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Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut für Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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Rebekka ging weiter zur Küche, angetrieben von einem heftigen Kaffeedurst, und stellte die Maschine an. Zurück in ihrem Büro, holte sie einen Liter Milch aus der Tasche und checkte ihre Mails, während sie wartete, dass der Kaffee durchlief. Plötzlich merkte sie, dass jemand hereinsah. Sie blickte schnell auf und sah Niclas Lundell, der in der Tür zwischen ihrem und dem Nachbarbüro stand und sie mit intensiven blauen Augen musterte.
    »Hey. Wie heißt du doch gleich?« Er sprach Schwedisch, laut und dröhnend, und sie sah ihn verwirrt an.
    »Äh, wie bitte? Ich bin Rebekka Holm.«
    »Ach ja.« Er nickte desinteressiert, dann strahlte er über das ganze Gesicht, als er die Milch auf ihrem Schreibtisch sah. Er war mit ein paar großen Schritten bei dem Tisch und griff danach.
    »Genau die hat mir gefehlt.« Er drehte sich um und ging mit dem Karton in der Hand zurück in sein Büro, und Rebekka starrte ihm hinterher, ohne ein Wort herauszubringen. In der Tür drehte er sich zu ihr um.
    »Mein Büro ist direkt neben deinem«, er zeigte auf das Nachbarbüro, »falls etwas ist.« Dann schloss er die Tür hinter sich. Rebekka erhob sich empört von ihrem Stuhl. Da hörte doch alles auf, in ihr Büro hereinzuplatzen, zu fragen, wie sie hieß, und anschließend mit ihrer Milch zu verschwinden. Sie marschierte wütend zur Tür, riss sie auf und wollte ihm gerade die Meinung geigen, als Super mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck durch die gegenüberliegende Tür gestürmt kam.
    »Wir haben das Ergebnis der DNA. Sie stimmt überein. Der Täter aus der Toldbodgade ist identisch mit dem Serientäter, nach dem wir suchen.«
    »Ich habe es gewusst.« Niclas schlug laut mit der Hand auf den Tisch. »Yes.«
    »Du guckst so merkwürdig, Rebekka. Ist irgendetwas nicht in Ordnung?«, fragte Super und schaute sie forschend an.
    Rebekka schüttelte den Kopf und zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    Niclas wollte wissen, wo der Bericht des Rechtsmediziners auf dem Computer zu finden sei, und Super eilte zu ihm, um dem schwedischen Kollegen zu assistieren, während Rebekka weiter in der Tür stand und kochte. Niemand beachtete sie.
    »Ihr solltet ein Täterprofil erstellen«, schlug sie laut vor, und beide Ermittler sahen zu ihr hoch. »Das könnte euch weiterhelfen, wenn ihr bei eurer Ermittlung in Stockholm schon keine Fortschritte gemacht habt.« Die sarkastische Bemerkung galt Niclas, doch er schien ihren Ton nicht zu bemerken.
    »Das haben wir schon veranlasst«, antwortete er nur und beugte sich wieder über den Computer.
    »Gut, dann nehme ich mir nur noch meine Milch.«
    »Ja, ja.«
    »Rebekka …«, Reza kam ins Büro gestürmt, »da bist du ja. Gleich kommen die letzten Hundeleute zum Verhör. Lass uns noch mal durchgehen …« Er hielt abrupt inne, als er Niclas sah, dann lächelte er. »Hey, wir haben uns neulich gar nicht ordentlich begrüßt. Ich heiße Reza Aghajan.« Sie gaben einander die Hand.
    »Er macht einen sympathischen Eindruck, der Schwede«, sagte Reza, als sie kurz darauf die Tür zum Nachbarbüro geschlossen hatten.
    »Sympathisch? Ich finde ihn scheißarrogant«, antwortete sie kurz angebunden. Reza sah sie verwundert an, aber sie konnte sich zu keiner weiteren Erklärung aufraffen. Sie wusste, dass es lächerlich war, sich über die Sache mit der Milch so aufzuregen, aber trotzdem. Sie gingen den Plan für die Verhöre durch. Margrethe Heinesen sollte um 9 Uhr befragt werden und Anne Munk um 13 Uhr.
    »Wir müssen auch endlich mit diesem Sozialpädagogen aus Lundely , Kasper Rosenstand, sprechen«, sagte sie, worauf Reza zustimmend nickte. Er hatte den Typen einige Male angerufen und die Nachricht hinterlassen, sie so schnell wie möglich zurückzurufen – ohne Erfolg. Rebekka runzelte die Stirn. Die meisten Menschen bekamen einen Schreck, wenn die Polizei Kontakt zu ihnen aufnahm, und riefen in der Regel so schnell wie möglich zurück. Sie sah die Notizen aus Lundely durch. Über Kasper Rosenstand hatten sie nicht viel. Den Unterlagen zufolge war er 32 Jahre alt, ausgebildeter Sozialpädagoge und arbeitete seit knapp zwei Jahren in dem Frauenhaus. Rebekka sah sich den Namen noch einmal an, und einer plötzlichen Eingebung folgend, gab sie ihn im System ein. Wenige Sekunden später hatte sie einen Treffer. Kasper Rosenstand war vor drei Jahren der Körperverletzung an einer gleichaltrigen Frau beschuldigt worden.
    »Reza, sieh dir das mal an.« Sie winkte ihn zu dem Computer hinüber, und er

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