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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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ihrem Nutzen sein wird, ihn zu finden.«
    »Würden sie den zusätzlichen Anreiz brauchen?«, fragte Jeremy.
    »Helfen würde es schon. Zombies müssen tun, was ihr Meister ihnen befiehlt, aber sie erledigen bessere Arbeit, wenn sie motiviert sind.«
    »Wie jeder Angestellte«, bemerkte Antonio.
    Jaime lächelte. »Genau. Sie haben nach wie vor ein Bewusstsein und einen Willen, wenn auch keinen freien Willen mehr.«
    Ich arbeitete mich vom Fußende des Bettes hoch und ging quer durchs Zimmer, um die Beine zu strecken – und mir noch einen Pfirsich zu holen. »Aber wir haben bei dieser Meister-Theorie immer noch das gleiche Problem wie vorher. Das Portal wurde vor etwa hundertzwanzig Jahren geschaffen. Um noch am Leben zu sein, müsste dieser Magier außerdem das Geheimnis der Unsterblichkeit gefunden haben, was, wenn ich richtig informiert bin, hochgradig unwahrscheinlich ist.«
    »Könnte so etwas über die Generationen weitergegeben werden?«, fragte Jeremy.
    »Etwa wie ›Hiermit vermache ich die Kontrolle über meine Zombies meinem Sohn‹?« Sie überlegte. »Ich nehme an, es wäre möglich.«
    Ich nickte. »In diesem Fall wäre es nur sinnvoll, auch das Portal zu vermachen … oder den Gegenstand, in dem es enthalten ist.«
    »Patrick Shanahan?«, fragte Clay.
    Ich nickte und erklärte Jaime, wer Shanahan war.
    »Er könnte es sein«, sagte Jaime. »Wenn sein Großvater oder Urgroßvater den ursprünglichen Diebstahl in Auftrag gegeben hat, wollte er vielleicht sein eigenes Portal zurückhaben.«
    »Vielleicht war er
selbst
Jack the Ripper«, sagte Nick. »Der Urgroßvater, meine ich.«
    Ich wedelte ihm mit meinem halb gegessenen Pfirsich vor der Nase herum. »Also hätte er das Portal mit den Zombies geschaffen und den Brief an die Polizei geschickt, in dem Wissen, dass der Brief in den Akten endet. Dann, wenn ihm die Polizei langsam auf die Spur kommen würde, konnte er einfach seine Zombies loslassen …«
    »Die jeden Beweis vernichten könnten«, sagte Jaime.
    »Nur dass die Polizei nie so weit kam, und irgendwann ist er dann nach Kanada ausgewandert. Und später hat sein Sohn oder sein Enkel, Theodore Shanahan, einen Dieb angeheuert, um den Brief zurückzubekommen.«
    »Ja«, sagte Jeremy. »Das könnte sein, aber diese Theorie basiert auf sehr vielen …«
    »… kreativen Schlussfolgerungen und wilden Annahmen«, vollendete ich den Satz. »Ich weiß. Aber wenn wir mal außer Acht lassen, wie das Portal überhaupt konstruiert wurde – Patrick Shanahan ist einer der besten, wenn nicht der einzig mögliche Zombiemeister.«
    »Wenn es überhaupt einen Meister gibt«, sagte Clay. »Aber es kann nicht schaden, den Typ zu finden.«
    »Gegen
den
Aspekt hast du wohl nichts einzuwenden«, sagte ich grinsend und gab ihm ein paar von meinen Heidelbeeren ab. »Hoffen wir, dass er nicht ins Ausland gegangen ist oder so was.«
    »Geht nicht«, sagte Jaime. »Wenn die Zombies durch das Portal wieder ins Leben zurückgekommen sind, kehren sie immer zu ihm zurück. Wie Brieftauben. Also muss der Meister in der Nähe bleiben.«
    »Dann haben wir ja einen Plan«, sagte ich. »Wir finden einen von den Zombies und bringen ihn um, und jemand wartet bei dem Portal, bis er zurückkommt, um ihm dann zu seinem Meister zu folgen.«

[home]
Ratten
    E inen der Zombies umbringen, ihn oder sie dann zu ihrem Meister zurückverfolgen. Es hörte sich wirklich einfach an. Jedenfalls wenn wir erst mal einen Zombie zum Umbringen gefunden hatten.
    Jeremy entschied, dass wir warten würden, bis es dunkel wurde, um dann zu dem Gewerbegebiet zurückzukehren, wo wir Rose gefunden hatten. Sie hatte sich dort allem Anschein nach zu Hause gefühlt, also würde sie vielleicht wieder dort sein. Und selbst wenn wir keinen Zombie fanden, wir waren uns ziemlich sicher, dass früher oder später einer mich finden würde.
    Bis dahin würden Jeremy und Antonio zu Shanahans Haus zurückkehren und diesmal nicht nach Hinweisen auf den Brief, sondern auf Shanahans Aufenthaltsort suchen. Clay, Nick und ich würden der Person einen Besuch abstatten, bei der es am wahrscheinlichsten war, dass sie Kontakt zu ihm hielt – seiner Sekretärin.
     
    Während Antonio und Nick ihre Koffer auspackten, half ich Jaime dabei. Sie hatte zwar schon ein Zimmer im Voraus gebucht, aber es war zwei Stockwerke über unseren, so dass Jeremy darauf bestand, sie müsse eins im selben Stockwerk haben. Der Zimmertausch war kein Problem – die Rezeptionistin hatte uns

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