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Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani

Titel: Blumen fuer die Toten - Ein Fall fuer Commissario Mariani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Masella Birgitta Hoepken
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andere Kunden danach gefragt? Wie viele Exemplare haben Sie davon verkauft?«
    Vielleicht hat sie es in einer anderen Buchhandlung gekauft, doch diese ist die größte Genuas, man kann einfach hineingehen und sich nehmen, was man will, ohne jemanden erst darum bitten zu müssen.
    »Vor einigen Tagen …«, sagt er zögernd.
    »Ich kann Ihnen größte Vertraulichkeit zusagen, sofern es nicht den Fall betrifft«, sage ich, obwohl mir das bloß für ein Buch ein wenig übertrieben vorkommt, aber im Augenblick geht der Wahn vom Schutz der Privatsphäre um.
    »Das ist nicht das Problem. Aber wissen Sie, Sie haben sich mit Ihrem Namen vorgestellt, und die Dame heißt wie Sie. Sie ist eine Stammkundin, deshalb wissen wir das. Manchmal benutzt sie einen anderen Nachnamen, aber wenn sie sich die Bücher nach Hause schicken lässt, dann benutzt sie den Namen Mariani.«
    Mir ist zum Lachen zumute. Francesca. Wie bei den Farben. Und ich habe Ravazzi damit aufgezogen.
    »Das ist meine Frau.«
    Wenn er das seltsam findet, lässt er es sich nicht anmerken.
    »Noch jemand anderes?«
    »Wissen Sie, es ist nicht so, dass viele Exemplare davon verkauft worden sind. Es gehört zu den Büchern, die wir bestellen, damit wir …« er zögert, dann spricht er weiter, »ein gewisses Sortiment aktueller Erscheinungen vorrätig haben. Normalerweise sind das Bücher, die gewissermaßen blind von bestimmten Institutionen, Gesellschaften, speziellen Schulen oder Universitäten bestellt werden. Die vorehelichen Beziehungen außer Acht gelassen.« Von ihm ein kurzes Lachen.
    Ich fühle mich wieder wie ein Schüler, wenn der Geschichtslehrer plötzlich von etwas ganz anderem geredet oder das Thema gewechselt hat, um zu prüfen, ob man aufgepasst hatte. »Voreheliche Beziehungen?«
    »Wir nennen das so, wenn jemand, bevor er ein Buch kauft, es fast vollständig liest, jeden Tag ein bisschen.«
    »Wie meine Frau.«
    Er bricht in Lachen aus und nickt.
    »Und dazu … also … haben Sie irgendwelche Leser dieser Art bemerkt?«
    »Einen anderen Stammkunde noch, er unterrichtet Latein und Griechisch am Andrea Doria. Das wissen wir, weil Lehrer bei uns Rabatt bekommen.«
    »Wie ist er? Nicht der Rabatt, der Kunde, meine ich.« Der Mörder schickt mir ja eigentlich Bücher, wenn ich nun völlig auf dem falschen Dampfer wäre?
    »Wenn Sie wollen … wir haben seine Kundendaten …«
    »Nein, nur ein paar Angaben. Wenn ich dann doch noch mehr brauche, komme ich wieder.«
    »Ich weiß, dass er kurz vor der Pensionierung steht. Das hat er mir erzählt. Bald gehe ich in Pension und dann kann ich endlich an meinem Buch arbeiten. Er ist Experte für irgendeinen griechischen Dichter.« Pause. »Es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht behilflich sein kann, aber wissen Sie, wir sind wahrscheinlich nicht die einzige Buchhandlung in der Stadt, die dieses Buch vorrätig hat. Doch wir können überprüfen, wie viele Exemplare wir geliefert bekommen haben und wie viele noch da sind.«
    »Und aus der Differenz ergibt sich, wie viele verkauft worden sind. Gute Idee.«
    Er geht zum Computer. »Wir benutzen ein ganz gewöhnliches Programm, das für uns optimiert wurde. Wir geben die Daten des Buches ein und erhalten die Informationen, die wir brauchen.«
    Ich trete näher.
    »Hier, sehen Sie.« Mit der Spitze seines Bleistifts zeigt er auf einen Eintrag. »Hier haben wir zwei Dutzend Exemplare bestellt.« Dann deutet er auf die nächste Zeile. »Elf sind noch nicht verkauft.«
    »Und dreizehn verkauft.«
    »Fünfzehn.« Ohne den Blick vom Bildschirm abzuwenden.
    »Zwei Dutzend ergibt vierundzwanzig. Vierundzwanzig minus elf ergibt dreizehn.«
    »Das dreizehnte Exemplar. Für jeweils ein Dutzend bestellte Exemplare legt der Verlag ein Gratisexemplar für den Buchhändler drauf. Das ist nichts Ungewöhnliches.«
    Nun, wie soll sich jemand mit meinem Job in diesem Land voller Gesetze, Normen und ineinander verstrickter und verborgener Gewohnheiten zurechtfinden.
    Er lässt immer noch Text über den Bildschirm laufen und setzt dann den Drucker in Gang. »Ich drucke Ihnen die Seite aus, dann noch die Liste der Gesellschaften, Institutionen und so weiter, die bestellt haben. Übrig bleiben dann die Privatkunden, die hierherkommen und direkt bei uns kaufen. Für solche Bücher ist das die Minderheit.«
    Ich danke ihm, auch wenn das wohl nichts helfen wird. »Gibt es noch weitere Gebräuche, die mich, wenn ich sie nicht kenne, auf eine falsche Spur bringen könnten? Wie vorhin die

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