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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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gemacht.«
    »Aber Gabrieli hätte reagieren können, da haben Sie Recht, Anselmi. Das müssen wir im Auge behalten.« Ich blättere in der Akte, um nachzusehen, ob ich meiner Mutter gesagt habe, dass die Mörderin hinkt.
    Nichts, ich habe nichts dergleichen aufgeschrieben. Ich lese meine Notizen mehrmals durch, finde aber nichts. Es kann aber wichtig sein.
    »Anselmi, können Sie sich erinnern, ob ich meiner Mutter gesagt habe, dass die Mörderin hinkt?«
    »Ich habe ihre ganzen Notizen gelesen, Commissario, doch das stand nirgendwo.«
    »Dann rufe ich sie an.«
    Als ich den Hörer abnehme, geht Anselmi, der immer sehr diskret ist, hinaus. Er hat meine Mutter einmal gesehen, und ich vermute, sie hat ihm Angst eingejagt - meine so unkonventionelle Mutter.
    »Ah, Nino, was ist? Alles in Ordnung? Willst du mit Manu sprechen? Sie spielt drüben mit ihren Legos.« Meine Tochter ist eigentlich sehr lebhaft, doch wenn man ihr Legosteine gibt, dann wird sie brav wie ein Lamm. Und wenn man sie dann stört, wird sie zur Löwin.
    »Nein, Ma, ich wollte mir dir sprechen. Ich weiß nicht, ob ich dir eine bestimmte Sache schon gesagt habe.«
    »Hast du schon wieder deine Allergie?«
    »Was hat denn meine Allergie damit zu tun?«
    »Wenn du die Antihistaminika nimmst, wirst du immer schläfrig und vergisst alles.« Zwar sind seit meinem letzten Allergieanfall zehn Jahre vergangen, doch sie hat es nicht vergessen.
    »Nein, keine Allergie. Es ist nur, weil die Dinge sich überschlagen.« Pause. »Habe ich dir gesagt, dass die Mörderin vielleicht hinkt?«
    »Nein, das hast du mir nicht gesagt. Seit wann weißt du das?«
    »Seit ein paar Tagen.«
    »Dann hättest du damit ja auch noch bis nächstes Jahr warten können.« Doch sie ist nicht sehr gekränkt, denn sie ist gerade damit beschäftigt, die neue Information zu verarbeiten. »Oder hältst du mich als Zeugin nicht für hilfreich? Glaubwürdig sagt ihr dazu.«
    »Natürlich bist du glaubwürdig, Ma. Und das weißt du auch. Was soll das eigentlich? Bist du auf Komplimente aus, oder was?«
    »Nein, natürlich nicht. Du hast mir nichts von diesem Hinken berichtet. Man kann auf viele verschiedene Arten hinken. Hast du eine Vorstellung, wie sie hinkt?«
    »Eine Zeugin hat gemeint, es sei das Knie. Sie hat gesagt, dass die Frau genauso hinke wie ihre Schwägerin nach einer Knieoperation.«
    »Auf Anhieb fällt mir dazu nichts ein. Doch das Gefühl, sie schon einmal mit dem Lippenstift in dieser furchtbaren Farbe gesehen zu haben, habe ich immer noch. Ich arbeite daran.«
    Also dann, bis bald und tschüss.
    Als Anselmi wieder ins Zimmer kommt, bringe ich ihn auf den Stand, und auch er meint: »Hoffen wir einmal, dass Ihre Mutter sich erinnert. Vielleicht hilft ihr der neue Hinweis dabei.«
    Der Nachmittag geht vorbei, es wird Abend: immer noch nichts Neues.
    Ich fahre nach Hause.
    Die Wohnung ist leer und still. Manu ist bei meiner Mutter und Francesca im Büro. Jemand muss ja nun die Arbeit von Gabrieli erledigen, zumindest die dringendsten Projekte.
    Ich öffne den Kühlschrank, vielleicht könnte ich mir ja etwas zu essen machen. Doch dann schließe ich ihn wieder. Lieber doch nur Kaffee und einen Keks dazu. Francesca kommt nach Hause, als ich bei der zweiten Tasse Kaffee und dem zweiten Schwung Kekse angelangt bin, denn während des Kauens habe ich gemerkt, dass ich Hunger habe.
    »Ich habe heute Morgen in aller Eile das Haus verlassen und habe nichts vorbereitet«, sagt Francesca.
    »Das ist schon in Ordnung.«
    »Monica hat mir erzählt, was passiert ist. Die Diskette und der ganze Rest.« Sie hat ihre Steppjacke ausgezogen und im Flur aufgehängt, und irgendwo muss sie auch ihre Schuhe gelassen haben, denn jetzt ist sie barfuß. »Wie ich diese Schuhe hasse!«
    »Ich weiß.«
    »Ist noch welcher da?«, fragt sie und deutet auf die Espressomaschine.
    »Ja.«
    »Ich bin zum Umfallen müde.« Sie nimmt sich eine Tasse aus dem Abtropfgitter und schenkt sich ein. Ein Löffelchen Zucker, dann sitzt sie mir gegenüber und greift nach einem Keks. »Sonst was Neues?«, fragt sie, was sich aber eigentlich anhört wie: ›Schonschtwaschneusch‹, denn sie spricht mit vollem Mund.
    Ich kann die Tage und die Ereignisse nicht mehr auseinanderhalten, alles ist zu einem wirren Knäuel geworden. Sollte ich auf die Reihenfolge der Geschehnisse einen Eid ablegen, müsste ich diesen verweigern. Ich würde keinen Eid ablegen. Doch mit Sicherheit war die Bombe im Bruco heute.
    »Sonst was Neues?«

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