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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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die Wirklichkeit zurück. Jeremy lächelte mich an.
    »Jetzt wirst du also doch müde, wie man sieht.«
    Er bedankte sich noch einmal bei den beiden Polizisten und führte mich dann weg. Ich zählte zehn Schritte ab und machte Anstalten, über die Schulter zu sehen.
    »Noch nicht«, flüsterte Jeremy.
    »Aber Clay …«
    »Ich weiß.«
    Ich verbiss mir ein Knurren und zählte weitere zehn Schritte.
    »Nein«, sagte Jeremy, bevor ich auch nur den Kopf drehen konnte.
    »Aber …«
    »Er hat ihn verloren.«
    »Woher … ?«
    »Da rechts. Auf dem Gehweg.«
    Und da war Clay – er ging den nördlichen Gehweg der Gerrard Street entlang, so dass er unsere Route kreuzen musste. Jeremy machte eine Bewegung – eine winzige Bewegung mit der rechten Hand –, und Clay hielt inne, bog dann ab und ging über die Straße. Wir selbst überquerten sie an der Ampel und stießen hinter der nächsten Ecke auf Clay, der mit glimmenden Augen und in den Taschen vergrabenen Händen dort stand.
    »Hab ihn verloren«, sagte er.
    »Ich bin aufgehalten worden.«
    »Die Bullen. Hab’s gesehen.«
    Er zog die Hände aus den Taschen und trat auf mich zu. Seine Hand streifte meine, um mir mitzuteilen, dass er mich nicht verantwortlich machte, nicht wütend auf mich war. Das war nett zu wissen, aber ich wusste, was ihn wirklich ärgerte. Ich ärgerte mich auch – eine fehlgeschlagene Jagd.
    »Als ich um das Gebäude herum war, war er weg«, sagte Clay. »Wir sollten noch mal hingehen, vielleicht kann Elena …«
    Jeremy schüttelte den Kopf. »Die Polizisten haben gesehen, dass du Elena gefolgt bist. Keiner von euch geht jetzt in diesen Park zurück.«
    »Was, wenn wir nicht zu erkennen wären?«, fragte ich. »Wenn einer von uns sich wandelte, würden wir mit Sicherheit eine Spur finden. Und der Park ist bei Hundebesitzern beliebt.«
    Das würdigte Jeremy nicht einmal einer Antwort.
    »Okay«, sagte ich. »Dann warten wir. Die Polizisten werden verschwinden, und dann gehen wir zurück und …«
    »Nein.«
    »Aber …«
    »Erstens ist er jetzt längst weg. Zweitens, es ist die Zeit nicht wert, wenn wir nur unsere Neugier befriedigen wollen.«
    Ich öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber Jeremy war bereits am Gehen. Ich sah Clay, sah seine Kiefer arbeiten, als er zum Park hinüberblickte.
    »Wir könnten ihn finden«, flüsterte ich.
    »Yeah.«
    »Wir sollten ihn finden.«
    »Yeah.«
    Jeremy drehte sich nicht um, aber seine Stimme war laut und deutlich hörbar. »Für den Fall, dass ich mich nicht hinreichend klar ausgedrückt habe: Das war ein Befehl.«
    Wir starrten wütend hinter ihm her und setzten uns dann in Bewegung, um ihn einzuholen.
     
    Jeremy hatte ein Hotel in der Nähe des Queen Elizabeth Way ausgesucht, der Autobahn, die uns zurück nach Bear Valley führen würde. Nichts sonderlich Luxuriöses – wir brauchten bloß eine Übernachtungsmöglichkeit. Jedenfalls war es das für Jeremy. Nachdem uns sowohl unsere Beute als auch unser Stadtlauf entgangen war, waren weder Clay noch ich in der richtigen Stimmung, um sofort schlafen zu gehen. Ein hastiges Gute Nacht an der Tür für Jeremy, ein ungeschicktes Vorschieben des Riegels, und dann fielen wir übereinander her, kleine Bisse, die sich als Küsse tarnten, Kratzer, als hektisches Tasten verkleidet.
    »Bett?«, keuchte Clay, als er zwischendurch Atem holen musste.
    Ich sah hinüber – es war etwa eineinhalb Meter von uns entfernt. »Zu weit weg.«
    Er lachte leise, und seine Lippen kehrten zu meinen zurück. Der Kuss ging tief genug, um mir den Atem in den Lungen stocken zu lassen. Meine Hände glitten unter sein T-Shirt, und ich zog es ihm aus, ohne den Kuss länger als einen Sekundenbruchteil zu unterbrechen. Sein Bein hakte sich hinter meine Kniekehlen, um mich auf den Boden zu schleudern; er besann sich eben noch rechtzeitig und ließ mich vorsichtig nach unten gleiten.
    Mein T-Shirt und der BH waren als Nächstes dran – er riss mir beides gleichzeitig herunter. Seine Finger glitten zu meiner Brust, kneteten und zerrten, zogen hart und nachdrücklich an der Brustwarze. Ein kurzer Schmerz ging durch mich hindurch. Ich keuchte, und etwas Warmes und Klebriges tröpfelte heraus.
    »Was zum …«, begann ich.
    Clay lachte. »Das ist neu.«
    Er schloss die Handfläche um meine Brust und drückte; die Finger gruben sich in meine Haut und zogen mich an ihn. Ein weiterer Kuss. Meine Hände wanderten an seinem Bauch hinunter zum Hosenbund. Ich öffnete den Knopf, zog

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