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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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sie« – ein Nicken zu mir hin – »das Ziel dieses Wahnsinnigen.«
    »Nein, wir dachten bloß, sie sei das Ziel der Zombies – und das nur, weil sie das einfachste Opfer zu sein scheint. Aber wie es aussieht, haben sie diesen Plan aufgegeben.«
    »Wahrscheinlich weil sie jetzt Wichtigeres zu tun haben«, sagte ich. »Jacks Vertrag zu erfüllen.«
    »Vertrag?« Hull runzelte die Stirn.
    Jeremy gab Clay, Nick und mir unauffällig ein Zeichen, wir sollten verschwinden, während er sich mit Hull befasste. Wir wollten schon gehen, als ich in der Menschenmenge einen Blick auf einen vertrauten silbernen Zopf erhaschte.
    »Jer?«, flüsterte ich und lenkte seinen Blick zu Anita hinüber.
    »Was zum Teufel macht denn die hier?«, fragte Clay.
    »Ihre Buchhandlung ist nur eine Straße weiter, und ihre Wohnung ist direkt drüber«, sagte ich, »wahrscheinlich hat sie den Lärm gehört und …«
    Anita drehte sich um; ihr Blick glitt durch die Menge und fiel dann auf mich.
    »Scheiße«, murmelte Clay. »Haben wir noch Zeit zum Abhauen?«
    »Fangt sie lieber ab«, sagte Jeremy leise. »Matthew, kommen Sie doch mit mir. Elena …«
    »Schon verstanden.«
    Während Jeremy sich mit Hull entfernte, versuchten Clay und ich zu Anita durchzukommen. Eine Gruppe Neuankömmlinge hatte sich zwischen uns geschoben und versuchte, so nah wie möglich an den Mordschauplatz heranzukommen. Als einer von ihnen hart gegen meinen Bauch stieß, rammte Clay ihn mit der Schulter und mit einem wütenden Blick aus dem Weg.
    »Hey da«, knurrte er. »Pass auf, wen du anrempelst.«
    Er zeigte auf meinen Bauch. Der junge Mann starrte stirnrunzelnd auf ihn hinunter.
    »Yeah? Wenn du dir wirklich Sorgen machen würdest, Kumpel, dann würdest du deine Frau aus der Stadt bringen. Hast du’s nicht gehört? Schwangeren Frauen wird geraten …«
    »Danke«, sagte ich, während ich nach Clays Arm griff und ihn weiterschob. »Das hatten wir nicht mitbekommen.«
    Als wir es durch die Menschenmenge geschafft hatten, war Anita nirgends mehr zu sehen. Wir machten uns im Gewühl auf die Suche nach ihr; als ich um einen Streifenwagen bog, wäre ich fast in eine andere vertraute Person hineingerannt – Jeremy.
    »Wir haben sie verloren«, sagte ich.
    »Und ich habe Hull verloren«, murmelte er.
    »Oh, Mist.«
    Es entwickelte sich eine hektische Suche; Jeremy wollte sich eben mit Antonio auf den Weg zu Anitas Buchhandlung machen, als Hull mit weißem Gesicht den Gehweg entlanggestürzt kam.
    »Oh, Gott sei Dank«, sagte er, als er keuchend bei uns angekommen war. »Sie sind hier. Die Zombies. Ich habe diesen furchtbaren Gestank bemerkt und wollte Mr. Danvers darauf aufmerksam machen, aber er war verschwunden, und …«
    »Haben Sie sie gesehen?«
    »Nein, ich habe sie nur gerochen. Aber sie waren in der Nähe. Ich glaube, sie waren meinetwegen hier. Ich bin durch eine Menschenmenge gelaufen; das scheint sie abgeschüttelt zu haben.«
    Hull führte uns zu der Stelle, wo er die Zombies gerochen hatte. Sie waren in der Tat beide dort gewesen, an der Einmündung zu einer Nebenstraße. Jeremy und Jaime schlugen Hull daraufhin vor, zur Beruhigung seiner Nerven etwas trinken zu gehen. Bevor sie verschwanden, teilte Jeremy uns noch mit, dass er seine Meinung geändert hatte, was unsere Suche anging – wir würden sie in menschlicher Gestalt angehen.
     
    Die Zombiefährten fanden wir ohne Mühe. Aber was Jack anging, so war es unmöglich, einen brauchbaren Geruch zu identifizieren. Ich hatte keine Ahnung, wie er roch, und es gab mindestens ein Dutzend Fährten in der Nebenstraße, die neu genug waren, um zu ihm gehören zu können. Ich versuchte sie mir alle zu merken – vielleicht würde ich eine davon wiedererkennen, wenn ich später wieder auf die Zombiefährten stieß.
    Aber drei Straßen weiter mussten wir feststellen, dass es so einfach nicht war. Einen halben Häuserblock weit fanden wir keine einzige menschliche Fährte, die parallel zu denen der Zombies verlief. Wir konnten nur annehmen, dass ihm der Gestank zu viel geworden war und er einen anderen Weg genommen hatte. Damit konnten wir wieder nur den Zombies folgen, was wir eine Stunde lang taten.
    Als wir uns bei Jeremy meldeten, entschied der, dass es jetzt reichte. Wir hatten gehofft, den Geruch des Mörders identifizieren zu können; nachdem es so aussah, als würden wir ihn nicht finden, war es vernünftiger, ein bisschen Schlaf nachzuholen.

[home]
Vertrauen
    J eremy hatte beschlossen, Hull mit

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