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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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von Ordnern, Bildern und losem Papier überquellenden Schreibtisch umrundete, strich er sich mit einer Hand über das graue Haar und seufzte. Dann ließ er sich im Ledersessel nieder und blickte mich betrübt an. „Ich weiß, dass Darian aufräumt. Er ließ es mich vor einigen Tagen per E-Mail wissen. Gloria hat ihm vorgestern eine Aufstellung der Möbel zugeschickt, an denen sie Interesse hat. Wenn ich mich nicht ganz irre, wollte er ihr heute schon einen Teil davon zur Ansicht vorbeischicken, damit sie ihre Auswahl treffen kann. Mir graut vor der Rechnung, denn ich gehe davon aus, dass sie fündig werden wird.“
    Aha?! Meine Braue ruckte in die Höhe. Wieso war Peter über das Treiben meines Mannes besser informiert als ich? Gekonnt verbarg ich meine Überraschung hinter einem Lächeln. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es viel werden wird, Peter. Euer Haus ist doch perfekt eingerichtet.“
    „Hast du eine Ahnung.“ Er nahm einen Schluck Kaffee und sah mich über den Rand der Tasse betreten an. „Du hast ihre Liste nicht gesehen. Mir scheint, sie will die komplette Inneneinrichtung ändern.“ Ich nahm ebenfalls einen Schluck und blickte ihn dabei beschwichtigend an. „Sie äußerte Interesse, Peter. Sie muss ja nicht gleich alles kaufen. Außerdem lässt Darian garantiert mit sich handeln.“ „Darauf spekuliert Gloria mit Sicherheit. Und ehrlich gestanden tue ich das auch.“ Er hielt inne und lauschte. „Ist das dein Handy, das da klingelt?“
    „Oh.“ Ich stellte die Tasse auf dem Boden ab und durchsuchte meine Jackentaschen. Das Klingeln wurde lauter, energischer, und endlich hatte ich das Teil erwischt. Als ich auf dem Display die Nummer erblickte, stand mir die Verblüffung ins Gesicht geschrieben.
    Ich nahm ab. „Hallo Alistair. Wie komme ich zu dieser Ehre?“ „Puh.“ Ich spürte seine Erleichterung sogar durch das Telefon. „Mann, ich dachte schon, ich muss hier Wurzeln schlagen. Habe eben mit Vater gesprochen. Er meinte, du treibst dich vermutlich irgendwo in London herum. Verdammter Atlantikflug, hat übel geschüttelt. Vor einer halben Stunde bin ich endlich in Heathrow angekommen. Kannst du herkommen und mich einsammeln?“
    „Du bist hier?“ Ich bemerkte die Sinnlosigkeit meiner Fragestellung erst, nachdem ich sie ausgesprochen hatte. „Klar hole ich dich ab. Gönn dir noch einen Kaffee, denn eine gute halbe Stunde werde ich trotzdem brauchen.“
    „Okay. Du findest mich bei Gate Eins. Bis gleich.“ Die Leitung brach ab.
    „Entschuldige, Peter.“ Ich erhob mich, stürzte den Rest meines Kaffees hinunter und eilte hinaus. „Ich muss los.“
    Er nickte verstehend. „Grüß Darian von mir, und lass dich bald mal wieder sehen.“

Kapitel neun
    A listair wartete direkt vor dem Ausgang. Schon von weitem konnte ich seine imposante Gestalt ausmachen, dazu hätte es die im Tageslicht leuchtende, schulterlange rote Haarpracht nicht weiter bedurft. Die Arme vor der Brust verschränkt, lehnte er lässig mit der Schulter an der Wand neben der Tür und hatte einen Seesack vor sich abgestellt. Das rotschwarz karierte Holzfällerhemd spannte über seiner ausgeprägten Armmuskulatur und ließ auch an der Knopfleiste erahnen, dass es eine Nummer größer ebenfalls getan hätte. Seine langen Beine steckten in engen Jeans, die in ungeschnürten schwarzen Arbeitsstiefeln mündeten. Als ich näher kam, entdeckte ich einige Meter von ihm entfernt zwei junge Mädchen, deren begehrliche Blicke eine regelrechte Schleimspur zu ihm zogen. Mein Bruder schien allerdings keinerlei Notiz von ihnen zu nehmen. Typisch Mann eben.
    Ich hatte den Austin noch nicht ganz zum Stehen gebracht, als er sein Gepäck schulterte und über die geschlossene Tür in den Wagen sprang. Während er den Sack vor sich in den Fußraum quetschte, beugte er sich zu mir herüber und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Endlich. Ich habe schon gedacht, die beiden Schnecken gehen gleich zum Angriff über. Ehrlich gestanden steht mir derzeit überhaupt nicht der Sinn danach.“
    Oh, da hatte ich mich wohl geirrt. Ich grinste, gab ihm meinerseits einen Kuss auf die unrasierte Wange und lenkte den Wagen aus der Haltebucht. Ich spürte die verärgerten Blicke der Mädchen auf mir und konnte mir nicht verkneifen, ihnen beim Vorbeifahren zuzuwinken. Alistairs Auflachen übertönte kurz das Dröhnen des Motors. Dann lehnte er sich bequem im Sitz zurück und sah mich schelmisch an. „Das ist also Darians Schätzchen. Er hat mir vom

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