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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Vielleicht ist sie noch immer ein wenig fassungslos, dachte Markby, als er die beiden Frauen in der Orangerie zurückließ. Oder vielleicht ist sie auch ein klein wenig eifersüchtig. Er hoffte, dass sie eifersüchtig war.
    KAPITEL 12
    Sergeant Weston war ein stämmiger, stupsnasiger junger Mann mit einem blonden Bürstenhaarschnitt. Irgendetwas an ihm erinnerte Markby an Sergeant Pearce daheim in Bamford. Es war sicher nur Zufall, doch es erleichterte Markby den Umgang mit dem Beamten, und er spürte, wie er sich entspannte. Weston war offensichtlich beeindruckt von seiner Umgebung, doch er sank nicht vor Ehrfurcht in den Boden, wie Markby beifällig feststellte.
    »Ziemlich beeindruckendes Haus«, beobachtete er.
    »Ja, das ist es. Sie werden es noch häufiger zu Gesicht bekommen, wenn Sie mit Superintendent Hawkins arbeiten. Ich zeige Ihnen jetzt besser den Ort des Unfalls – falls es ein Unfall war.« Weston murmelte etwas von altem Gemäuer, das nicht sicher sei, doch als Markby ihm die steinerne Ananas und die Nägel in der Wand gezeigt hatte, änderte sich sein Verhalten. Er wurde aufmerksam und sachlich.
    »Eindeutig arrangiert, das sieht man! Wer immer das getan hat, muss die Steinfrucht nach vorn geschoben und mit einem Stück Seil, das er um die Basis geschlungen hat, verhindert haben, dass sie herabfällt. Das Seil wurde über die Nägel nach hinten geführt und gesichert. Dann hat der Kerl im Gebüsch gewartet, bis alles bereit war, und hat die Sicherungsleine entfernt. Und runter kam der Stein! Das ist ein hübscher Fußabdruck dort hinten im Gestrüpp. Mit ein wenig Glück gehört er dem Kerl. Oder stammt er vielleicht von Ihnen, Sir?«
    »Selbstverständlich nicht. Nehmen Sie einen Abdruck von meinem Schuh, um jeden Zweifel auszuschließen.«
    »Die Sache ist die«, sinnierte Weston, während er zu dem leeren Sockel hinaufstarrte.
    »Wer auch immer es war, er konnte nicht sicher sein, dass die Lady, Miss Mitchell, sich hier hinstellen und darauf warten würde, dass ihr der Stein auf den Kopf fällt!«
    »Nein. Aber erstens wissen wir nicht, wem die Sache mit dem Stein galt. Vielleicht Miss Mitchell, vielleicht aber auch Mrs. Constantine. Und zweitens sollte er die betreffende Person vielleicht nur erschrecken, wissen Sie? Ein hässlicher Streich. Vielleicht sollte der Stein auf das Dach eines vorbeifahrenden Autos fallen, wer weiß?« Oder vielleicht, dachte Markby bei sich, ohne es laut auszusprechen, wusste, wer auch immer hinter dem Anschlag steckt, dass ich erwartet wurde. Vielleicht hat er darauf spekuliert, dass Meredith beim Tor auf mich warten würde, um mit mir zu reden, bevor ich das Haus betrete. Wenn es so war, dann ist der Täter gefährlich schlau. Aber Markby hatte von Anfang an vermutet, dass sie es mit einem sehr cleveren Täter zu tun hatten.
    »Verdammt dumm!«, sagte Weston.
    »Für einen Streich, meine ich. Unser Spaßvogel muss ein richtiger Idiot sein! Er hätte jemanden umbringen können!«
    »Vielleicht hat er das billigend in Kauf genommen«, sagte Markby.
    »Möglich, dass es ihm ganz recht gewesen wäre.« Er zögerte und fügte hinzu:
    »Außerdem wissen wir nicht, ob es sich nicht vielleicht um eine Frau handelt.« Er hatte es nicht laut sagen wollen, doch nun war es heraus.
    »Ah«, sagte Weston und verfiel eine Weile in Schweigen. Schließlich meinte er:
    »Ich gehe jetzt besser und unterhalte mich mit der Lady, die den Unfall hatte. Das heißt, falls sie im Stande ist, Besuch zu empfangen.« Markby führte ihn zum Haus zurück und, in der Annahme, dass Meredith noch immer in dem großen Glashaus beim Kaffee saß, um das Gebäude herum durch einen Seiteneingang in die Orangerie. Meredith saß noch dort, doch Rachel war gegangen, worüber Markby insgeheim erleichtert war.
    »Meine Güte!« Weston stieß einen leisen Pfiff aus, als er die Voliere sah.
    »So etwas hab ich noch nie gesehen! Einfach fabelhaft!« Er ging zu dem Draht, der den gesamten Baum umspannte, und starrte die Kanarienvögel an, die in ihrer Voliere umherflatterten.
    »Das dort sind zwei Eidechsen-Kanarien, dort oben.« Er deutete mit seinem kurzen, kräftigen Zeigefinger auf das Pärchen.
    »Sie kennen sich mit Kanarienvögeln aus?«, fragte Meredith.
    »Ich war immer sehr interessiert, aber ich hatte nie etwas wie das hier. Wir haben den Kindern einen Wellensittich gekauft«, sagte Weston.
    »Aber das ist wohl nicht das Gleiche, oder?« Er wandte sich um und grinste.
    »Wie fühlen Sie sich, Miss?

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