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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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nur aus Versehen dagegengekommen. Und wo hast du überhaupt gesteckt?«
    »Das Schwert wurde einst von einer Gottheit geführt, Faye. Kein Normalsterblicher wird es je berühren können, ohne seine Macht zu spüren zu bekommen. Das ist seine Diebstahlsicherung.« Er zwinkerte mir zu. »Ich bin gerne bereit, nach einem konservierten Getränk und einer reinigenden Dusche weiter Auskunft zu erteilen und euch alles wissen zu lassen, was notwendig ist.« Damit legte er Alistair einen Arm um und ließ sich von ihm führen. »Jason, ich benötige dringend frische Kleidung.«
    »Sofort, Sir.«

- Kapitel Neunundzwanzig -
    K affee, Faye?«
    Ernestine schickte mir ein erfreutes Lächeln, als ich zusammen mit Jason die Küche betrat. Verneinend schüttelte ich den Kopf, nahm ein Glas aus dem Schrank und überprüfte die Funktionstüchtigkeit meines Halses mit klarem Wasser.
    »Du solltest einen Arzt konsultieren«, riet sie ernst, nahm mir das Glas ab und trat vor mich. »Kopf hoch, ich will mir das ansehen.«
    »Ich -«
    »- will jetzt nichts dergleichen hören«, schnitt sie mir das Wort ab. Ich warf Dad, der neben dem Fenster saß, einen gequälten Blick zu. Wortlos hob er seine verbundene Hand und zuckte dann mit den Achseln. Von ihm war keine Hilfe zu erwarten. Es wäre auch zu schön gewesen.
    »Sturheit scheint den McNamaras im Blut zu liegen«, schimpfte Ernestine mit flammendem Blick. Um nicht Feuer zu fangen, folgte ich ihrer Anweisung.
    Sehr vorsichtig tastete sie die blauen Druckstellen an meinem Hals ab. Ich musste schlucken, sie kontrollierte den Reflex. Auch das Husten brachte ich fehlerfrei hinter mich. »Wie steht es mit dem Sprechen?«
    »Reibeisen«, gab ich zurück. »Kratzt.«
    »Ich höre es. Mund auf.« Artig kam ich dem nach. »Gerötet. Aber ich kann nichts weiter feststellen.«
    »Sag ich doch«, erwiderte ich heiser. »Bekomme ich jetzt mein Glas zurück?«
    Sie drückte es mir in die Hand und wandte sich um. »Trotzdem bleibe ich dabei: Du solltest einen Arzt aufsuchen.«
    »Ich denke darüber nach«, gestand ich zu und erkannte an ihrem schrägen Seitenblick, dass sie mir alles glaubte, nur eben das nicht.
    »Vielleicht sollte Faye einen Tee trinken«, riet Dad und zuckte zusammen, als Ernestine ihn finster ansah. »Einen Arzt, Duncan. Sie braucht einen Arzt!«
    Ein leises Maunzen lenkte meine Aufmerksamkeit eine Etage tiefer. Breeze schlich um meine Beine, sah mit seinen gelben Augen zu mir herauf und bettelte um Streicheleinheiten. Wenigstens einer, der ganz offen zu mir stand. Ich hob ihn hoch, setzte mich neben Dad und kraulte die Samtpfote hingebungsvoll. Als er mit der Tatze jedoch nach einer Scheibe Wurst angelte und sich sogleich damit aus dem Staub machte, warf ich ihm einen vorwurfsvollen Blick nach. Elender Verräter!
    »Na, wieder erfolgreich gejagt?«, erklang Kimberlys Stimme. Ein Schnurren folgte, dann ein Lachen, anschließend trat sie in die Küche. »Guten Morgen. Hallo Faye, geht's dir besser? Is' Darian auch wieder auf den Beinen?«
    Ich nickte und wies gleichzeitig Richtung Bad.
    »Ach so. Hatte mich schon gewundert, wer da planscht.« Sie goss sich einen Kaffee ein, trank ihn in einem Zug und winkte uns zu. »Bis nachher. Schule ruft. Bin spät dran.« Damit eilte sie aus dem Raum, und kurz darauf fiel eine Tür ins Schloss.
    Darian genoss ein warmes Bad? Wie praktisch. Ich zog die Nase kraus, während mich mein eigener Geruch umfing. Ein Grinsen schlich auf meine Lippen. Wie überaus praktisch.
    Ich füllte den Inhalt einer Konserve in ein Glas, stellte es in die nagelneue Mikrowelle und hatte kurz danach das Gefäß mit der erwärmten Flüssigkeit in der Hand. Schon klopfte ich an die Badezimmertür, hinter der ich ein leises Plätschern vernahm.
    »Ich bin's. Kann ich reinkommen?«
    »Sicher. Die Tür ist offen.«
    Lächelnd sah Darian mir entgegen und legte die Stirn in Falten, als er das Glas in meiner Hand entdeckte. »Eine Stärkung für mich, Liebes? Sehr zuvorkommend. Meinst du, ich werde sie brauchen?«
    »Möglich«, antwortete ich leise, schloss hinter mir die Tür und ließ mich langsam auf dem Wannenrand nieder.
    Wäre meine Stimme nicht ohnehin schon angeschlagen gewesen, sein Anblick hätte sie mir spätestens jetzt verschlagen. Er war einfach makellos. Vereinzelte Wassertropfen rannen wie glitzernde Perlen aus seinen nassen Haaren, vereinten sich zu kleinen, schmalen Bächen und bahnten sich über seinen muskulösen Oberkörper ihren Weg hinab in das Wasser,

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