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Blütenrausch (German Edition)

Blütenrausch (German Edition)

Titel: Blütenrausch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mila Herbst
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sind mir aber eine. Sie sitzen hier gefesselt, wissen, dass ich Sie nicht gehen lassen werde und Sie interessiert nur, wie ich hier reingekommen bin.«
    Sie wird mich nicht gehen lassen?
    Auf dem Tisch, in ihrer Reichweite, lag eine Smith & Wesson. Panik kam in mir auf. Wenn man selbst bewaffnet ist, oder wenn man zumindest seine Hände und Füße bewegen kann, ist das Ganze nicht so schlimm. Aber so ausgeliefert zu sein, ohne die Möglichkeit, sich wehren zu können, ist ein verdammt schreckliches Gefühl.
    Unauffällig versuchte ich , die Handgelenke zu bewegen, um zu testen, ob ich mich von dem Kabel befreien könnte. Keine Chance. Schreien, ich könnte schreien, überlegte ich, doch als ob Rossman meine Gedanken lesen könnte, nahm sie die Waffe in ihre Hände und begann sie theatralisch zu streicheln.
    »Also, raus mit der Sprache, wo sind die anderen Sicherheitskopien? « Ihr Ton erinnerte kein bischen mehr an den der freundlichen Frau auf der Hochzeit.
    »Ich sag Ihnen was. Ich gebe Ihnen alle Kopien, die es gibt, wenn Sie mir erzählen, warum das alles. Warum haben Sie Ihre Freundin umgebracht? Warum Sophia? War sie nur zufällig ihr Opfer? Zur falschen Zeit am falschen Ort? Und alles nur wegen des Heftes?«
    Ros smann betrachtete mich mit einem erstaunten Lächeln im Gesicht und legte die Waffe auf ihrem Schoß.
    »Sie sind wirklich bemerkenswert. Sollten Sie nicht Angst um Ihr Leben haben? Mir alles sagen und geben was ich will und m ich anflehen, Sie loszulassen? Stattdessen sind Sie nur neugierig. Ist das berufsbedingt?«
    »Ich bin mit meinen Recherchen ziemlic h weit gekommen und habe manches in Erfahrung gebracht, mir fehlen nur die Zusammenhänge einiger Puzzleteile. Von Natur aus bin ich eine Perfektionistin und kann nicht gut schlafen, wenn ich meine Arbeit nicht abgeschlossen sehe.«
    Rossmann holte aus ihrer Hosentasche eine Schachtel Zigaretten und ein Feuerzeug heraus und zündete sich eine Zigarette an. Sie dachte gar nicht daran, mir eine anzubieten.
    »Als o gut, ich gehe auf Ihren Vorschlag ein«, lenkte sie ein, »aber nur weil ich Ihren Mut bewundere.«
    Eher, weil du selbst bewundert werd en willst, du miese Psychopatin!
    »Das war alles so nicht geplant. Ich wollte Natalie nicht umbringen, wirklich nicht. Sie ließ mir nur keine andere Wahl.«
    Gut so. Weiter machen. Ich muss Zeit gewinnen.
    »Aber Sie war doch Ihre Freundin.«
    »Das kann man so nicht sagen. Sie war, sagen wir mal, eher Mittel zum Zweck.
    »Das verste he ich nicht. Sie waren doch zu ihrer Junggesellenfeier und zu ihrer Hochzeit eingeladen.«
    » Natalie mochte mich und ich tat auch so, als ob ich freundschaftliche Gefühle für sie hegte, aber in Wahrheit war sie mir egal. Wissen Sie, ich gehe gerne zu Kongressen, dort findet man die besten Kunden und manchmal auch unwissende Helfer. Und Natalie gehörte eben zur zweiten Sorte.«
    » Was meinen Sie damit?«
    » Ich führe ein Geschäft, ein ziemlich lukratives sogar, nur gehört es nicht gerade zu den anerkannten unserer Gesellschaft. Ich sorge dafür, dass es einigen Männern in Hotels gut geht. Ich schicke Ihnen hübsche Frauen ins Zimmer, mache davon Bilder und ...«
    »Sie erpressen sie.«
    »Ich mag diese Bezeichnung nicht. Sehen Sie, wir haben beide etwas davon: Sie verbringen eine aufregende Nacht im Zimmer, die schöne Erinnerung wird für sie festgehalten und ich werde dafür bezahlt.«
    So kann man es sich auch zurechtbiegen.
    »Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kongresse jeglicher Art ein perfekter Ort sind, um meine Kunden auszusuchen. Dort wird ohne Ende geprahlt, und ich muss nur mit den Fingern schnipsen und schon weiß ich, wer für mein Vorhaben geeignet ist. Wenn ich mir einen Mann ausgesucht habe, fängt erst die richtige Arbeit an. Ich muss alles über diese Person wissen, denn schließendlich darf nichts schief gehen: Wo er wohnt, wo er arbeitet; ob er Familie hat; wie es um seine finanziellen Verhältnisse steht und natürlich seine Termine. Wenn dann eine Reise ansteht, muss das Hotelzimmer vorbereitet und die Dame engagiert werden. Das alles verlangt eine gute Planung und eine noch bessere Organisation. Meine Leute haben jede Menge zu tun und das alles kostet Zeit und Geld.«
    »Und Natalie hat Ihnen dabei geholfen?«
    »Nur indirekt. Sie hat nicht für mich gearbeitet, wenn Sie das meinen, aber durch sie habe ich alles über ihr en zukünftigen Mann erfahren, was ich wissen wollte. Manchmal begegnet man auf Kongressen auch interessanten

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