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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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mahnen.
    »Sie sind also der Ansicht, Sie wurden in dieses Portal gestoßen, als Sie noch am Leben waren, was erklärt, weshalb Sie kein Zombie sind«, sagte er.
    »Ein Zom … oh, ja, ich verstehe. Ich nehme an, das ist es, was sie sind.« Hull schauderte. »Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich keiner von ihnen bin. Aber ebenso wenig ist er es, und er sollte unsere Hauptsorge sein.«
    »
Er
wie Jack the Ripper«, sagte ich.
    »Jack the …? Ja, er hat sich tatsächlich einmal so bezeichnet, nicht wahr? Ist das der Name, unter dem man ihn jetzt kennt? Angemessen makaber, nehme ich an.«
    »Und Sie glauben, dieser Freund von Edwin Shanahan, der wirkliche Jack, ist mit Ihnen zusammen aus dem Portal gekommen?«
    »Nein, das ist er nicht.« Hull kam auf die Füße; er zitterte vor Aufregung. »Das ist es, was sie vorhaben. Das Ritual, für das sie den Brief brauchen.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Jeremy.
    »Es ist doch offenkundig, oder nicht? Ich weiß, dass sie diesen Brief wollen. Als ich mich gestern vor ihnen versteckt habe, habe ich gehört, wie der Mann etwas zu der Frau gesagt hat, etwas darüber, ihn zurückzubekommen.«
    »Um diesen Killer zu befreien? Das haben sie gesagt?«
    Hulls Stirn legte sich in Falten, als er Jeremy ansah. »Nein, aber das muss der Grund sein, oder nicht? Das ist ihr Zweck – als seine Diener zu handeln. Der Mörder kann noch nicht durchgekommen sein, sonst würden sie ihm dienen, nicht Mr. Shanahans Enkel.«
    »Urenkel wahrscheinlich«, murmelte Jeremy.
    Hull nickte. »Ja, es ist wohl wirklich so lang her.« Er senkte den Blick und verfiel in Schweigen.
    »Wenn er noch nicht hier ist, müssen wir dieses Portal wirklich schließen«, sagte ich. »So schnell wie möglich. Wie machen wir das also?«
    Hull sah mich an, als hätte ich ihn soeben aufgefordert, den Mond auszuschalten. »Ich … ich habe keine Ahnung. Ich dachte, Sie wüssten, wie man es schließt. Deshalb sind Sie doch noch hier, oder nicht? Weil Sie versuchen wollen, es zu schließen?«
    Clay machte tief in der Kehle ein Geräusch. »Mit anderen Worten, Sie sind hier, um uns zu warnen, dass die nächste Katastrophe bevorsteht, wenn wir das verdammte Ding nicht in Ordnung bringen?«
    »Vielleicht kann ich mehr tun als das. Wenn ich einen Zombie in Ihre Nähe locke – würde das helfen?«
    »Sie haben uns immer noch nicht gesagt, was Sie dafür wollen«, sagte Clay.
    »Ich hatte auf Ihre Hilfe gehofft.«
    »Bei was?«
    Hull breitete die Hände aus und lachte nervös auf. »Bei was auch immer. Vor wenigen Tagen war ich ein Londoner Buchhalter, und Königin Victoria saß auf dem Thron. Heute bin ich hier, und ich bin mir nicht einmal sicher, wo
hier
ist. Das wenige Geld, das ich bei mir habe, ist nutzlos. Seit ich hier bin, musste ich …« Er errötete. »Stehlen, um zu essen, um mich kleiden zu können …«
    Jeremy nahm einige Scheine aus der Brieftasche. »Dies hier reicht, um Ihnen für heute Nacht eine Bleibe zu beschaffen und etwas zu essen. Wir werden uns morgen wieder treffen und weitere Fragen besprechen.«
     
    »Hatte noch jemand den Eindruck, dass er gehofft hat, wir würden ihn mitkommen lassen?«, fragte ich, als wir den Park verließen.
    Clay schnaubte.
    »Es wäre das Menschlichste gewesen«, sagte Jeremy. »Wenn seine Geschichte wahr ist. Aber wenn sie es nicht ist …«
    Ich nickte. »Wenn er mit Shanahan zusammenarbeitet, wäre ihm nichts lieber gewesen, als uns ins Hotel zu begleiten.«
    »Du glaubst also, er lügt wie gedruckt?«, fragte Clay.
    Jeremy schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung.«
     
    »Wir können die Lagebesprechung schwänzen«, sagte Clay, als er mir die Hotelzimmertür offen hielt. »Soll Jeremy den anderen alles erzählen, und wir gehen früh schlafen.«
    »Nein, ich möchte …« Ich unterbrach mich, als ich das Bett sah, wie es da so unendlich einladend am anderen Ende des Zimmers stand, und spürte plötzlich, wie meine Glieder zu Blei wurden bei dem Gedanken daran, das Zimmer noch einmal zu verlassen. »Ja, ich
möchte
dabei sein, aber … klar, erklären wir den Tag für beendet. Sie brauchen uns nicht.«
    Clay war bis zur Mitte des Raums gegangen und drehte sich langsam im Kreis, die Nasenflügel gebläht. »Jemand war hier drin.« Er ging mit langen Schritten zum Schreibtisch hinüber. »Ich habe diese Schublade offen gelassen, als ich die Chipkarte für die Tür rausgeholt habe.«
    Er ging in die Hocke und atmete tief ein. Eine Pause und ein

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