Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
Vom Netzwerk:
seinen Baukränen und Abgrenzungen erhaschte, bekam ich in Erinnerung an das Attentat auf die Zwillingstürme des World Trade Center am 11. September 2001 leichtes Bauchweh. Wie viele Menschen hatten dabei ihr Leben lassen müssen. Einer tiefen Wunde gleich, zeugte die noch kahle Stelle von der eigentlichen Verletzbarkeit dieser riesigen Stadt. Selbst nach der langen Zeit. Würde sie sich jemals wieder davon erholen können?
    Ich wandte mich ab, schaute während des Landeanflugs über den Hudson und fühlte mich leicht gerädert. Die Sitze waren zwar sehr bequem, jedoch nicht das Wahre für einen längeren Schlaf, auch wenn Darian mich dabei meist im Arm gehalten hatte. Außerdem kniff und quetschte die Jeans, die ich schließlich heimlich geöffnet und mit dem langen Shirt verdeckt hatte. Daher freute ich mich darauf, mich endlich wieder bewegen zu können.
    Nachdem wir endlich gelandet waren und die Maschine eine geeignete Stelle zum Parken zugewiesen bekommen hatte, stellte ich fest, dass wir ein Problem hatten. Jedem Touristen dieser Stadt hätte es gefallen, wie die Sonne über den Dächern der Stadt stand und alles in Wärme und gleißende Helligkeit hüllte. Jedem anderen, nur uns nicht.
    »Ich wage zu bezweifeln, dass es heute noch zuziehen wird.« Darian warf dem Himmel einen abschätzenden Blick zu, ehe er die Treppe hinunter und auf den uns erwartenden Gepäckwagen zueilte. Er dirigierte ihn näher an den Jet heran und verfrachtete zusammen mit Dad und Jason die Gepäckstücke in den Kofferraum. Dann schleppten sie gemeinsam einen sehr großen Überseereisekoffer die Stufen hinauf und stellten ihn hochkant mitten in den Gang. Die drei Verschlüsse schnappten auf, und Dad schob mit diebischem Grinsen den großen Deckel des Koffers auf. »Dein Sonnenschutz ist angekommen, Steven. Wir wünschen während der Fahrt einen angenehmen Aufenthalt.«
    »Na super.« Missmutig schlängelte Steven sich in das Behältnis. »Gibt's hier drin wenigstens room service? 1
    Statt einer Antwort warf Dad den Deckel zu. Er verschloss ihn und klopfte dann kräftig dagegen. »Immer diese Ansprüche bei der Touristen-Class. Falls du ersticken solltest, mach dir keine Sorgen, kannst ja nicht sterben. Im Hotel lassen wir dich wieder raus.«
    »Wie tröstlich«, brummte es aus dem Koffer. Dann folgte ein Schreckenslaut, als dieser gekippt und wieder die Stufen hinunter zum Gepäckwagen befördert wurde. Gemeinsam mit Jason verfrachtete Dad den riesigen Koffer auf den Anhänger des Gepäckwagens, schlug einmal kräftig auf den Deckel und rief dem Fahrer entgegen: »Kannst los!«
    »Wenn so weit alles geklärt ist«, erklang Darians Stimme aus dem Cockpit, »macht euch bitte auf den Weg zum Terminal C, International Arrivals. Das ist gleich dort drüben, keine hundert Meter von hier. Ich werde mit Donovan den Rest klären und komme nach. Hast du deine Tasche dabei, Faye? Wir sehen uns in der Halle.«
    Ich klopfte auf mein Handgepäck, in dem sich alles Wichtige befand, und hakte mich bei Jason ein, der mir fürsorglich seinen Arm reichte. Dann eilten wir über die große Fläche auf das Gebäude zu. Wir mussten durch eine Glastür, eine breite Treppe hinauf und einen langen Gang entlang, dessen Fußboden, wie der des gesamten Gebäudes, aus weißgrau gesprenkeltem Steingut bestand und der uns direkt an einer großen Fensterfront mit Blick auf das Flughafengelände vorbeiführte. Von hier aus konnte man ein paar Privatflugzeuge sowie einige Maschinen im Landeanflug und die Anfänge der Landebahnen sehen. Dann gelangten wir durch eine weitere Glastür in den Ankunftsbereich, durchquerten ihn und erreichten die Einreisekontrolle. Die Passkontrolle brachten wir problemlos hinter uns und eilten dann eine Rolltreppe hinab zur Gepäckausgabe. Das Förderband in der Nähe des Eingangs drehte seine Runden und auf ihm der Koffer inklusive Steven nebst allen anderen Gepäckteilen.
    Dad hatte einen Wagen geholt, Jason nahm bereits die drei Taschen und zwei Koffer vom Band und verlud sie auf den Wagen. Natürlich maulte Steven durch die Kofferwand über den miserablen Service, doch noch musste er warten. Konnten Vampiren eigentlich die Gliedmaßen einschlafen? Ich beschloss, ihn bei Gelegenheit danach zu fragen.
    Um zum Ausgang zu gelangen, mussten wir einer aus Venezuela ankommenden Menschenschar ausweichen, die sich um das Förderband drängte, welches für ihren Flug reserviert war. Dann folgte eine Menschenmenge aus Frankfurt, eine aus Buenos

Weitere Kostenlose Bücher