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Blumenfresser

Blumenfresser

Titel: Blumenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: László Darvasi
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Befehl, er forderte Krieg, ohne sich um Gefahren zu kümmern. Diese Frau erwarte sie im Bett, ihre Schulter war weiß und zerbrechlich, und wer auf ihren Leib sinke, könne hören, was noch niemand je gehört habe.
    Sie erzählte von Blumenfressern, glücklichen und unglücklichen Schicksalen!
    Auf, Soldaten, auf Waffenbrüder!
    Honigtee muss man ihr bringen oder Likör, süßen Wein!
    Wenn du sie besteigst, steck ihr eine Blume in den Mund, Kamerad!
    Träufle ihr, Joseph, Likör zwischen die Lippen, das mag sie sehr!
    Wasch ihr die Brust, Hauptmann Boban, auf den Warzen glänzt noch der Speichel von Karel, dem tschechischen Artillerieleutnant!
    Wasch ihr den Mund, denn der zahnlückige Boban hat darauf herumgebissen!
    Wasch ihren Schoß, denn darin schwappt noch der Samen des klotzigen Vasziliev!
    Eine Frau, die alles mag, Umarmungen, den Geschmack von Blut, sie mag unsere Körper, unsere Männlichkeit, unseren Kasernengeruch, unsere Reichsehre, unser gegebenes Wort, unserPflichtgefühl, die Eleganz unseres Salutierens, unser Benehmen, du brauchst nur ihren Schoß mit einem feuchtwarmen Tuch auszuwischen und sie zu besteigen, sie gehört dir, Soldat, dir!
    Doktor Schütz wurde ausgelacht, mit Eiern und Roten Rüben beworfen, vielleicht sogar geschlagen. Der Alte stürzte mehrmals hin, seine Kleider waren blutig und hingen in Fetzen herab, er fluchte auf Ungarisch, was bei ihm Anzeichen größten Zorns war. Doch er konnte noch zum Postamt taumeln, wo er eine Depesche aufgab, an die Adresse einer gewissen Frau Sperl, geborene Kornelia Schütz, ihrem ungarischen Gast, Herrn Peter Schön, ist sofort Bescheid zu geben, es ist etwas passiert, etwas Schlimmes!
    Kaum war er zurückgestolpert, als ein Krieg ausbrach.
    Und an diesem Kampf nahmen Wurzelmama, Blatt und Wurm teil, die durch die Zimmer und Korridore des Gasthauses getrieben wurden und den Angriffen unter wieherndem Gelächter, kreischend, grölend und zischend Widerstand leisteten. Wer waren die Angreifer?! Soldaten, Dragoner und Angehörige des hiesigen Husarenregiments. Plötzlich erschien László Pelsőczy, Klaras Vater, in ungarischer Husarenuniform und schlug mit seinem gewaltigen Säbel auf den Feind ein, wenn ein Hieb gegen ihn geführt wurde, antwortete er mit drei, und wenn er dann einen Taugenichts niedergemacht hatte, nahm er einen kräftigen Zug aus der Weinflasche. Auf dem Hof des Gasthofs wurde der Kampf fortgeführt, sie stellten sich den Schlägen, Degenstichen und Schüssen entgegen, und als die Übermacht dabei war zu siegen, als alles verloren schien und auch Pelsőczy und Herr Schütz schon verletzt am Boden lagen, eilte ihnen ein weißer Schatten zu Hilfe.
    Klara saß auf dem Bett, ihre Sohlen berührten den kalten Fußboden.
    Adam Pallagi stand in der Tür, er hatte sie gerettet!
    Die Mietdroschke mieteten sie gar nicht erst, sondern kauften sie kurzerhand, ohne zu feilschen, und schon waren sie unterwegs. Peter starrte mit Ochsenaugen vor sich hin, die Handzur Faust geballt. Klara fragte ständig nach Adam, worauf Peter knurrig, mit niedergeschlagenen Augen antwortete, er sei fort.
    Fort?! Wohin?!
    Er hatte etwas Dringendes zu tun, hat aber versprochen, wiederzukommen.
    Klara versuchte zu lachen, es wurde ein unterdrücktes Husten daraus, ach, Peter sagte die Unwahrheit, er log schon wieder, doch das war jetzt gut, denn Adam würde niemals wiederkommen!
    Herr Schütz brummte, o weh, was wird mit den Träumen, sie verfaulen und gleichen allmählich unbegrabenen Toten!
    Blödsinn, Herr Schütz!, gickerte Klara, Träume sterben nicht, Träume ziehen weiter, Träume leben!
    Mag wohl so sein, murrte der Alte.
    Peter hatte eine blutige Schwellung am Kopf, sie bemerkten es erst jetzt.
    Woher hast du das?, fragte Klara zögernd, ist es jetzt passiert?!
    Er wollte erst nicht antworten, doch Klara bettelte, griff nach seinem Arm und streichelte ihn, piekte ihn in die Brust, schließlich umflorte sich der Blick des gewaltigen Mannes, ein Kind, dieser Peter war immer ein Kind gewesen, er geriet ständig in Schwierigkeiten, bedauerte sich selbst, und auch andere mussten ihn sehr bedauern.
    Man hat mich geschlagen, sagte er leise.
    Ach je, wer war denn dazu fähig, Peter, wer kann denn dich geschlagen haben?!
    Er schwieg voll Scham, dann öffnete er den Mund zum Sprechen, doch seine Lippen schlossen sich wieder, schließlich sagte er es, wie jemand, der sich seiner Sache nicht sicher ist.
    Ähm … Jesus. Jesus Christus.
    Vor Überraschung schrie Klara

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