stürzte an ihr vorbei und ließ seinen Ball zu Ryders Füßen fallen. Ohne hinzusehen, trat der das unappetitliche Ding durchs offene Fenster, und der Hund sprang ohne Zögern hinterher. Als ein lautes Scheppern ertönte, wollte sie schon nachschauen, ob Finch sich verletzt hatte, doch im gleichen Moment brachte er bereits eilfertig seinen Ball zurück, damit Ryder ihn erneut wegschießen konnte.
»Um Himmels willen.« Hope duckte sich gerade noch rechtzeitig und wehrte das Geschoss mit einer Hand ab, bevor es sie im Gesicht traf.
»Gute Reflexe«, stellte Ryder grinsend fest.
»Vielleicht solltest du in Zukunft aufpassen, wohin du diese Sabberkugel schießt.«
»Wer hat denn hier im Weg gestanden?«, antwortete er ungerührt und zog
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