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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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nicht sicher, ob die beiden zusammenpassten, aber mittlerweile war ich der Ansicht, sie hatte eine Gelegenheit verdient, es herauszufinden.
     
    Als Jaime mit dem Auspacken fertig war, verschwand sie, um sich ein paar Säle für eine mögliche Show anzusehen. Clay, Nick und ich trafen unsere Vorbereitungen für den Besuch in Shanahans Büro. Seine Assistentin würde Fremden vielleicht nicht verraten, wo er sich zurzeit versteckte, aber möglicherweise würde sie ein paar Details herauslassen, angesichts von zwei Yuppies, die ihr erstes Kind erwarteten und eine erhebliche Summe investieren wollten, um für seine Zukunft vorzusorgen.
    »Ich spiele den Ehemann und werdenden Vater«, sagte Nick.
    »Yeah?«, gab Clay zurück. »Nicht, dass ich’s unnötig kompliziert machen will, aber wie wäre es, wenn der wirkliche Ehemann und werdende Vater den Ehemann und werdenden Vater spielt?«
    »Geht nicht. Du siehst nicht so aus. Du siehst aus wie der Schauspieler, der angeheuert wurde, um die Rolle zu spielen.«
    Clay machte ein unhöfliches Geräusch und nahm seine Brieftasche vom Nachttisch.
    »Seit wann willst du überhaupt jemanden spielen?«, fragte ich. »Wenn du’s willst, wunderbar, aber wenn du einfach aus Prinzip meckerst …«
    »Nur zu«, sagte Clay. »Ich wüsste einfach nicht, warum er mehr nach deinem Mann aussehen sollte als ich.«
    »Tut er auch nicht. Aber wenn wir wegen einer Finanzberatung zu Shanahan gehen, müssen wir rüberkommen wie gutsituierte Großstädter. Nick ist genau richtig dafür. Und ich auch. Du … definitiv nicht. Und du würdest es auch nicht gern versuchen. Also brauchen wir gar nicht erst darüber zu streiten. Wir müssen vorher sowieso noch ein paar Einkäufe erledigen. Die Sachen, die dabeihabe, sehen nicht gerade nach zukünftiger Auftraggeberin eines Investmentbankers aus.« Ich griff nach meiner Sonnenbrille und sah dann wieder zu Clay hin. »Und apropos Verkleidung, du musst Nick deinen Ring leihen.«
    »Sollte ich den tragen?«, fragte Nick. »Wenn ich einen Ehering trage und du nicht, könnte das vielleicht …«
    Sein Blick fiel auf meine Hand, und er brach ab; dann griff er nach ihr und sah sich den Ringfinger an, an dem sowohl Verlobungs- als auch Ehering steckten. Den Verlobungsring hatte ich mit Unterbrechungen seit vielen Jahren getragen und ohne Unterbrechung die letzten fünf – eine Botschaft an Clay, dass ich bleiben würde.
    Was den Ehering angeht – Clay hatte seit fünfzehn Jahren einen getragen, um zu zeigen, dass er sich als verheiratet betrachtete, ob ich dem nun zustimmte oder nicht. Meiner dagegen war in seiner Schachtel geblieben.
    »Wann hast du angefangen …?«, begann Nick.
    »Als ich schwanger wurde. Obwohl ich ihn vielleicht bald abnehmen muss. Er wird ziemlich eng.«
    »Ah.« Nick lächelte und ließ meine Hand los. »Du wolltest nicht schwanger rumlaufen und dabei solo aussehen. Ich bin mal gespannt, wie schnell der wieder weg ist, wenn das Baby erst da ist.«
    Ich streckte die Hand nach der Türklinke aus. »Wird er nicht.«
    Clay packte die Klinke und öffnete mir die Tür. Nick machte einen Satz und schloss sie wieder.
    »Hey, Moment mal. Du willst ihn auch in Zukunft tragen? Sogar nach dem Baby noch?«
    »Was denn, du glaubst, ich bin willens, Clays Kind zu bekommen, aber nicht, seinen Ring zu tragen?« Ich grinste Clay an. »Wir überlegen sogar, ob wir’s offiziell machen sollen.«
    »Wa …? Heiraten? Wie war das doch gleich mit ›im Leben nicht, keine Chance‹?«
    »Hab ich das gesagt?«
    Clay öffnete die Tür. »Mehr als ein Mal.«
    »Verdammt.«
    »Aber ich werde nicht drauf bestehen, dass du dein Wort hältst.«
    »Das ist nett von dir.«
    »Wartet«, sagte Nick. »Wann habt ihr das alles …«
    Die zufallende Tür übertönte den Rest, während wir in den Gang hinaustraten.
     
    Shanahans Sekretärin gab keine Informationen preis, aber als wir andeuteten, dass wir unser Geld auch jemand anderem anvertrauen konnten, gab sie zu, dass er täglich anrief, um auf dem Laufenden zu bleiben. Wir gaben ihr unsere Handynummern – meine und Nicks. Wenn Shanahan wirklich der Meister dieser Zombies war – und derjenige, der sie angewiesen hatte, mich zu kidnappen –, dann konnte die Mitteilung seiner Sekretärin, eine schwangere blonde Frau habe ihn unbedingt sprechen wollen, durchaus die richtigen Schlussfolgerungen auslösen. Genau genommen, wahrscheinlich würde sie genau das tun. Umso besser. Mit etwas Glück würde die

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