Blumen Für Sein Grab
aus denen ich hier bin. Warum bist du wirklich hier?« Offensichtlich hatte Meredith nicht mit einer so direkten Frage gerechnet. Nichtsdestotrotz hielt sie seinem Blick stand.
»London, es spielt keine Rolle wer genau, hat mich gebeten, Erkundigungen wegen Alex einzuholen. Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, also bitte erzähl es niemandem weiter, ganz besonders nicht Hawkins!« Markby konnte seinen Unglauben und seine Missbilligung nicht verbergen.
»Was? Du hast dich von ihnen zu diesem … diesem Mantel-und-Degen-Mist überreden lassen? Du hast dich tatsächlich bereit erklärt, für sie zu arbeiten? Du musst übergeschnappt sein!«
»Nun, ich danke dir jedenfalls für dein Vertrauen! Nein, ich habe mich nicht zu irgendetwas überreden lassen. Man hat mich gefragt, und ich war einverstanden. Ich gebe zu, es wäre schwierig gewesen, mich zu weigern, aber ich hätte es tun können, und hätte ich Bedenken gehabt, hätte ich mich geweigert.« Ihr Mund, ihr Unterkiefer und ihre Augen hatten jenen störrischen Ausdruck angenommen, den er so gut kannte. Er hätte es dabei belassen sollen, doch er war ärgerlich und besorgt und konnte nicht anders, also sagte er:
»Vielleicht solltest du jetzt noch einmal darüber nachdenken! Jemand hat versucht, dir das Gehirn zu zerquetschen. Wenn Alex der meistgesuchte Mann der Welt war, soll es jemand anderer herausfinden!«
»Soweit ich es beurteilen kann, war Alex der beliebteste Mann der Welt! Oder vielleicht habe ich auch nur die falschen Leute befragt.« Sie legte eine Hand auf die Türklinke.
»Und es ist überhaupt nicht nötig, irgendetwas Böses in diesen Unfall hineinzuinterpretieren! Ich habe einen ziemlichen Schrecken bekommen, zugegeben. Aber ich schätze, dieses Steinding war einfach locker!«
»Nein. Irgendjemand hat eine Art Flaschenzug aus einem Seil und Nägeln zusammengebastelt!« Er hatte sein Ziel erreicht, sie zu schockieren.
»Das war etwas, was ich dir nicht sagen wollte, jedenfalls nicht heute Abend, wo du immer noch ein wenig durcheinander bist deswegen. Und erzähl um Himmels willen Rachel nichts davon!«
»Ich verstehe.« Wie es für sie typisch war, geriet sie auch jetzt nicht in Aufregung. Markby wartete, während sie über das Gehörte nachdachte. Schließlich sagte sie:
»Aber ich habe überhaupt nichts herausgefunden! Ich habe nichts weiter getan, als mich ganz normal mit Menschen zu unterhalten, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich irgendjemand dadurch bedroht gefühlt hat!«
»Vielleicht hast du den richtigen Leuten die richtigen Fragen gestellt, ohne es selbst zu wissen.« Markby runzelte die Stirn.
»Vielleicht solltest du lieber nicht allein zu Fuß zurücklaufen. Ich denke, es ist besser, wenn ich mitkomme. Und morgen Früh wirst du als Erstes deinen Kontakt in London anrufen und ihm mitteilen, dass du ihm nicht weiter helfen kannst.« Diese letzte Anweisung war ein Fehler gewesen. Ihr Eigensinn erwachte wieder.
»Ich werde meine Entscheidung darüber selbst treffen, danke. Und ich kann sehr gut allein nach Malefis Abbey zurücklaufen. Es sind weniger als zehn Minuten, und es ist noch nicht dunkel.«
Meredith bereute ihren unangebrachten Stolz, sobald sie das Lynstone House Hotel verlassen hatte. Dämmerung und weit ausladende Baumkronen verwandelten die Auffahrt zum Hotel in einen finsteren Hohlweg. Die Schatten nahmen unheimliche Formen an, und sie bildete sich ein, Schritte oder verdächtiges Rascheln hinter sich oder zu beiden Seiten im Unterholz zu hören, während sie mitten auf dem Weg in Richtung Straße marschierte. Sie eilte weiter, und als sie an der Straße angekommen war, trat eine stämmige Gestalt durch das Tor und versperrte ihr den Weg.
Meredith stieß einen erschrockenen Laut aus, dann erkannte sie ihn.
»Sergeant Weston!«, rief sie mit unüberhörbarer Erleichterung.
»Er ist noch nicht da – Superintendent Hawkins, meine ich. Falls Sie wegen ihm hergekommen sind«, fügte sie hinzu.
»In diesem Fall – möchten Sie, dass ich Sie nach Hause begleite, Miss?«
»O ja, sehr gerne!« Sie fühlte sich getrieben, dem Sergeant zu erklären, warum sie so viel Wert auf seine Gesellschaft legte.
»Der Chief Inspector hat mir von den Nägeln und der Schnur erzählt«, sagte sie.
»Es war wohl eher ein Seil«, entgegnete Weston pedantisch.
»Eine Schnur wäre zu dünn gewesen. Wie dem auch sei, es ist verschwunden. Nur die Nägel sind noch da. Ich gestehe, ich bin überrascht,
Weitere Kostenlose Bücher