Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
Vom Netzwerk:
bereits an den Bentley herangeschoben und lud zusammen mit Dad die beiden Koffer um.
    „Darian?“, fragte ich knapp und erhielt von Jason ein kurzes Nicken in Richtung des Eingangs. „Ihr Gatte befindet sich derzeit noch im Gebäude, um gewisse Formalitäten für die Ankunft eines Gastes zu erledigen, Mrs. Knight. Es sollte nicht übermäßig lange dauern, bis er zu uns stößt.“
    „Ein Gast?“, echote ich verwundert.
    „Eine junge Dame aus dem orientalischen Teil Afrikas ist auf dem
    Weg hierher“, erklang es hinter mir. Mit einem leisen Schrei flog ich herum und dem Sprecher direkt in die Arme. Ein heftiger, atemberaubender Kuss drängte für einige Momente das pulsierende Leben rund um uns herum in den Hintergrund. Wie sehr hatte ich das vermisst. Ihn vermisst. Seine Küsse, seine Berührungen vermisst. Acht Wochen lang.
    „Neun Wochen, Geliebte“, murmelte er gegen meine Lippen und in seinen blaugrauen Augen tanzte ein belustigter Funke. „Ich habe dich auch schmerzlich vermisst. Siehst du?“ Er zog mich enger an sich und ich spürte eine deutliche Schwellung in Hüfthöhe. Ohne es zu wollen, schossen Einzelheiten meines morgendlichen Gesprächs mit Steven durch meine Gedanken und ich musste unwillkürlich lachen. „Erotikmeuchlerin.“ Er schob mich sanft von sich und zwinkerte mir dabei listig zu. Dann blickte er zum Heck des Wagens. „Koffer sind verstaut?“
    Dad tauchte hinter der Kofferraumklappe auf und hielt den Daumen hoch. „Alles erledigt. Jason bringt den Gepäckwagen weg, dann können wir los.“ Er drückte die Klappe zu, öffnete die hintere Tür auf der Beifahrerseite des Wagens und stieg ein. „Ich denke mal, du wirst
    fahren?“
    Darian lächelte müde. „Nur wenn es sein muss.“
    „Da ich hergefahren bin, fahre ich auch zurück, Dad.“ Obwohl ich wusste, dass mein Vater heiß darauf war, diese Edelkarosse endlich einmal chauffieren zu dürfen, wollte ich mich selbst nicht um diesen Genuss bringen. Manchmal bin ich eben etwas egoistisch. Zumal ich dieses phantastische Gefährt doch erst vor wenigen Wochen vom Händler geholt hatte, und abgesehen von der Fahrt von London heimwärts kaum die Gelegenheit erhalten hatte, ihn ausgiebig fahren zu können.
    Mein Mann sah mich liebevoll an, küsste mich auf die Wange und stieg wortlos auf den Beifahrersitz. Während ich mich wieder hinter das Wurzelholzlenkrad schob, kam Jason aus dem Gebäude geeilt und ließ sich kurz darauf neben meinem Vater nieder. Ein kurzer Blick in den Rückspiegel, von beiden Männern ein knappes Nicken, dann startete ich den Motor und fuhr an.
    „Du siehst müde aus“, meinte ich nach einem Seitenblick und reihte den Bentley in den fließenden Verkehr ein.
    Darian knöpfte die oberen Knöpfe seines weißen Hemdes auf, lehnte den Kopf zurück und schloss für einen Moment die Augen. Seine
    Stimme klang so erschöpft, wie er aussah: „Die Verpflegung an Board entsprach nicht unbedingt meinem Geschmack, Schatz. Daran wird sich wohl auch nichts in der Ersten Klasse ändern.“
    „Du hättest Blutwurst bestellen können“, kommentierte Dad trocken, hob jedoch abwehrend beide Hände, als ihn drei Paar Augen zu erdolchen drohten.
    „Warum habt ihr nicht den Jet genommen?“, wechselte ich das Thema, setzte den Blinker und bog nach rechts ab.
    „Der wird derzeit anderweitig benötigt“, antwortete Darian.
    „Dein Gast?“, hakte ich nach.
    Diesmal sah er mich direkt an. „Ja, unser Gast, Faye. Kahina trifft morgen früh ein. Ich lasse sie von einem Fahrdienst abholen und zu uns bringen.“
    „Kahina?“, echoten Dad und ich gleichzeitig. Mein Blick streifte das bunte Armband an meinem Handgelenk, das mir vor wenigen Monaten von Shekinah, einer Verwandten von Kahina, übergeben worden war. Ich hatte es bisher nicht abgenommen.
    Meine Unachtsamkeit rächte sich umgehend. Abrupt musste ich in die Eisen steigen, um nicht auf einen gelben Mazda aufzufahren. Die rote Ampel hätte ich fast übersehen, das entsetzte Gesicht der Fahrerin des Wagens im Rückspiegel vor mir jedoch weniger.
    „Du solltest dich mehr auf das Fahren konzentrieren“, streute Darian weiteres Salz in diese Wunde und lehnte den Kopf zurück an die Kopfstütze.
    Ich verkniff mir einen Kommentar, lächelte der Fahrerin entschuldigend zu und nahm den Faden wieder auf: „Warum hast du Kahina den Jet geschickt?“
    „Weil es wegen der strengen Kontrollen in Nahost teilweise recht problematisch ist, unentdeckt einen Flug ins europäische

Weitere Kostenlose Bücher