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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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oder auch eines möglichen Tatverdächtigen. Was weiß ich: Monica Defranchi kannte Gabrieli, vielleicht hatten sie ein Verhältnis, und er wollte sie abservieren, weil er sich in eine andere verguckt hat, vielleicht in meine Frau, und da hat sie ihn umgebracht.
    Und die anderen Morde und das ganze Drum und Dran? Werde ich jemals herausfinden, was dahintersteckt?
    »Wir haben es überprüft, Signora Defranchi und ich.«
    »Bring die Diskette sofort hierher. Wir lassen sie von unseren Experten untersuchen. Wir geben sie der Defranchi zurück, sobald wir die erforderlichen Analysen gemacht haben. Denn jetzt ist sie vielleicht ein Beweisstück in einem Mordfall.« Und niemand hat sie vorher entdeckt. Gefunden hat sie eine Außenstehende, eine Amateurin. Geschulte Polizisten haben einen ausgeschalteten Rechner gesehen und haben nicht einmal überprüft, ob etwas im Laufwerk ist.
    Anselmi und ich wieder unter uns.
    »Was meinen Sie dazu, Anselmi?«
    »Das kann ein nützlicher Hinweis sein.« Er stützt die Ellbogen auf den Tisch und faltet die Hände zu einem Dach. »Ich war gerade dabei, die Ergebnisse der Ermittlungen, die Sie angeordnet hatten, zu sammeln.«
    »Und? Was Neues?«
    »Ich würde sagen, es hat sich einiges bestätigt.« Er steht auf, kommt zu meinem Schreibtisch und gibt mir einen bereits aufgeschlagenen Ordner. »Eine Nachbarin der Lotti glaubt, die Frau auf der Zeichnung gesehen zu haben. Am Morgen des Mordes.«
    »Na ja, das ist ja schon ein paar Tage her!« Will heißen: Ist sie glaubwürdig, oder ist sie eine von denen, die irgendetwas erzählen, weil sie sich interessant machen wollen, wenn auch in gutem Glauben? Schließlich standen diese Morde auch in den Zeitungen, und die Presse suhlt sich seit einigen Tagen darin.
    »Die beiden ursprünglichen Phantombilder, das von Nando und dann die männliche Ausgabe, haben ihr nichts gesagt. Doch da war noch die Zeichnung mit dem Lippenstift. Und da hat sie sofort gesagt: ›Ja, das ist sie. Mir gefällt der Lippenstift in dieser Farbe auch gut.‹ Was meinen Sie dazu, Commissario?«
    »Das könnte eine Spur sein.« Die Nachbarin der Lotti erinnert sich an die Mörderin, wahrscheinlich weil deren Lippenstift eine Farbe hatte, die ihr, der Nachbarin, gefällt. Meine Mutter dagegen erinnert sich an sie, weil ihr die Farbe nicht gefällt. »Auch meine Mutter hat eine Erinnerung an die Mörderin, die mit diesem Lippenstift zusammenhängt.«
    Anselmi nickt. Doch er hört mir nicht recht zu, weil er unbedingt weitererzählen muss. »Dann habe ich sie gefragt, ob die Frau gehinkt hat.«
    Sehr gute Frage von Anselmi.
    »Ein kleines bisschen vielleicht. Als hätte sie Angst, das Knie zu sehr zu belasten. Vielleicht das rechte. Meine Schwägerin, sagt sie, geht auch so, nachdem sie am Meniskus operiert worden ist. Mit Laser, eine tolle Sache, die OP ist gut verlaufen. Aber sie hat immer noch Angst, das Knie zu belasten. Bei ihr ist es aber das linke. Sie kommt mir glaubwürdig vor.«
    Und ich habe meiner Mutter nicht erzählt, dass die Mörderin vielleicht hinkt. Oder habe ich es ihr doch erzählt?
    »Und deswegen kommt es mir eigenartig vor, dass der Mörder, vielmehr die Mörderin - denn es scheint sich ja wohl um eine nicht mehr junge, zierliche Frau mit einem kaputten Bein zu handeln«, sagt Anselmi und nimmt seine Rede, die durch das Telefonat mit der Defranchi, die Bombe im Bruco und die Computerfrage unterbrochen wurde, wieder auf, »… dass diese Mörderin also Gabrieli eine Plastiktüte über den Kopf ziehen konnte, der wirklich nicht gerade schwächlich war. Gut, er hat am Computer gearbeitet, aber er stand doch nicht unter Hypnose.«
    Nun, wenn Francesca am Computer arbeitet, dann hört sie auch nicht immer gleich, was ich sage, aber wenn Manu mit ihr spricht, dann hört sie sie sofort. Und Francesca ist jemand, der mit äußerster Konzentration arbeitet. Also ergibt die Feststellung Anselmis schon einen gewissen Sinn.
    »Und wenn man eine Plastiktüte über den Kopf gezogen bekommt, dann dauert es noch ein paar Minuten, bis man erstickt, und man kann versuchen, die Tüte wieder wegzuziehen. Aber es gibt überhaupt keine Anzeichen für Gewalt oder einen Kampf.« Er redet wie ein Wasserfall, das kann mir auch passieren, und dann vergesse ich manchmal sogar, dass ich nicht alleine bin. »Die Gualtieri war mit Medikamenten vollgepumpt, die Lotti war zart und dazu noch schlecht beieinander, die Überraschung und der Schreck, und das Spiel ist

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