Blütenzauber und Liebeswunder: Roman (German Edition)
Fairbrother.
»Und so wurde es die Liebesgeschichte des Jahres, oder?«
»Leider nicht. Cindy mochte mich, und wir waren befreundet, aber Cindy liebte mich nicht. Sie fand mich nicht einmal anziehend. Cindy war in Simon verliebt.«
»Aha.« Hatte Cindy nicht alle Tassen im Schrank? »Und Simon?«
»War geschmeichelt und fand sie attraktiv, und weil er immer stark mit mir gewetteifert hat und wusste, dass ich sie liebte, hat er sie geheiratet.«
»Oh Gott.« Entsetzt sah Frankie ihn an. »Und was hast du gemacht?«
»Ich war bei ihrer Hochzeit der Trauzeuge.« Dexter lachte kurz auf. »Und wir haben alle weiterhin zusammengearbeitet und die Firma expandiert, und ich habe mit mehr Frauen herumgemacht, als das Jahr Tage hat.«
Finster sah Frankie in den von einem unbarmherzigen Himmel unablässig strömenden Regen hinaus. »Und daher hast du also deinen Ruf als Taugenichts?«
»Verdientermaßen.« Dexter warf ihr einen Seitenblick zu. »Ich habe eine nach der anderen aufgerissen und wieder fallen lassen. Was Frauen anging, habe ich mich benommen wie der letzte Mistkerl. Du hast die eine Richtung eingeschlagen – und dich nach Joseph auf gar keinen Mann mehr eingelassen – und ich die andere. Ich wollte Simon und Cindy zeigen, dass es mir nichts ausmachte.«
Frankie seufzte. »Während es dir in Wirklichkeit höllisch viel ausgemacht hat? Ach, warum ist das Leben nur so kompliziert? Deshalb hast du Oxford also verlassen? Weil du Cindy noch immer geliebt hast, die deine Schwägerin geworden war, und es einfach nicht ertragen konntest, sie und Simon zusammen zu sehen?«
»Ich wünschte, es wäre so einfach gewesen.« Dexter bremste den Mercedes ab und blinkte, um die Schnellstraße zu verlassen.
»Wo fahren wir hin?«, fragte Frankie. »Nehmen wir die Panorama-Route?«
Dexter nickte. »Wir schwenken später wieder auf den M40 ein. Wir sind in der Nähe von Oxford. Ich muss das jetzt einfach machen.«
»Okay, ist mir recht. Also, und was ist dann passiert?«
»Bist du sicher, dass du es wirklich wissen willst?«
»Absolut, falls du es mir noch erzählen möchtest«, antwortete Frankie bestimmt und machte sich darauf gefasst, etwas zu hören, das ihr für immer das Herz brechen würde. Und viel, viel schmerzlicher wäre als alles, was Joseph Mason je getan hatte. »Immerhin warst du bei meiner Leidensgeschichte auch ein großartiger Zuhörer. Also, lass mich raten – du hattest eine Affäre mit Cindy? Deiner Schwägerin. Und Simon hat es herausgefunden …?«
»Wieder wünschte ich«, seufzte Dexter, »es wäre so einfach gewesen. Außerdem hätte Cindy sich niemals auf eine Affäre mit mir eingelassen. Sie hat mich wie einen Bruder oder besten Freund behandelt. Für sie hat da überhaupt nichts geknistert. Ihre Gefühle für mich waren einfach nicht von dieser Art.«
Cindy, befand Frankie, musste eindeutig für unzurechnungsfähig erklärt werden.
»Nein, es ging nicht um Cindy«, fuhr Dexter fort. »Es ging um etwas vollkommen anderes. Weißt du, zu diesem Zeitpunkt war Dream Drives zu einem recht großen Unternehmen angewachsen, und wir hatten einen ganzen Fuhrpark und einige ganz hervorragende Mitarbeiter. Es lief alles erstaunlich gut. Ich kaufte mir ein Haus. Simon und Cindy leisteten sich ein kleines Herrenhaus mit allem Drum und Dran. Wir lebten alle wirklich gut. Dann nahmen sich Cindy und Simon eine Woche frei, um Urlaub zu machen …«
Frankie hatte keine Ahnung, wohin das führen sollte, also sagte sie nichts.
»Und«, fuhr Dexter fort, »ich dachte, das wäre eine gute Gelegenheit, den Steuerberater zu beauftragen, die Bücher durchzugehen – Simon war für die ganzen Finanzen zuständig und machte die vorbereitende Buchführung für den Rechnungsprüfer und die Einkommensteuer, sodass ich sie mir bis dahin noch nie genauer angesehen hatte –, weil ich damals nämlich darüber nachdachte, ob wir die Idee vom Chauffeur-Service für die weniger gut Betuchten konzessionieren und vielleicht ein Franchise-Unternehmen daraus machen könnten. Und ich wollte nicht, dass Simon diesen Gedanken von vornherein abschmetterte. Tja, und um es kurz zu machen, der Steuerberater legte mir die Zahlen vor, und ich entdeckte, dass jemand über Jahre hinweg Geld abgeschöpft hatte.«
»Cindy?«
Dexter schüttelte den Kopf. »Niemals. Ich wusste, dass Cindy das nicht gewesen sein konnte. Aber es war ein Riesenschwindel. Wirklich riesig. Wir sprechen von Hunderttausenden. All unsere Firmenkunden hatten
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