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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Mülltonne herunter. »Wobei es in diesem Fall vielleicht willkommener wäre, als es, wie ich vermute, normalerweise ist. Ich könnte die Blutung stillen.«
    »Wie?«, fragte ich.
    »Vampirspeichel lässt das Blut stocken. Und verhindert damit, dass unser Abendessen verblutet, wenn wir mit dem Essen fertig sind. Das könnte ich hier tun.«
    »Will ich auch wissen,
wie
du das tun würdest?«, fragte Clay.
    »Normalerweise lecke ich die betreffende Stelle ab, etwas, von dem ich weiß, dass keiner von uns es möchte; darf ich also ein diskretes Spucken auf den Verband vorschlagen?«
    Ich sah Clay an. Er nickte, grunzte ein Danke, und ich gab Zoe den Verband.
     
    Zoes Speichel erfüllte seinen Zweck. Als wir zehn Minuten später die Bay Street entlanggingen, war Clays Verband noch weiß. Nun bedeutete das zwar, dass er nicht mit einem blutigen Verband durchs Stadtzentrum schlendern musste, aber er war immer noch halb nackt. Bei jedem Hupen und jedem Pfiff schoben Clays Hände sich tiefer in die Hosentaschen, und er hielt sich noch etwas weiter im Schatten der Ladenmarkisen.
    Wir hatten nach einem Taxi Ausschau gehalten, seit wir aus dem Museum gekommen waren, aber wie die meisten anderen Leute schienen die Fahrer sich den Tag freigenommen zu haben.
    »Ich könnte meins auch ausziehen«, sagte Nick.
    »Prima Idee«, sagte Zoe. »Moment, ich hole bloß schnell meinen Lipliner raus. Dann kann ich euch beiden ›Wir treffen uns im Remington’s‹ auf den Rücken schreiben.« Sie grinste. »Ich wette, die haben heute Abend volles Haus, Cholera hin oder her.«
    »Behalt das T-Shirt an«, sagte Clay.
    Zoe sah mich an. »Wir könnten unsere auch ausziehen. Als Zeichen der Solidarität. In Kanada ist das legal.«
    »Wirklich?« Nicks Aufmerksamkeit war geweckt. »Warum habe ich die ganze Zeit, die ich jetzt hier bin, nicht eine einzige Frau oben ohne rumlaufen sehen?«
    »Weil du außerhalb von Stränden und Konzerten wahrscheinlich keine sehen
wirst.
Und wenn doch? Dann wird es keine sein, die du oben ohne sehen
willst.
Jedes Mal, wenn ich das zu sehen kriege, danke ich Gott für die ewige Jugend. Aber nichtsdestrotz – es ist legal.« Ein suggestiver Blick in meine Richtung. »Wenn du also das T-Shirt ausziehen wolltest …«
    »Glaub mir einfach, momentan falle ich in die Kategorie der Frauen, die keiner oben ohne sehen will.«
    »Ich würde mich nicht beschweren.«
    Ihr Blick glitt erwartungsvoll zu Clay hinüber. Er drehte lediglich den Kopf, als ein Taxi um die Ecke geschossen kam, und fluchte, als er feststellte, dass es schon besetzt war.
    Zoe seufzte. »Sie haben nicht vor, auch nur nach dem Köder zu schnappen, was, Professor?«
    »Zeig mir einen Köder, dann schnappe ich.«
    »Oha. Du glaubst also, bloß weil ich eine Frau bin, besteht keine …«
    »Hab ich keine Sekunde lang geglaubt. Nicht weiter wichtig.«
    »Na ja, im Moment siehst du vielleicht besser aus, aber du solltest nicht vergessen, wer hier derjenige mit der ewigen Jugend ist. In ein paar Jahren wird dein Sixpack eher wie eine zusammenklappbare Kühltasche aussehen.«
    »Ja, vielleicht.«
    Wieder ein Seufzen. Zoe war im Begriff zu antworten, als uns ein Dreigespann junger Frauen entgegenkam, die Clay aufmerksam musterten und in Gekicher ausbrachen, als sie an uns vorüber waren.
    Ich winkte zu einem Krimskramsladen mit einem Ständer voller Toronto-T-Shirts hinüber. »Willst du eins?«
    »Bitte.«
     
    »Ich konnte einfach nicht widerstehen«, sagte ich, als ich ihm das zusammengelegte T-Shirt gab.
    Er schüttelte es aus und lachte. Die Aufschrift lautete »War zum Heulen schön in Toronto«, und darunter war ein mutierter Wolf mit Reißzähnen von der Größe von Walrosshauern abgebildet. Typischer Touristenkram, entworfen von jemandem irgendwo auf der Welt, der noch nie einen Wolf gesehen hatte, aber überzeugt war, dass es in Toronto von ihnen wimmelte – und von Inuit, Elchen und Eisbären ebenfalls.
    Clay zog es an. »Wie seh ich aus?«
    »Zum Heulen schön«, sagte Zoe.
    Nick hob mahnend den Finger in meine Richtung. »Wart’s ab, das wird dir noch leidtun – weil er es in fünf Jahren nämlich immer noch tragen wird.«
    »Das wird dich mehr stören als mich.« Ich griff in die Tüte und holte Schokoriegel heraus. »Ich habe ein paar Mägen knurren hören.«
    Als Nächstes kam eine Flasche Wasser für Zoe.
    »Ah, schön kalt«, sagte sie, als sie sie entgegennahm. »Du bist so
lieb.
« Sie sah zu Clay hinüber und seufzte. »Und so

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