Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
verschwendet.«
    »Wirklich ein Jammer, was?«, fragte Clay durch einen Mund voll Schokolade hindurch.
    »Einfach kriminell.«
     
    Im Hotel angekommen, ließen wir Nick und Zoe im Foyer zurück. Als wir unser Stockwerk erreicht hatten, streckte Jeremy den Kopf zur Zimmertür heraus, kaum dass wir den Aufzug verlassen hatten.
    »Da seid ihr ja«, sagte er. »Ich wollte mich schon auf die Suche machen.«
    »Es ist bloß ein Kratzer«, sagte Clay.
    Jeremy winkte uns ins Zimmer. Er deutete auf das Bett und hatte den Verband abgenommen, bevor Clay sich auch nur hingesetzt hatte. Ein Stirnrunzeln, dann griff er nach unten in eine schon bereitstehende Schüssel mit warmem Wasser, nahm den Waschlappen heraus, drückte ihn aus und wusch das Blut vorsichtig ab. Als die Wunde zum Vorschein kam, vertiefte sich sein Stirnrunzeln.
    »Es sieht wirklich aus, als wäre es …«, begann er.
    »Bloß ein Kratzer?«, ergänzte Clay. »Sage ich doch.«
    »Aber warum hat das dann so stark geblutet?«, fragte ich, während ich näher trat, um einen genaueren Blick darauf werfen zu können.
    »Es ist ein tiefer Kratzer«, sagte Jeremy. »Sieht so aus, als hätte er eine Ader erwischt.«
    Clay sah zu mir herüber. »Schon wieder recht gehabt. Ich bin ein Genie.«
    »Nein«, sagte Jeremy. »Du bist einfach schon so oft verletzt worden, dass du die Symptome kennst.«
    »Und was …«, begann ich und unterbrach mich dann. »Es war Rose.«
    »Sie macht sich Sorgen wegen Syphilis«, erklärte Clay.
    Jeremy schüttelte den Kopf. »Brauchst du nicht. Wenn sie ihn nicht gerade gebissen hat, besteht da keine Gefahr.«
    Jeremy säuberte die Wunde sorgfältig und wies mich an, ihm Bescheid zu sagen, wenn sie wieder zu bluten begann oder Clay sonst zu schaffen machte. Es hätte gar keinen Zweck gehabt, dies von Clay selbst zu erwarten. In seinen Augen war alles in Ordnung, solange der Arm noch vorhanden war.
    Als der Verband an Ort und Stelle war, fühlten sowohl Jeremy als auch ich uns wohler, und ich erstattete Jeremy Bericht über die Vorfälle im Museum.
    »Die Zombies haben inzwischen also offenbar eine Vorstellung davon, was wir planen«, sagte ich.
    Jeremy nickte. »Womit unsere Aussichten darauf, einen von ihnen halbwegs gefahrlos zu erwischen, rapide schwinden. Es wird Zeit, eine Pause einzulegen und uns auf Shanahan zu konzentrieren.«
    »Ich rede mit Zoe. Mal sehen, ob sie jetzt ein bisschen auskunftsfreudiger ist.« Ich drehte mich zu Clay um, der gerade nach dem Touristen-T-Shirt griff. »Moment, ich hole dir eins von deinen.«
    »Ich mag dieses hier aber.«
    Ich verdrehte die Augen und half ihm, es anzuziehen. »Was diesen Hull angeht – seine ganze Art wirkt, als wäre er wirklich das, was er zu sein behauptet, jemand, der aus diesem viktorianischen Portal entkommen ist, aber Clay glaubt, er arbeitet mit dem Zombiemeister zusammen. Dass er vielleicht ein Schauspieler ist, der beauftragt wurde, sich an uns heranzumachen.«
    »Würde erklären, warum er plötzlich da aufgetaucht ist«, sagte Clay. »Besser als diese ›Ich bin den Zombies gefolgt‹-Geschichte.«
    »Was machen wir also mit diesem Treffen, das er vorgeschlagen hat?«, fragte ich.
    »Das überlege ich mir noch. Ich rede jetzt erst mal mit Zoe.«
    Wir waren auf dem Weg zur Tür, als Jeremy fragte: »Oh, und Anita Barrington hat sich nicht bei dir gemeldet, oder?«
    Ich überprüfte mein Handy und schüttelte dann den Kopf.
    »Sie hat mich hier im Hotel angerufen«, sagte Jeremy. »Hat irgendwas davon gesagt, sie hätte eine Geschichte entdeckt, die uns wahrscheinlich interessieren würde. Ich habe zurückgerufen und ihr eine Nachricht hinterlassen, sie solle es auf deinem oder Antonios Handy versuchen, aber ich habe seitdem nichts mehr gehört.«
    »Wir schauen bei ihr vorbei, wenn wir mit Zoe geredet haben.«
     
    Wir waren die einzigen Gäste in der Hotellounge, es war also nicht nötig, die Unterhaltung anderswohin zu verlegen. Ich erzählte von unseren Vermutungen über Shanahan und den Gründen, aus denen wir ihn finden mussten.
    »Patrick Shanahan als zombiekontrollierender Irrer?«, fragte Zoe, die fein gezeichneten Brauen hochgezogen.
    »Ein Irrer … darüber kann man sich streiten«, sagte ich. »Aber das mit dem Zombie-Kontrollieren kommt mir halbwegs plausibel vor. Was die Fragen angeht, warum er sie kontrolliert oder warum das Portal in diesem Brief eingeschlossen war oder was er sich davon erwartet, ihn zurückzubekommen – daran arbeiten wir

Weitere Kostenlose Bücher