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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Versuchung, ein Treffen zu arrangieren und mich dabei zu erwischen, unwiderstehlich sein.
     
    Jeremy und Antonio hatten beim Durchsuchen von Shanahans Haus nichts gefunden, das uns verraten könnte, wo er war. Sie hatten etwas Material gesammelt – die Adresse seiner Ex-Frau, Restaurants, in denen er verkehrte, den Namen seines Golfclubs und so weiter. Die Aussichten darauf, dass ein Typ auf der Flucht in seinem Club vorbeischaut, waren eher gering, aber etwas Besseres hatten wir nicht; wir würden die Adressen morgen überprüfen.
     
    Nach dem Abendessen machte sich das Rudel auf zu dem Viertel mit den Lagerhäusern, in dem wir auf Rose getroffen waren. Es begann eben erst zu dämmern, aber die Gegend war so verlassen, dass wir meinten, nicht bis in die Nacht hinein warten zu müssen. Jeremy wollte, dass wir uns noch einmal im Miller’s mit Zoe trafen. Sie hatte sich nicht gemeldet, vielleicht weil sie es nicht vorhatte, vielleicht auch, weil ihr nichts mehr eingefallen war, aber im Hinblick auf die Familie Shanahan war sie unsere beste Informationsquelle. Zuerst allerdings würden wir nach Rose suchen.
    Wir witterten ihre Fährte auf Anhieb. Tatsächlich fanden wir ein Knäuel von Fährten, so viele, dass schwer zu sagen war, ob auch frische dabei waren.
    Jeremy teilte uns in zwei Gruppen auf und wies Nick, Clay und mir die westliche Hälfte des Viertels zu.
    Die zweite Fährte, mit der wir es versuchten, führte uns zum Nebeneingang eines leerstehenden Gebäudes, das mit vergilbten, sich an den Ecken einrollenden Plakaten bepflastert war – CLUB VERTIGO COMING SOON . Ein einziger Blick auf das Gebäude selbst mit seinen vernagelten Fenstern und gezackten Rissen im Sockel, und ich hätte den hoffnungsvollen Clubgründern sagen können, dass aus ihrem Traum nichts werden würde – er würde unter einem Berg astronomischer Kostenvoranschläge von den Sanierungsfirmen begraben werden. Andererseits waren die Eigentümer vielleicht auch gar nicht so naiv optimistisch gewesen, wie es zunächst aussah – neue Clubs waren eine beliebte Methode, hoffnungsvollen Junginvestoren Geld abzunehmen.
    An der Tür blieb Clay stehen und bückte sich, um besser am Boden schnuppern zu können.
    »Rein und raus«, sagte er. »Sie war da und ist wieder gegangen.«
    Ich sah mich um, vergewisserte mich, dass auf keiner Seite des Durchgangs gerade jemand vorbeikam, ging dann in die Hocke und sog die Luft ein.
    »Mehr als ein Mal«, sagte ich.
    »Vielleicht ist das hier ihr Versteck«, sagte Nick. »Kommen wir rein?«
    Bevor ich antworten konnte, sagte Clay: »Wir sollten erst Jeremy und Antonio dazuholen.«
    »Hätte nie gedacht, dass ich dich das mal sagen höre«, bemerkte Nick.
    »Man muss ein bisschen vorsichtig sein heutzutage.«
    Nick sah zu mir herüber – zu meinem Bauch – und nickte dann. »Ich gehe sie holen.«
     
    Wir blieben in der Tür stehen, bis unsere Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Die einzige Lichtquelle waren die Streifen fahlen Mondlichts, die zwischen den Brettern vor den Fenstern hindurchfielen. Selbst als sich unsere Augen an die Dunkelheit angepasst hatten, konnten wir außer Umrissen kaum etwas erkennen.
    »Sollen wir uns wandeln?«, flüsterte ich Jeremy zu.
    Er spähte ins Dunkel. »Ich glaube, es ist einfacher, so zu suchen, wie wir sind.«
    »Wir trennen uns also?«
    Er nickte. »Wir bleiben in diesem Stockwerk. Ihr drei nehmt den Bereich nach Norden hinaus. Wir treffen uns wieder hier, wenn wir fertig sind.«
    Die Suche ging nur langsam voran. Roses Geruch war überall. Ihre Spuren schienen in jeden Raum hinein- und wieder aus ihm herauszuführen, und es gab eine Menge Räume hier. Von außen hatte das Gebäude nach einem Lagerhaus ausgesehen, aber im Inneren war es ein Kaninchenbau – lauter kleine Zimmer, als sei es irgendwann zu einem Bürogebäude umgebaut worden, bevor der Niedergang begann. Es in Wolfsgestalt zu durchsuchen wäre so gut wie unmöglich gewesen. Türknäufe mit den Zähnen herumzudrehen ist wirklich gar nicht einfach.
    Wir erreichten eine geschlossene Tür, vor der der Boden dicht mit Fährten bedeckt war. Ich wartete im Hintergrund, während Nick die Tür aufstieß und Clay hindurchschoss.
    Ein unterdrückter Fluch. Nick und ich stürzten hinein, um Clay zu Hilfe zu kommen. Mein Fuß verfing sich an einem verrotteten Dielenbrett, und ich stolperte nach vorn. Nick machte einen Satz in meine Richtung, und Clay fuhr herum, aber ich hatte mir den Knöchel

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