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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Austin erzählt. Wie hast du es geschafft, ihn zu bekommen?“
    „Ich nahm erst den Schlüssel und danach den Wagen“, erklärte ich ruhig und bog in Richtung M4 ab, um anschließend auf die M25 zu gelangen.
    „Er hat ihn dir ohne Gegenwehr überlassen?“
    „Nein.“ Ich setzte den Blinker. „Er hat ihn mir ohne sein Wissen überlassen.“
    Mein Bruder pfiff leise durch die Zähne. „Das ist mutig, teuerste Schwester. Was meinst du, darf ich ihn mal fahren?“
    Sicherlich war es trotz meines derzeitigen Wagemuts eine Steige-
    rung in Richtung Wahnsinn, würde ich Alistair ohne Darians Erlaubnis den Wagen überlassen. Daher murmelte ich mein Bedauern und schüttelte mit dem Kopf.
    Ganz der große, einsichtige Bruder lachte er volltönend und tätschelte meine Schulter. „Verstehe. Ich würde dich auch umbringen, wenn du ungefragt meinen Wagen nehmen würdest und ihn dann obendrein noch verleihst.“
    Oh Heiland, welch glorreiche Aussichten! Ich schanzte ihm einen grimmigen Blick zu und erntete einen erheiterten. Ja, ja, mach mir Hoffnung, Bruderherz.
    Während ich einen Lkw überholte, entschied ich das Thema zu wechseln und rief gegen den Fahrtwind an: „Wie geht es Maja? Und was macht Kim, solange du weg bist?“
    Trogen meine Instinkte, oder ließ er sich tatsächlich ein wenig Zeit mit der etwas ausweichend erscheinenden Antwort?
    „Kim geht zur Schule. In zwei Wochen fangen ihre Ferien an, allerdings wollte sie in den ersten Wochen jobben, sonst wäre sie sicher nachgekommen. Ich bin nicht ganz unglücklich darüber, dass sie verhindert ist. Sie hat die Geschichte mit Steven noch nicht so ganz verdaut. Aber bevor du fragst ... Ich halte mich da raus. Das sollen die zwei ganz allein klären.“ ich nickte, denn ich hielt es ebenso. „Und Maja?“
    Diesmal räusperte er sich und blickte einen Moment auf die an uns vorbeifliegenden Gebäude und Landschaften. Dann sah er mich wieder an und mir gefiel sein Mienenspiel keineswegs. „Was ist los?“
    „Wir haben uns getrennt.“
    Ich hatte es mir fast gedacht. Dennoch war ich etwas überrascht. „Warum?“
    Alistairs Blick richtete sich nach vorn und für einen Moment wirkte er, als wolle er X-Men-gleich mittels eines glühenden Laserstrahls die Straße vor uns in Schutt und Asche verwandeln. Dann atmete er tief ein, schloss kurz die Augen und richtete seinen Blick wiederauf mich. „Sie hat mich gesehen, Faye. ln meiner anderen Gestalt. Damit kommt sie nicht zurecht.“
    Majas Reaktion war durchweg logisch, obwohl ich persönlich angenommen hatte, dass sie durch das KennenIernen von Steven und Darian gegen weitere Enthüllungen in Bezug auf mystische Kreaturen weitestgehend immun sein sollte. Anscheinend hatte ich die psychische Stabilität der jungen Ärztin überschätzt.
    „Es ist endgültig? Oder legt ihr nur eine Pause ein?“, hakte ich weiter nach.
    Er wirkte gefasst, obwohl der Ausdruck in seinen Augen etwas anderes sprach. „Es wird keine Fortsetzung geben, Faye. Es ist wohl mein Schicksal, nicht nur mit meiner Wandelbarkeit, sondern auch allein leben zu müssen. Nicht jeder hat soviel Glück und Verständnis wie du und Darian.“
    „Oder wie Steven und Kim, sowie Dad und Ernestine“, fügte ich leise hinzu, wobei ich Steven gedanklich ein wenig ausklammerte. Die Gründe dafür waren bekannt.
    Alistair rang sich ein akustisches Lächeln ab. „Dad verwandelt sich nicht. Er mutiert höchstens in Höhe von Hüften und Bauch. Von daher fällt dieser Vergleich flach.“
    Ich rollte mit den Augen. „Lass ihn das bloß nicht hören. Das ist sein wunder Punkt.“
    „Dann nimm ihn mit zum Joggen.“ Ein Zwinkern folgte. „Du läufst doch noch, soweit ich das optisch feststellen kann. Überhaupt siehst du ziemlich lecker aus.“
    Mein schwesterlicher Knuff traf seinen Oberarm. Anschließend strich ich mir geschmeichelt über das Haar. „Ich tue, was ich kann.“ „Scheint dir zu gelingen. Themenwechsel.“ Er klatschte in die Hände. „Wer ist bereits eingetroffen? Ist diese kleine Perserin mit ihren Bodyguards schon da?“
    Er wusste davon? Entzückend. Was würde ich noch als Letzte erfahren?
    „Anscheinend nicht“, deutete er meine Mimik richtig. „Hast du eine Ahnung, wann sie eintreffen?“
    „Irgendwann heute, wenn alles klappt“, murmelte ich in seine Richtung und sah konzentriert auf die Fahrbahn. „Mich hat es überrascht, dass du schon da bist.“
    „Ging mit den Erledigungen schneller als erwartet. Ich gehe davon aus, dass

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