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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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versichern, dass ich so schnell nicht totzukriegen bin, selbst ohne Herzfunktion.«
    »Aber -«
    »Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die einem Wunder recht nahe kommen, Maja«, unterbrach Alistair sie ruhig, ging vor ihr in die Hocke und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Und dieser Mann gehört dazu. Was immer du gelernt hast und woran du weiterhin felsenfest glauben möchtest, er kann es infrage stellen. Seine Selbstheilungskraft ist enorm, wenn er die nötige Hilfe dazu erhält. Nimm es als gegeben hin und hinterfrage es nicht weiter.«
    »Besser hätte ich es nicht erklären können«, flüsterte Darian und schenkte meinem Bruder einen dankbaren Blick.
    Noch kurz fühlte ich den kraftlosen Druck seiner Hand, dann schloss Darian wieder die Augen. Totale Erschöpfung zeichnete sich in tiefen Furchen auf seinem Gesicht ab. Ich fühlte, wie er versuchte, es zu verstecken, und signalisierte ihm selbst durch einen Händedruck, dass es bei mir nicht funktionierte.
    »Wir sollten ihm jetzt Ruhe gönnen«, meinte Alistair entschieden. Kurzerhand zog er die Braunüle aus Darians Arm und klopfte ihm nach dessen leisen Schmerzenslaut mitfühlend auf den Oberarm. »Entschuldige, aber ich glaube nicht, dass du die jetzt noch brauchst. Siehst du es anders, Maja?«
    »Nein.« Vage schüttelte sie den Kopf, zog beinahe automatisiert ihre Handschuhe aus und legte die Sachen zurück in den Koffer. Dann fiel ihr Blick auf Dads umwickelte Hand. »Ist das mit einem weiteren Wunder verbunden, oder kann ich hier von regulären Naturgesetzen ausgehen?«
    »Ich habe mich nur etwas verbrannt«, gestand er ein, wurde jedoch sofort von Ernestine gescholten: »Etwas? Die Haut ist bis aufs rohe Fleisch weg. Ich habe dir gesagt, du sollst es anständig versorgen lassen, Duncan.«
    »Wenn Sie möchten, werde ich es mir ansehen.« Die Ärztin warf erst Darian, dann Dad einen langen Blick zu. »Sie könnten mir dabei helfen, meinen Glauben an die medizinische Normalität wiederherzustellen.«
    »Das sollten wir in der Küche machen«, meldete Kimberly sich nach langer Zeit wieder zu Wort. »Da ist es heller, wir haben Licht, einen Tisch und eine Kaffeemaschine.«
    »Ja, okay.« Maja sah mich einen Moment lang an, schien eine Frage zu haben, entschied sich dann aber anders und wies auf den Koffer. »Reich mir bitte noch einmal das Stethoskop, Alistair. Ich habe zwar kein Ultraschallgerät hier, aber die Herztöne eines Ungeborenen können auch auf diese Weise überprüft werden.« Ihr Blick wurde streng. »Legen Sie sich hin, Faye, so ein Autounfall ist nicht von Pappe, auch wenn der Airbag funktioniert. Und wir möchten doch nichts riskieren.«
    Ohne Gegenwehr kam ich ihrer Bitte nach, streckte mich auf dem Teppich aus und zog den Pullover hoch. Sie tastete erst meinen Unterleib ab, murmelte etwas, das wie Zufriedenheit klang, und wärmte anschließend das Metall des Stethoskops mit ihren Händen an, ehe sie es mir leicht auf den Unterbauch drückte. Sie suchte etwas herum, bevor auf ihrem Gesicht ein erleichtertes Lächeln erschien.
    »Soweit ich es beurteilen kann, ist alles in bester Ordnung«, ließ sie verlauten und steckte das Gerät zurück in ihren Koffer. Ich versteckte meine immense Erleichterung hinter einem Pokerface und nickte, als sie hinzufügte: »Soweit ich mich erinnere, haben wir die kommende Woche einen Termin. Dann sehen wir genauer nach. Fühlen Sie sich so weit gut?«
    »Alles okay«, antwortete ich eilig, zog den Pullover herunter und richtete mich auf. Dann griff ich nach ihrer Hand. »Danke. Für alles.«
    Sie nickte knapp, erhob sich und rang sich ein kleines Lächeln ab. »Ich habe gern geholfen. Sollte es vielleicht irgendwann möglich sein, würde ich ebenso gern erfahren, was heute Abend hier genau geschehen ist.«
    Ich drückte ihr verstehend die Hand und warf meinem Bruder einen bittenden Blick zu. Er seufzte tief. »Schon gut, Faye. Ich werde es ihr erklären, soweit ich kann. Dann komm, wir lassen die beiden jetzt besser in Ruhe. Lass mich deinen Koffer nehmen, Maja.«
    Bis auf Jason verließen alle den Raum und das obere Apartment. Er aber blieb neben Darian hocken und sah ihn besorgt an. Erst als Darian die Augen aufschlug und seinen Begleiter anblickte, wagte dieser eine Regung. »Benötigen Sie noch etwas, Sir?«
    »Hau schon ab, Jason. Du hast mehr als genug getan.« In seiner leisen Stimme schwang ein amüsierter Unterton. »Ich muss mir eher Gedanken darüber machen, wie ich dir deine Hilfe

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