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Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut für Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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pfiff verblüfft, als er las, was auf dem Bildschirm stand. »Den Fallakten zufolge wurde die Sache aufgrund mangelnder Beweise fallen gelassen. Aber beunruhigend ist das trotzdem. Er wohnt in der Willemoesgade in Østerbro, das ist nicht so weit von Kissis Haus entfernt. Wir fahren nachher bei ihm vorbei.«
    In dem Moment wurden sie von dem wachhabenden Beamten an der Rezeption unterbrochen, der ihnen mitteilte, dass Margrethe Heinesen eingetroffen war.
    »Ich laufe runter«, sagte Reza und ging zur Tür. Er drehte sich zu ihr um und fügte hinzu: »Und schmuck ist er auch, um es einmal auf Schwedisch auszudrücken.«
    Rebekka sah kopfschüttelnd zu ihm hoch.
    »Wovon redest du? Ich dachte, wir sprechen gerade über einen möglichen Gewalttäter, dem wir nachher einen Besuch abstatten wollen, und jetzt redest du davon, dass jemand gut aussieht. Auf Schwedisch.«
    »Genau«, meinte Reza kryptisch und verschwand aus der Tür.
    ____
    »Wo zum Teufel bist du gewesen? Das sieht dir doch nicht ähnlich, Brask, einen ganzen Tag nicht aufzukreuzen. Was ist los?«
    Sivertsen lachte laut und schlug Sejr fest auf die Schulter. Sivertsen war einer der Kumpel aus der Lanterne, der auf seinem festen Platz auf der Bank gesessen hatte, wo er sein Bier getrunken und seine Prince geraucht hatte, solange Sejr zurückdenken konnte. Sejr setzte sich auf seinen Platz neben Sivertsen, und der Barkeeper wollte gerade ein Bier aufmachen, als er abwinkte.
    »Ich möchte heute eine Orangeade.«
    »Was zum Teufel soll das?«, brüllte Sivertsen. »Ich traue meinen eigenen Augen nicht. Kein Bier. An dem Tag, an dem du abstinent wirst, ist die Welt nicht mehr. Es muss etwas passiert sein. Erzähl endlich.«
    Sejr leerte die halbe Orangeade, genoss die Neugier seines Kumpels und bekam Lust, ihn noch weiter schmoren zu lassen. Er stellte die Limonadenflasche auf die Theke und holte seine Zigaretten heraus. Mühsam suchte er in den diversen Taschen nach seinem Feuerzeug und merkte, wie die Augen seines Gegenübers hungrig an ihm klebten. Na gut, er musste ihm wohl einen Bissen hinwerfen, sonst konnte es passieren, dass Sivertsen das Interesse verlor, und dann hatte er niemanden mehr, dem er etwas erzählen konnte. Sejr zündete seine Zigarette an, inhalierte tief und kniff die Augen zusammen.
    »Ich habe wieder angefangen zu arbeiten. Ein Mordfall, eigentlich zwei. Die Polizei fischt im Trüben, aber ich weiß genau, in welcher Richtung wir suchen müssen.«
    »Das ist nicht wahr, Mann.« Sivertsen hob die Hand, um ihm erneut auf die Schulter zu hauen, doch Sejr rutschte ein wenig zur Seite, sodass die Hand in der Luft zwischen ihnen landete.
    »Doch, das ist wahr«, antwortete er stolz, zog fest an der Zigarette und fügte hinzu: »Hast du in der Zeitung nicht von dem Mord an dieser Sozialarbeiterin gelesen, Kissi Schack? An dem Fall arbeite ich, und da braucht man einen klaren Kopf.«
    »Prost, Alter«, war alles, was dem staunenden Sivertsen dazu einfiel, und Sejr nickte ihm freundlich zu und hob die Limo, um mit ihm anzustoßen. Er spürte das Selbstvertrauen durch seinen Körper strömen. Es fühlte sich gut an, jemandem von der Ermittlung zu erzählen, und schließlich brauchte niemand zu wissen, dass er ganz privat und nicht wie früher für eine Zeitung recherchierte. Sejr trank aus und drückte die Zigarette in dem übervollen Aschenbecher aus.
    »Wir trinken doch noch einen?«, fragte Sivertsen hoffnungsvoll und wollte dem Barkeeper ein Zeichen geben, doch Sejr hielt seine Hand fest.
    »Leider nicht, Alter. Ich muss weiter. Ich bin schließlich mitten in einer Ermittlung.« Dann schritt er durch die Tür und spürte Sivertsens bewundernden Blick im Rücken.
    ____
    Rebekka ließ im ramponierten Bad des Präsidiums kaltes Wasser über ihre Hände laufen. Rebekka und Reza hatten Margrethe Heinesen eine gute Stunde lang befragt, ohne dass sie etwas Brauchbares zu der Ermittlung hatte beitragen können. Margrethe Heinesen, die stark übergewichtig war und wegen der Hitze vor Schweiß glänzte, bestätigte nur die Beschreibung Kissis durch die anderen Klubmitglieder. Kissi war der natürliche Mittelpunkt der Gruppe gewesen, eine warmherzige, lebensfrohe Frau mit Empathie für ihre Mitmenschen. Margrethe Heinesen war über den Mord erschüttert, erschüttert bis ins Innerste, erzählte sie, während ihr Doppelkinn zitterte.
    Rebekka seufzte leise und tupfte sich etwas kaltes Wasser hinter die Ohren, ein Trick, den sie von ihrer Tante gelernt

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