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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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unter mir vorbeifuhren.
    »Du vertraust mir?«, fragte er.
    »Vollkommen.«
    Er beugte sich vor und küsste mich heftig. Immer noch etwas mühsam, aber nach etwa drei Sekunden hatte ich das vergessen. Ich versuchte außerdem zu vergessen, wie viel amüsanter dies sein könnte, wenn die Kleider nicht im Weg wären. Das war schon schwieriger, aber man nimmt, was man kriegen kann, und es war schon verdammt gut – ihn hart und dicht an mir zu spüren, ihn zu schmecken, das leise Knurren zu hören, als …
    Ein tiefer Seufzer. »War ja klar.«
    Ich sah auf und entdeckte Nick, der mit einem Eiskübel voller Getränke und einem Arm voll Knabberzeug auf dem Balkon stand.
    »Sagt jetzt bloß nicht, ich soll verschwinden«, sagte er. »Wenn ihr in der Öffentlichkeit Sex habt, kriegt ihr Publikum.« Er spähte zu uns herüber. »Ihr seid … angezogen. Fantastische Verhütungsmethode, Kumpel, aber darauf hättest du einfach früher kommen sollen.«
    Clay drückte mir die Lippen aufs Ohr, als er mich aufrichtete. »Du hast meine Erlaubnis,
ihn
vom Balkon zu schmeißen.«
    »Hey, wenn das die Vorbereitung darauf war, dass ihr euch die Kleider vom Leib reißt, lasst euch bloß nicht stören. Ich setze mich einfach hierhin und sehe zu. Ich habe Knabberzeug und alles.«
    »Unglücklicherweise«, sagte ich, während ich von der Brüstung rutschte, »wird Knutschen das Einzige sein, was du zu sehen kriegst, bis das hier vorbei ist.«
    »Du meinst, ihr könnt keinen …?« Er lachte auf. »Verdammt, das ist wirklich tragisch.«
    Ich sah Clay an und zeigte mit dem Kinn auf die Brüstung. »Willst du die Arme oder die Beine nehmen?«
    »Ach, komm schon«, sagte Nick. »Dann könnt ihr also eine Weile keinen Sex haben. Wird nicht so schlimm sein. Ich hab’s auch schon mal ein paar Wochen ohne ausgehalten.«
    »Vier Monate«, sagte ich.
    Nick sah von seinem Liegestuhl auf. »Was?«
    »Wenn es sich an den Termin hält, sind es noch vier Monate.«
    »Vier …?« Er sah von Clays Gesicht zu meinem. »Na, viel Glück dann.«
    Clay gab ihm eine Kopfnuss, als er an ihm vorbeiging, um sich den zweiten Liegestuhl heranzuziehen, und winkte mir, ich solle mich zu ihm setzen.
    »Sieh vorher lieber nach, ob es da eine Gewichtsbeschränkung gibt«, sagte Nick.
    Ich versetzte ihm ebenfalls eine Kopfnuss.
    Nick rieb sich den Kopf. »Hey, an mir braucht ihr es nicht auszulassen.
Ich
kriege ja schließlich auch nichts ab. Natürlich fahre ich bald wieder nach Hause, und dann wird sich das für mich ändern, wenn auch nicht für andere Leute …«
    Er duckte sich, bevor einer von uns die nächste Kopfnuss austeilen konnte. Ich streckte mich neben Clay aus. Als ich den Kopf auf seine Schulter legte, streifte ich mit meiner Wange sein Gesicht.
    »Du bist ziemlich warm«, sagte ich, während ich eine Hand zu seiner Stirn hob.
    »Besser als kalt. Laufen schon genug Tote hier in der Stadt rum.«
    »Ich mein’s ernst. Du …« Ich überprüfte es mit der anderen Hand. »Nein, ich nehme an, es ist nicht so schlimm. Ich sage Jeremy, er soll sich deinen Arm noch mal ansehen, bevor wir schlafen gehen.«
    »Du hörst dich von Tag zu Tag mehr wie eine Mutter an«, sagte Nick. »Richtig beängstigend.«

[home]
Untersuchung
    I ch träumte, dass das Portal in der ganzen Stadt einen Stromausfall verursacht hatte, und ich rannte durch das unterirdische PATH -System und suchte nach der Toilette, während der Bowlerzombie mich jagte, und ich konnte nicht kämpfen, solange ich dringend aufs Klo musste.
    Dann wachte ich verschwitzt und in die Decke verwickelt auf. Sonnenlicht sickerte durch den Spalt zwischen den Vorhängen herein. Nick schlief an meinem Rücken, die Hand auf meinem Hinterteil. Mir wurde klar, dass ich wirklich aufs Klo musste. Dringend. Ein rascher Rundblick überzeugte mich, dass zumindest das mit dem Zombie nur ein Traum gewesen war.
    Ich befreite mich aus dem Gewirr von Armen und Beinen. Als ich über Clay hinwegkletterte, spürte ich, dass er geradezu Hitzewellen ausströmte. Er stöhnte leise, fast zu leise, als dass ich es hörte, und schleuderte unvermittelt den Arm zur Seite.
    Ich stand auf und schaltete die Nachttischlampe ein. Clays Gesicht war gerötet, und rings um sein Gesicht war das Haar schweißnass.
    Nick zog sich das Kissen vom Gesicht. »Wa …?«
    »Ich hole Jeremy.«
    Ich zog mir eine Hose über, griff nach dem erstbesten T-Shirt, das mir in die Finger geriet – es war von Clay –, und zog es an, während Nick verschlafen

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