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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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brütete während der gesamten Fahrt über dieser Tatsache. Seiner Erfahrung nach standen die Menschen unter großer Anspannung, wenn sie extreme Verhaltensweisen zeigten und entweder ununterbrochen redeten oder plötzlich in sich gekehrt und schweigsam wurden. Dass Meredith so wenig gesagt hatte, konnte bedeuten, dass sie sich in einer schwierigen Situation befand – oder dass Rachel ihr Telefonat hatte mithören können.
    Schwierige Situation?! Markby hatte ungläubig geschnaubt, während der Wagen über die schlechte Landstraße geholpert war. Seine Zweifel in dieser Angelegenheit entsprangen der Tatsache, dass er selbst sich nach all den Jahren von Rachel hatte auf diese Weise manipulieren lassen. Wirklich, er fuhr nur wegen Meredith nach Lynstone. Aber Meredith war dort, weil Rachel sie darum gebeten hatte. Also hatte Rachel ihn eindeutig dorthin gelockt, mit Meredith als Köder. Laura hatte diesen Schachzug auf den ersten Blick durchschaut.
    Er hatte Lauras Vermutung entrüstet von sich gewiesen, doch er hatte sich selbst keine Illusionen gemacht und lediglich versucht, das Gesicht zu wahren. Rachel war völlig unfähig, ohne einen Mann zu existieren, und in einer Krisenzeit tat es da wohl selbst ein Exehemann. Die ihm zugedachte Rolle bestand zweifellos darin, Superintendent Hawkins von ihr abzulenken, dessen bevorstehender Ankunft in Lynstone Rachel mit Bestürzung entgegensah. Sie ging Unannehmlichkeiten gewiss lieber aus dem Weg statt sie in Form eines zynischen ermittelnden Beamten auf sich zukommen zu sehen.
    Markby hätte seinerseits ebenfalls nichts dagegen einzuwenden gehabt, wenn ihm wenigstens ein Teil der Unannehmlichkeiten erspart geblieben wäre. Doch kein Aspekt der kommenden Tage erfüllte ihn nicht mit düsteren Gedanken und Vorahnungen. Das Begräbnis von Alex beispielsweise, für das er seinen dunklen Anzug und die schwarze Krawatte eingepackt hatte. Oder die Tatsache, dass er mit dem misstrauischen und giftigen Superintendent Hawkins im gleichen Hotel wohnen würde.
    Hawkins würde beim Anblick Markbys sicher gleich seine eigenen Schlussfolgerungen für den Grund seiner Anwesenheit ziehen. Die bloße Tatsache, dass diese Schlussfolgerungen falsch waren, würde die Sache für Markby nicht leichter machen.
    Markby überlegte, dass er trotz aller Unannehmlichkeiten hohes Vertrauen in die Fähigkeiten des Mannes von Scotland Yard hatte. Hawkins war ein erfahrener Beamter und würde sich von niemandem so leicht zum Narren halten lassen.
    Markby vermutete, dass dieser Respekt nicht auf Gegenseitigkeit beruhte und dass Hawkins’ Meinung von ihm nicht die beste war. Hawkins sah in Alan einen Mann – schlimmer noch, einen Polizeibeamten! –, der Fotografien von Blumen schoss, während wenige Meter weiter ein heimtückischer Mordanschlag auf einen anderen Menschen stattfand. Um allem die Krone aufzusetzen, war er anschließend mit dem bereits tödlich getroffenen Opfer zu dessen Wagen spaziert, ohne die geringste Ahnung, was sich quasi vor seinen Augen abgespielt hatte.
    Markby würde es nie vergessen, und er verdiente es auch nicht, sagte er sich bitter. Er war wütend über sich selbst deswegen. Er hätte es bemerken müssen, hatte es aber nicht. Kein Wunder, dass Hawkins ihn als Schande für die ganze britische Polizei betrachtete!
    Andererseits – so gut Hawkins auch sein mochte, er würde sich in Lynstone schwer tun. Er war durch und durch ein Stadtmensch, und er bewegte sich auf beunruhigend fremdem Terrain. Landbewohner waren viel weniger umgänglich als die weltoffenen Londoner. Auf dem Land zu wohnen war nicht gleichzusetzen mit dumm. Bauernschlau und gerissen war man auf dem Land. Hawkins würde mehr als einmal in ohnmächtiger Wut fluchen, wenn Frage auf Frage fast spielerisch zurückgegeben wurde, aus perverser Freude daran, den Städter stranden zu sehen.
    Markbys Gedanken kehrten zu Meredith zurück. Er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass sie inzwischen auf eigene Faust Erkundigungen eingezogen haben dürfte. Der Gedanke beunruhigte ihn und machte ihn zugleich neugierig auf das, was sie ausgegraben hatte. Er war wirklich überrascht gewesen, dass sie so schnell und so widerstandslos auf Rachels Hilferuf reagiert hatte, und in Markby regte sich der Verdacht, dass mehr hinter Merediths Entscheidung steckte, Rachel zu besuchen, als sie ihm erzählt hatte. Er hoffte nur, er täuschte sich nicht, und es war mehr als reine Neugierde. Meredith gehörte nicht zu der Sorte Mensch, die

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