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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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damit klarzukommen.«
    Ich hätte Xavier die Sache erklären können, hätte ihm sagen können, dass die Fotos alle ein und denselben Mutt zeigten und dass Clay seine Gründe gehabt hatte – so absonderlich seine Logik uns anderen auch vorkommen mochte. Aber die Klarstellung hätte auch den Ruf ruiniert, den Clay sich so sorgfältig aufgebaut hatte, um Jeremy zu schützen, also hielt ich den Mund und zuckte die Achseln.
    Xavier beugte sich vor. »Aber Sarkasmus beiseite, du brauchst so einen Typen doch nicht, Elena. Vielleicht glaubst du, du würdest ihn brauchen – weil du die einzige Werwölfin bist und all das –, aber zum Teufel, ich habe doch gesehen, zu was du imstande bist. An einen Stuhl gefesselt, gegen einen männlichen Werwolf. Wenn du das kannst, brauchst du doch keinen gottverdammten Psychopathen wie Clayton Danvers …«
    Er brach ab, als er meinen Blick bemerkte.
    »Er steht direkt hinter mir, stimmt’s?«, murmelte Xavier.
    »Mhm.«
    Xavier legte den Kopf in den Nacken, sah Clay und verschwand. Er erschien auf der Bank gegenüber, dicht an mich gedrückt. Ich sah zu ihm hin und zog die Brauen hoch. Er fluchte leise und teleportierte sich ans äußerste Ende der zweiten Bank. Dann stand er auf und drehte sich zu Clay um.
    »Du musst …«
    »Der gottverdammte Psychopath sein«, sagte Clay.
    »Äh, ja, aber ich habe das auf die denkbar respektvollste Art gemeint. Glaub mir, ich habe große Achtung vor, äh …«
    »Gemeingefährlichen Irren«, sagte ich.
    Xavier warf mir einen wütenden Blick zu.
    »Oh, setz dich schon hin«, sagte ich. »Er hat die Kettensäge zu Hause gelassen.«
    Clay ging um den Tisch herum und setzte sich neben mich. Xavier wartete, bis er saß, und nahm dann seinen früheren Platz mir gegenüber wieder ein.
    »Clay, dies ist Xavier, Evanidus-Halbdämon. Seine Spezialität? Du hast gerade eine kleine Demonstration gesehen.«
    »Eine verdammt auffällige Demonstration«, sagte Clay mit einem Blick hinüber zum Spielplatz.
    »Keiner hat’s gesehen«, sagte Xavier. »Und wenn sie’s gesehen hätten, hätten sie längst eine Erklärung gefunden. Menschen sehen nur das, was sie zu sehen erwarten. Ich wette, ihr zwei könntet euch hier an Ort und Stelle in Wölfe verwandeln, und zwanzig Eltern würden nach dem Handy greifen – nicht um bei CNN anzurufen, weil sie Werwölfe gesehen haben, sondern um dem Tierschutz zu melden, dass hier ein paar wirklich große Hunde rumlaufen, die außerdem gegen das Leinengebot verstoßen.«
    »Apropos Verstöße gegen das Leinengebot, du weißt wirklich, wo David Hargrave steckt, ja? Und er wird auch noch dort sein, wenn wir hinkommen?«
    »Sollte er. Und wenn er abhaut, dann wird es bestimmt nicht daran liegen, dass ich ihm Bescheid gesagt hätte. Und wenn er’s tut, sage ich euch entweder seinen nächsten Aufenthaltsort, oder ihr schuldet mir gar nichts. Der Kerl hat drei Frauen umgebracht. Ich würde mal sagen, ihr könnt ihn haben. Ich bin vielleicht nicht der moralischste Typ, der rumläuft, aber bei so was übergebe ich ihn mit Vergnügen der zuständigen Stelle. Was in diesem Fall wohl ihr seid.«
    Clay schnaubte. »Wie lang hast du gewusst, wo er steckt, bevor dein Gefühl für deine Bürgerpflichten sich gemeldet hat?«
    »Lass mich raten«, sagte ich. »Gerade lang genug, um auf etwas zu kommen, das du im Austausch für ihn verlangen kannst. Sieh mich nicht so beleidigt an. Wir wollen Hargrave. Was willst du?«
    Xavier setzte sich bequemer hin. »Habt ihr jemals von dem
From-Hell
-Brief gehört?«
    »Nein, und so, wie sich das anhört, bin ich mir auch nicht sicher, ob ich will.«
    Clay sagte: »Wenn das irgendeine Dämonengeschichte ist, sind wir nicht interessiert. Die Werwölfe mischen sich nicht in …«
    »Es geht nicht um Dämonen. Es ist einfach nur ein Brief. Angeblich einer, den Jack the Ripper einst an die Polizei geschrieben hat. Irgendwann im Verlauf der nächsten hundert Jahre ist er verschwunden.«
    Ich runzelte die Stirn. »Du möchtest, dass wir ihn finden?«
    »Oh, ich weiß, wo er ist. Er war nie wirklich verschwunden. Nicht auf unserer Seite der Welt.«
    Als Clay und ich uns ansahen, verdrehte Xavier die Augen. »
Unsere
Seite. Die paranormale Seite. Ihr Typen seid dem paranormalen Rat wieder beigetreten; damit wären die Werwölfe wieder mitten in der paranormalen Gemeinschaft angekommen. Habt ihr eure Mitgliedskarten noch nicht gekriegt?«
    »Dieser Brief«, sagte ich.
    »Die gesamten Akten über Jack the

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