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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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da oben wirklich sein Doppelgänger ist?
    »Der Mörder kannte das Opfer und konnte sich ihm deshalb nähern, ohne Verdacht zu erregen. Vielleicht hat er es wie ein Spiel aussehen lassen, wie einen Scherz unter Freunden«, sagt Iachino und schaut uns an, um zu sehen, ob wir seine Idee nachvollziehen können.
    »Da müsste er aber wirklich blöd gewesen sein, alle Zeitungen haben doch von den beiden vorherigen Morden berichtet. Wer würde denn den Kopf in eine Plastiktüte stecken? Nur ein Idiot.«
    Das Telefon läutet. »Da will jemand mit Ihnen sprechen, Commissario, es geht um den Fall Leonardo Gabrieli.«
    Ein heißer Tipp: o ja, danke.
    »Hier ist Monica Defranchi, Signor Mariani. Entschuldigen Sie die Störung. Ich hätte auch Francesca fragen können, aber wissen Sie …«
    »Worum geht es?« Ich weiß, das ist ein wenig brüsk, aber ich hatte eigentlich auf einen heißen Tipp gehofft.
    »Der arme Leonardo. Gabrieli. Ich wollte sagen, der arme Leonardo war mit seinem Projekt noch nicht ganz fertig, das müssen wir jetzt machen. Er hatte sich aber die ganze Dokumentation mit nach Hause genommen. Das sollte man eigentlich nicht, aber alle tun es …«
    »Und die brauchen Sie jetzt.«
    »Ah, Sie haben mich gleich verstanden!« Ihre Stimme wird weich und schmelzend wie immer, und in den Augen Marco Iachinos glimmt ein hoffnungsvoller Schimmer. Ich habe am Anfang des Telefonats die Mithörfunktion und das Tonband angestellt, eben weil ich auf einen heißen Tipp gehofft habe.
    »Ich denke, Sie können sich holen, was Sie brauchen. Wollen Sie selbst hingehen?«
    »Ja. Denn ich weiß, wonach ich suchen muss.«
    »Wenn es bei Ihnen in einer Stunde geht, dann schicke ich einen Mitarbeiter. Er wird natürlich prüfen, was Sie mitnehmen, und Sie werden eine detaillierte Quittung unterschreiben müssen …«
    Sie lässt mich nicht ausreden. »Natürlich. Wir brauchen nur drei Disketten, auf denen die statistischen Daten gespeichert sind, die wir bearbeiten müssen.«
    Ich kann nicht recht folgen, Anselmi schnappt nach Luft, und Iachino ist ein einziges Strahlen.
    »Einverstanden?«, frage ich.
    Monica Defranchi bejaht.
    Ich schicke Iachino. Er findet Gefallen an Computern. Und an Monica.
    Zurück bleibt unser Lieblingsduo: Anselmi-Mariani.
    Schweigend.
    Vielleicht hätten wir auf ewig so verharrt, wäre nicht die Bombenmeldung gekommen.
    Eine Bombe, tatsächlich.
    Wir bekommen oft Anrufe von Verrückten, die erklären, sie hätten da oder dort eine Bombe deponiert. In Schulen, wenn Prüfungen bevorstehen, in Sportstadien oder in Theatern. Jeder tut, was ihm gefällt. Wir gehen dann hin und finden Gott sei Dank nichts. Wobei wir hoffen, dass wir wirklich gründlich gesucht haben.
    Ein Verrückter oder eine Verrückte, die Stimme lässt das Geschlecht nicht erkennen, hat angerufen, um uns mitzuteilen, dass er oder sie eine Bombe im Bruco deponiert hat.
    Nun, il Bruco ist eine Art grünes Monster mit Schuppen.
    Ein überaus praktischer und durchdachter Fußgängersteg über den Viale Brigate Partigiane, der Unsummen gekostet hat, dauernd instand gesetzt und von allen Winden gepeitscht wird - Tramontana, Scirocco, Libeccio und Mistral.
    Nur wenige Verrückte benutzen ihn, denn unter ihm befindet sich ein bequemer Überweg, mit dem man schnell und ohne Treppen zu steigen über die Straße kommt.
    Das Sprengkommando ist wie üblich hingefahren und hat als einzig verdächtiges Objekt eine verschnürte Schachtel gefunden.
    Sie wird unter tausend Vorsichtsmaßnahmen geöffnet: im Innern eine weitere Schachtel, fein säuberlich in Geschenkpapier eingewickelt und mit einem Aufkleber versehen, auf dem mein Name steht.
    Deshalb haben sie mich angerufen. Auf den ersten Blick scheint er auf der üblichen Schreibmaschine getippt worden zu sein. Man wird sehen.
    Das Päckchen wird geöffnet.
    Kamelie in Rosa. Das Brautpaar von der Torte, zerbrochen. Tüte mit Fingerkuppe.
    Es braucht nicht sonderlich viel Phantasie, um dabei an Gabrieli und seinen fehlenden Finger zu denken.
    Und sie schickt es mir.
    Bei diesem Mord habe ich Anspruch auf drei Botschaften: Das Buch - war es wirklich dazu gedacht, mir den Weg zu weisen? Die Hochzeitstorte - um zu unterstreichen, dass meine Frau unter Beschuss steht? Und jetzt noch einmal das Brautpaar, die Blüte, genau die gleiche wie die in Gabrielis Hand, und die Fingerkuppe.
    Drei Botschaften.
    Bei den anderen waren es zwei.
    Normalerweise verspüren Menschen wie meine Mörderin Lust, wenn sie ein Ritual

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