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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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kräftig zusammen und schüttelte es ab. »Und jetzt, nachdem ich mich als komplettes Weichei geoutet habe …« Sie winkte ab, als wir protestierten. »Die Sprüche kann ich, aber als Beutegreifer bin ich hoffnungslos.«
    Sie sah Clay an. »Danke. Ich weiß schon, du hast sie bloß aus dem Weg geschafft, bevor sie sich wieder an Elena erinnern, aber danke. Ich war noch etwa zehn Sekunden davon entfernt, à la Jamie Lee Curtis loszukreischen wie eine Verrückte.«
    »Fünf Sekunden in meinem Fall«, sagte ich. »Durchgeknallte Killerratten. Das hatte ich noch nicht. Was es auch ist, das sie haben, es macht sie …« Ich brach ab und sah abrupt auf. »Clay? Nick? Seid ihr gebis …«
    Clay hob die Hand, um mich zu beruhigen, als ich zu ihnen hinstürzte. »Sie haben nur Zoe erwischt.« Er sah stirnrunzelnd zu Nick hinüber. »Du bist doch nicht …«
    »Du hast mir ja keine übrig gelassen. Zu kurz gekommen wie üblich.«
    »Doch. Eine.«
    »Die
du
erledigt hast.«
    »Seid ihr sicher, dass alles in Ordnung ist?«, fragte Zoe. »Ich rieche Blut.«
    Clay hob den Arm, um den Verband zu überprüfen. Er war getränkt mit Blut.
    »Mist«, sagte er. »Das muss es gewesen sein, was die gerochen haben.«
    »Hier«, sagte ich, »lass mich mal.«
    Er winkte mich fort. »Das T-Shirt hier gibt noch ein paar Streifen her. Kümmer dich lieber darum, eine Spur zu finden. Wenn Nick zurückgekommen ist, heißt das ja wohl, dass er den Zombie verfehlt hat, oder?«
    Nick nickte. »Wir beide, also sind wir zurückgekommen, um Elena zu holen. Wir dachten, vielleicht findet sie eine Spur. Da drüben liegt geteerte Dachpappe, und ich rieche außer dem Zeug gar nichts mehr. Und wo ist …«
    »Den haben wir auch verloren«, murmelte ich. »Das war’s dann wohl mit unserem Spatzen in der Hand. Gehen wir.«
    Wir hatten es kaum um den Anhänger herum geschafft, als Clays Kopf hochfuhr; sein Blick ging nach Norden. Eine Sekunde später donnerten schwere Stiefel im Laufschritt über die Baustelle. Ein junger Mann in Securityuniform kam um die Ecke gestürzt, ein Sandwich in der Hand. Der fehlende Wachmann, der an seinen Arbeitsplatz zurückkehrte, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass niemandem sein Fehlen aufgefallen war.
    Clay fluchte. Zoe schob sich näher an Nick heran und bedeutete uns mit einer Geste, wir sollten in Richtung Straße gehen. Der Wachmann sah uns und öffnete den Mund, als wollte er uns etwas zubrüllen. Zoe winkte ihm mit einer Hand zu, die andere in Nicks Arm geschoben; dann zeigte sie zur Straße hin. Einfach bloß zwei Paare, die die Abkürzung über die verlassene Baustelle nahmen. Der Wachmann nickte und winkte uns weiter. Wir würden die Fährte außerhalb der Baustelle aufnehmen müssen.
     
    Logischerweise musste es da eine Fährte geben. Drei, um genau zu sein – Roses, Hulls und die des Bowlermannes –, aber wir konnten sie nicht finden.
    Zwei Mal fing ich eine Spur des Verwesungsgeruchs auf, der uns mitteilte, dass einer der Zombies vorbeigekommen war, aber nach wenigen Schritten war sie dann wieder von anderen Gerüchen überdeckt. Und Hull war noch schwieriger zu finden, denn er roch nicht wie ein Zombie.
    Nach zwanzig Minuten hatte das Blut, das aus Clays Armwunde drang, einen dritten Verband durchweicht. Wir beschlossen – das heißt, ich beschloss, und Nick unterstützte mich –, ins Hotel zurückzukehren, damit Jeremy sich die Sache ansehen konnte.
    Wir machten in einem Durchgang halt, um einen vierten Verband anzulegen, während ich Jeremy anrief und ihn bat, nicht weiter auf die Anlieferung eines Zombies zu warten, sondern sich im Hotel mit uns zu treffen.
    »Schon wieder ein Hemd beim Teufel«, sagte Clay, während er mir die Reste seines T-Shirts herüberreichte.
    »Nimm doch meins«, sagte Nick.
    »Nein, meins ist sowieso schon ruiniert.«
    Als ich einen weiteren Streifen abriss, konnte ich nicht umhin, Zoes Interesse zu bemerken. Wir drehten uns alle drei um und sahen sie an, wie sie da auf der Kante eines Müllcontainers saß, vorgebeugt, den Blick wie gebannt auf Clays blutenden Arm gerichtet.
    »Die Antwort ist nein«, sagte Clay. »Yeah, es ist verschwendet, aber es ist noch nicht Teestunde, also hör auf zu sabbern.«
    »Ha, ha. Ich habe lediglich überlegt, ob ich meine Hilfe anbieten soll.«
    »Dabei, den Rest auch noch auszusaugen?«
    »Nein, durch Sabbern. Daran müssen Sie doch gewöhnt sein, Professor – dass Studentinnen Ihretwegen ins Sabbern geraten.« Sie sprang von der

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