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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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sah.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie Clay. »Jedenfalls siehst du okay aus.«
    »Ist es auch«, sagte er, während er mir einen Stuhl heranzog. »Bloß eine Infektion. Der Doc hat mir was gegen das Fieber gegeben, mir geht’s gut. Aber wir müssen dieser Frau hier was zu essen besorgen.« Er konnte das Grinsen nicht länger unterdrücken. »Nachdem sie jetzt für drei isst.«
    Während der auf diese Mitteilung folgenden Welle von Glückwünschen begann ich Nicks Teller zu untersuchen.
    Er zog ihn aus meiner Reichweite. »Es ist ein Büfett. Keine Schlange. So viel du willst. Ich bringe dir sogar was.« Er schob seinen Stuhl zurück. »Lass einfach mein Essen in Frieden, solange ich weg bin.«
    Ich griff nach seinem Teller, aber Clay war schneller als ich; er stahl zwei Streifen Speck und gab einen an mich weiter.
    »Jaime hat uns gerade von einer ihrer Shows letzten Monat erzählt.« Zoe gab mir einen Klaps auf den Handrücken. »Du hast sie vor mir versteckt, stimmt’s?« Und als sie meinen Blick bemerkte: »Nein, nicht auf
die
Art. Ich meine – Jaime Vegas. Die Königin der Spiritistinnen.«
    »Zoe ist ein Fan von ihr«, sagte Nick, während er einen beladenen Teller vor mir absetzte.
    »Ein großer Fan sogar«, sagte Zoe. »Hab ihr aber erzählt, ich kenne einen noch größeren. Ein Freund von mir, Produzent – ist zurzeit gerade in L.A., und sie planen ein Fernsehspecial für nächstes Jahr. Sie wollen den Geist von Marilyn Monroe kontaktieren, rausfinden, wie sie gestorben ist. Große Sache.« Sie sah Jaime an. »Es wäre ein Riesenspaß. Du
weißt,
dass es ein Riesenspaß wäre.«
    Jaime lachte. »Unseriös ohne Ende. Genau mein Ding also.«
    »Ist das ein Ja?«
    »Das ist ein Vielleicht.«
    Wir brachten Zoe auf den letzten Stand, was die Vorfälle des vergangenen Abends anging.
    Zoe ließ die Nägel gegen ihr Champagnerglas klicken. »Wisst ihr, vielleicht könnte ich euch da einen Zeugen besorgen. Weiß nicht, ob es was nützt, aber wenn ihr sowieso auf Randys Anruf warten müsst …«
    »Auch eine Prostituierte?«
    »Nein, Paranormale. Sie … na, sagen wir, sie jagt in dieser Gegend.«
    »Ich dachte, du bist der einzige Vampir in Toronto.«
    »Sie ist kein Vamp. Sie ist … wir sind uns nicht ganz sicher, was sie ist, aber …«
    Ein Handy klingelte. Jaime, Zoe, Nick, Antonio und ich fuhren beim ersten Ton ausnahmslos zusammen und begannen nach unseren Telefonen zu suchen. Clay verdrehte die Augen und murmelte etwas von elektronischen Hundeleinen. Als der Klingelton erkennbar wurde, sagte ich: »Das ist meins.«
    »Du hast das verdammte Ding nicht mal in die Tasche zurückgesteckt, stimmt’s?«
    »Es ist … oh, es ist Anita Barrington.«
    Clay knurrte und versuchte, mir das Telefon aus der Hand zu ziehen, aber ich hielt es außer Reichweite.
    »Geh nicht dran …«, begann er.
    Zu spät. Unser Gespräch war sehr kurz.
    »Lass mich raten«, sagte Jaime. »Sie hat wichtige Informationen und will sofort vorbeikommen.«
    »Nee«, sagte Clay. »Jetzt heißt es wieder, wir sollen zu ihr kommen.«
    »Aber es ist dringend wie üblich«, bemerkte Nick, während er behutsam eine Melonenspalte von Clays Teller fischte. »Sie hat sich allerdings wirklich ziemlich ängstlich angehört.«
    »Woher wollt ihr eigentlich …«, begann Jaime. »Oh, das schärfere Hörvermögen, ja? Sehr praktisch.«
    »Denk einfach dran, du solltest in ihrer Gegenwart nie irgendwas flüstern«, sagte Zoe zu ihr. »Was ist also los mit Anita?«
    »Sie hat es nicht sagen wollen. Nur, dass es diesmal wirklich
extrem
wichtig ist, und sie hat eine entscheidende Information für uns, die wir unbedingt und augenblicklich hören müssen, weil wir nämlich einen großen Fehler machen.«
    »Uh-oh. Und indem du gesagt hast, du würdest gleich vorbeikommen, wolltest du sie bloß abschütteln?«
    »Das wird Jeremy entscheiden. Und da kommt er gerade, mit Matthew Hull im Schlepptau.«
    Zoe nahm einen Schluck von ihrem Mimosa. »Wenn du willst, könnten wir bei Anita vorbeigehen, wenn wir diese Freundin von mir besuchen. Sie wohnt in der Nähe.«
    »Ich dachte, du wolltest Anita Barrington lieber aus dem Weg gehen«, sagte Clay.
    »Einer neugierigen alten Frau aus dem Weg gehen ist eine Sache. Aber eine unsterblichkeitssuchende Hexe, die hinreichend besessen ist, um sich mit Werwölfen anzulegen? Da wird es vielleicht Zeit, sich das dazugehörige Gesicht einzuprägen, bevor ich mich am falschen Ende eines Bindezaubers

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