Blütenrausch (German Edition)

könnt ihr gleich damit anfangen, sie zu suchen. Ich weiß nämlich nicht, wie lange ich hier noch bleiben muss. Ist Bachmann immer noch euer Zeichner?«
    »Bac hmann ist in Frührente gegangen, gleich nachdem du weg warst. Er hatte es mit dem Rücken und konnte nicht mehr so lange am Tisch sitzen. Jetzt kümmert sich Klein um die Phantombilder, jung, aber eine gute Beamtin. Übrigens nennen sie sich jetzt alle Phantombildersteller und nicht mehr Polizeizeichner.«
    »Das weiß ich schon, aber der N ame hört sich doch ziemlich seltsam an, findest du nicht?«
    Oliver zog die Schultern hoch und kräuselte die Lippen. »Auf so was achte ich nicht.« Er stand auf. »Ich schicke dir Klein gleich her, wir haben schon genug Zeit verloren.«
    »Sag mal, als wir uns treffen wo llten und ich nicht erschien, warum hast du mich da nicht angerufen? Hast du dir keine Sorgen um mich gemacht?«
    »Doch, schon, aber dann kam etwas dazwischen. Eine Weile lang habe ich auf dich g ewartet. Als du dich nicht blicken ließt, wollte ich dich anrufen, aber gerade in dem Moment rief Schulze an. Man hatte eine Leiche in einem Treppenhaus gefunden und ich sollte sofort hin. Max sollte dir Bescheid sagen.«
    Aber der Wirt kam nicht dazu, mir die Nachricht zu übergeben .
    »Eins hätte ich gerne noch gewusst: Bei der Durchsuchung des Gretchens , habt ihr da die Fotos, die von Behring im Hotel gemacht wurden, gefunden?«
    »Nein, aber im Garten hat die Spurensicherung ein Häufchen Asche gefunden. Alles deutet darauf hin, das s es sich um Fotopapier handelte.«
    I ch versank kurz in Gedanken. Hatte Natalie die Bilder aus Wut verbrannt? Oder wollte sie sich der Fotos nur entledigen, um einen Strich unter die Vergangenheit zu machen und somit einen Neuanfang mit ihrem Ehemann zu wagen? Leider würden wir das nie erfahren. Ich sah, wie Oliver zur Tür ging. Blitzartig kam mir ein anderer Gedanke: »Und was ist mit Schulze? Was wirst du ihm sagen?«
    »Ich werde mir schon etwas einfallen lassen. Aber glaub ja nicht, dass du diesmal ungeschoren davon kommst.« Oliver streckte mir den Zeigefinger entgegen. »Jetzt schau zu, dass du wieder auf die Beine kommst. Danach hast du ja noch jede Menge Probleme zu bewältigen. Ich melde mich wieder bei dir.« Während er zur Tür ging, hob er noch die Hand zum Abschied.
    Und da lag ich: auf einem Krankenbett, mit einer Rauchvergiftung, ein paar Verbrennungen und einer ungewissen Zukunft. Würde mich Oliver verraten? Würden mir meine jetzigen Kunden noch Vertrauen schenken? Würde ich den Neuanfang meistern? Und vor alledem: Würde man Monika Rossmann jemals finden und festnehmen? 
     
    Ende
     
     
    Ein herzliches Dankeschön an die Leser innen und Leser für ihre Bewertungen.