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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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nicht auf ihr Klo, außer wir kaufen was. Ich war da gerade wieder rausgekommen, und der Typ hat mich angehalten und einen Blowjob gewollt.«
    »Hast du ihn sehen können?«, fragte Jeremy.
    »Äh, na ja, schon, aber nicht so sehr genau. Da drin ist es ziemlich dunkel. Ich weiß, dass es ein Typ war. Dunkle Haare. Ziemlich dünn. Hat okay ausgesehen. Das ist alles, was mir wirklich aufgefallen ist – dass er nicht, na ja, eklig war.« Sie zögerte und sprach dann hastig weiter: »Wenn er gewollt hätte, dass ich ins Auto steige oder so, hätte ich ihn vorher raus ins Helle kommen lassen. Ich bin ziemlich vorsichtig, aber es war bloß ein Blow, und er hat nicht irgendwo anders hingehen wollen, bloß in den Durchgang, also hab ich gedacht, es ist schon okay.«
    Ihre Stimme verklang. Jeremy unterbrach die Sache ein paar Minuten lang, damit Jaime mit Kara reden konnte, sich vergewissern, dass Kara weitermachen konnte. Danach übersprang Jeremy den »Und was ist als Nächstes passiert«-Teil, von dem ich sicher bin, dass er wirklich jeder Definition von »traumatisch« Genüge getan hätte, und erkundigte sich stattdessen, ob der Mann irgendetwas gesagt oder getan hatte, das uns helfen würde, ihn zu finden.
    »Uh-oh. Es ist alles ziemlich schnell gegangen, nehme ich mal an. Er hat mich zum Durchgang mitgenommen, und ich habe gedacht, es ist alles in Ordnung. Ich hab da drin noch jemand anderen gehört, im Dunkeln. Eine Frau. Ich hab gedacht, es wär noch ein Mädchen mit einem Typ, aber dann hat es sich angehört, als ob sie mit meinem Typ redet. Ich hab ihm noch sagen wollen, dass das aber extra kostet, wenn ich’s vor seiner Freundin machen soll. Dann hab ich was gerochen. Was Grässliches.«
    Ich bat sie über Jaime, den Geruch zu beschreiben, wenn ihr das möglich war.
    »Das war wie damals, als diese Katze gestorben ist in dem Haus, in dem ich damals gewohnt habe. Die haben alle gedacht, sie wär weggelaufen, und wir waren eine Woche lang weg und sind zurückgekommen, und …« Sie gab ein Würggeräusch von sich. »Das war wirklich das Letzte. Hab nie wieder so was gerochen, bis heute Abend. Und dann habe ich noch gesehen, wie jemand sich bewegt am Ende von dem Durchgang, und dann …« Sie unterbrach sich. »Das ist alles. Er muss es dann … wohl gemacht haben.«
    Jaime ließ sie gehen, als sie so weit gekommen war, mit einer Kräutermischung, die sie hoffentlich auf die andere Seite schicken würde. Wir hätten nachbohren können, aber wir hatten die Antwort bereits. Rose war dort gewesen, und wahrscheinlich war auch der Bowlermann irgendwo im Schatten gewesen. Jeremy und Clay zufolge hätte niemand Patrick Shanahan jemals als »ziemlich dünn« beschrieben, was bedeutete, dass der Mann mit den Zombies jemand anderes gewesen war. Ihr wirklicher Meister, derjenige, in dessen Dienst sie ermordet worden waren.
    »Er ist also hier draußen«, sagte ich.
    Jeremy zögerte, als suchte er nach einer anderen möglichen Erklärung. Dann nickte er langsam.
    »Ich hoffe, ihr meint damit nicht …« Clay sah von einem Gesicht zum anderen. »Ah, Scheiße.«
     
    Wir beschlossen, die Fährte der Zombies vom Mordschauplatz aus zu verfolgen, in der Hoffnung, dass sich »Jack« noch bei ihnen befand. Und selbst wenn er es nicht tat, könnte dies eine Möglichkeit sein, den alten Plan weiterzuverfolgen, sprich einen Zombie umzubringen und ihm dann zu seinem Meister zu folgen.
    Ein fabelhafter Plan, nur dass hier in den letzten Stunden so viel Betrieb geherrscht hatte, dass Roses Gestank kaum noch zu finden war, selbst als ich zum hinteren Ende des Durchgangs hinübertrabte.
    »Wir werden uns wandeln müssen«, murmelte Clay, als Nick und wir beide den Schauplatz umkreist hatten.
    »Ich weiß.«
    »Jeremy wird das nicht gefallen«, sagte Nick.
    »Ich weiß.« Ich sah über die Schulter zurück zu der Stelle, wo die anderen mit Hull auf uns warteten. »Ich rede mit ihm.«
     
    Aber Jeremy stimmte mit überraschend wenig Widerstreben zu. Ich nehme an, er war inzwischen genauso frustriert wie wir anderen. Wenn man uns sah, was wäre das Schlimmste, das passieren konnte? Riesenwölfe mitten in Toronto? Zum Teufel, warum eigentlich nicht – immerhin hatten sie schon Zombies, Killerratten, Dimensionsportale und inzwischen auch Jack the Ripper.
    »Schlagt einen weiten Bogen«, sagte Jeremy.
    »Ist das nicht gefährlich?«, fragte eine Stimme zu unserer Linken. Hull. »Nach dem, was Sie sagen, hat es doch den Anschein, als wäre

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