Blumen Für Sein Grab
Er erklärte, wer er sei, und fragte dann:
»Wann wird Superintendent Hawkins erwartet? Ja, richtig. Könnten Sie ihm eine Nachricht von mir übermitteln? Sagen Sie ihm bitte, dass ich sofort nach seiner Ankunft mit ihm reden müsse, nach Möglichkeit, bevor er sich mit Malefis Abbey in Verbindung setzt. Ich wohne im Hotel. Hören Sie, haben Sie einen Ihrer Beamten zur Unterstützung von Superintendent Hawkins abgestellt?«
»Das macht Sergeant Weston, Sir«, kam die Stimme aus dem Hörer.
»Sehr gut. Könnten Sie Weston nach Malefis Abbey schicken?« Irgendwo im Haus wurde eine Tür geöffnet, und der Geruch von Braten stieg Markby in die Nase.
»Ich meine, nach dem Mittagessen«, fügte er hinzu. Es ergab wenig Sinn, Weston von seinem Mittagessen wegzuzerren. Außerdem würde es Rachel nicht gefallen, wenn sich Markby nicht bei Tisch zeigte und die Polizei noch vor dem Nachtisch im Park herumtrampelte.
Markby saß in einem sehr bequemen, sehr teuren Bambussessel in der Orangerie und trank Kaffee. Die Kanarienvögel flatterten und zwitscherten fröhlich in den Zweigen des gefangenen Orangenbaums, und im Hintergrund knackten die Rohre der alten Heizung. Es war eine äußerst behagliche Atmosphäre, wenn auch viel zu warm, geradezu stickig. Markby hatte am Vormittag eine lange Fahrt hinter sich gebracht und spürte, wie er allmählich schläfrig wurde. Der Duft der Orangenblüten wirkte auf seine Sinne wie ein Narkotikum.
Das Roastbeef war in der Tat ausgezeichnet gewesen. Meredith war trotz des Beinahe-Unglücks zum Essen erschienen, und Rachel hatte sich von ihrer allerbesten Seite gezeigt. Alles in allem, dachte Markby, scheinen die Dinge unter Kontrolle zu sein, abgesehen von dem alarmierenden Zwischenfall mit der steinernen Ananas. Zugegeben, Rachel war nicht gerade erfreut gewesen, als Markby ihr mitgeteilt hatte, dass Sergeant Weston in Kürze eintreffen würde, doch solange sie nicht mit ihm reden musste und alles Markby überlassen konnte, hatte sie keine stichhaltigen Einwände gegen die Anwesenheit des Polizisten auf ihrem Grund und Boden an einem Sonntag.
Markby unternahm bewusst Anstrengungen, seine schweifenden Gedanken zu sammeln.
»Das ist ein fantastischer Raum«, sagte er, während er die Kaffeetasse abstellte, und deutete auf die ihn umgebende Orangerie.
»Aber das schreit förmlich nach Pflanzen hier drinnen, Rachel! Du nutzt den Raum überhaupt nicht! Das hier wurde geschaffen, um Massen tropischer oder subtropischer Pflanzen aufzunehmen, nicht nur diese Vögel. Sieh nur, wie hoch die Decke ist! Hier drin sollten Palmen stehen! Es muss ein fantastischer Anblick gewesen sein, als die Orangerie noch voll genutzt wurde!«
»Alex hat sich nicht für Kakteen und Palmen und diese Dinge interessiert«, erwiderte Rachel.
»Nur für diese Kanarienvögel. Als wir eingezogen sind, standen Pflanzen hier drin, aber sie waren fast alle braun und vertrocknet. Ganz und gar kein fantastischer Anblick, glaub mir! Nur Chaos, weiter nichts. Alex konnte den Orangenbaum für die Vögel retten, aber den Rest haben wir in einem riesigen Freudenfeuer verbrannt.«
Markby konnte ein verzweifeltes Stöhnen nicht unterdrücken.
»Gott weiß, was ihr damit zerstört habt, Rachel! Wahrscheinlich eine viktorianische Sammlung seltener botanischer Spezies! Einige davon wären vielleicht noch zu retten gewesen. Und was für eine Verschwendung dieser wundervollen Konstruktion! Sieh dir diese schmiedeeisernen Streben und Pfeiler an! Das ist eines der großartigsten viktorianischen Glashäuser, die ich je gesehen habe! Ich wüsste ganz genau, was ich damit machen würde!« Er sah sich sehnsüchtig um, bis er Merediths Blick auffing.
»Aber das geht mich schließlich nichts an«, fügte er hastig hinzu.
»Ich hatte auch keinen Einfluss darauf«, murmelte Rachel.
»Es ist also zwecklos, mich deswegen anzuknurren. Ich habe die Voliere nicht gemacht. Seid ihr sicher, dass ihr keinen Likör mögt, alle beide nicht?«
Während Markby und Meredith noch dankend ablehnten, erschien Mrs. Pascoe in der Tür.
»Hier ist ein junger Polizeibeamter, der zu Ihnen möchte, Sir.«
»Das wird Sergeant Weston sein.« Erleichtert stand Markby auf.
»Ich werde gehen und mich um alles Weitere kümmern.« Rachel lächelte ihn strahlend an.
»Verstehst du jetzt, warum ich so froh bin darüber, dass du da bist, Alan? Du bist so tüchtig und nimmst die Dinge in die Hand!« Meredith sank in ihren Bambussessel und verzog das Gesicht.
Weitere Kostenlose Bücher