Blut Schatten
umdrehte. Sofort lagen seine Hände auf mir, fuhren zielstrebig an die zu erobernden Orte, während er mich fest an sich zog. Gemächlich aufreizend ließ ich mein Becken kreisen und rieb meine Kehrseite an seiner festen Front. Kraftvolle Finger fanden ihr Ziel, umspannten meine Brüste, kneteten sie sachte, während sein tastender Mund meinen Nacken liebkoste. Seine andere Hand wanderte tiefer, schob sich zwischen meine Schenkel und kundschaftete forsch den Bereich aus, den er für sich einzunehmen gedachte. Mir stockte der Atem, als sein kundiger Finger in mich glitt und heiße Fluten durch meinen Leib sandte.
Genussvoll schloss ich die Augen und gab seinen Berührungen mehr Raum, indem ich einen Fuß auf den Wannenrand stellte. Als seine Hände verschwanden, entwich mir ein enttäuschter Seufzer. Darian lachte leise, ich fühlte seinen Griff an meinen Hüften. Sein Übergriff erfolgte ohne Vorwarnung. Rasch drang er in mich, füllte mich aus und verschlug mir mit seinem Ungestüm erneut den Atem. Sein Rhythmus wurde hart, einnehmend, fordernd, fast rücksichtslos. Ich stemmte mich mit den Händen an der Wand ab, hielt dagegen und hätte mich liebend gern irgendwo festgekrallt, doch die kalten Kacheln gaben nicht nach.
Da packte er mich plötzlich im Haar, zog meinen Kopf zurück und küsste mich unsanft. Verwundert öffnete ich die Augen, blickte in seine und erschrak. Hellblau leuchtend waren sie, mit einem unterschwellig rötlichen Glimmen, und er sah mich an, als wolle er mich regelrecht beherrschen, als sei ich nichts weiter als Beute. Es wirkte wie Eiswürfel auf meine erhitzten Sinne und erstickte augenblicklich jedes leidenschaftliche Gefühl.
Er musste meine aufkeimende Gegenwehr intuitiv gespürt haben, denn er lockerte seinen Griff, kniff wie im Schmerz die Augen zu und konzentrierte sich. Sein Drängen wurde sanfter, dann spürte ich, wie er erzitterte. Er keuchte, lehnte sich an mich, umschlang mich, als müsse er sich an mir festhalten.
»Befreie mich. Bitte«, hörte ich sein Flehen, spürte seinen gehetzten Atem in meinem Nacken. Da bäumte er sich abrupt auf, ein unterdrücktes Fauchen erklang, das kurz danach erstarb. Er zog sich zurück und sackte hinter mir zusammen.
Besorgt drehte ich mich um und sah ihn vor mir in der Wanne knien, den Kopf in den Händen vergraben. Was war hier passiert? Bedächtig sank ich auf ein Knie, streckte die Hand aus und berührte sachte sein Haar. Sofort sah er auf, griff nach meiner Hand und führte sie an seine Lippen.
»Verzeih mir. Ich -« Er brach ab, und in seine graublauen Augen trat tiefer Kummer.
»Was ist geschehen, Darian?«, fragte ich leise. »Rede mit mir. Ich weiß, dass du mich schützen willst, aber so funktioniert das nicht.«
Darian nickte betreten und rang sich ein Lächeln ab. »Ich weiß. Ich habe es bemerkt.« Als ich nichts weiter sagte, ihn nur fragend ansah, seufzte er kopfschüttelnd. »Ich habe beinahe die Kontrolle verloren, Faye. Das ist etwas, was niemals geschehen darf.«
Ich nickte, hatte mir etwas Ähnliches doch bereits gedacht. »Hängt es mit deinem Verschwinden zusammen? Ist es während der Zeit passiert?«
Abermals kniff er die Augen zu, als wolle er sich an etwas erinnern oder es verdrängen. Dann schüttelte er den Kopf. »Alles ist verschwommen. Ich kann mich nur noch an ein paar Einzelheiten erinnern. Es ist, als wären sie gelöscht worden.«
»Was?«
Bekümmert blickte er auf. Sein waidwunder Blick schnitt mir regelrecht ins Herz. »Ich habe einen Filmriss, Faye. Als hätte jemand Informationen von meiner internen Festplatte gelöscht.«
Falls noch irgendwo ein Fünkchen Erotik geglommen hatte, war es jetzt unter der eisigen Woge der Furcht vollkommen erloschen. Amnesie bei einem so alten Vampir? Niemals. Oder war es doch möglich? Ich gestehe, dass ich Angst bekam.
»Okay«, wiegelte ich flugs ab. »Lass uns zunächst das offensichtliche Chaos hier im Bad beseitigen, danach das in deinen Erinnerungen. Reich mir bitte die Seife.«
W ohlriechend, sauber und in frischer Kleidung hockten Darian und ich eine halbe Stunde später einander gegenüber. Die Kerzen brannten, das Aroma einer räuchernden Tonkabohne erfüllte den Raum, unser Atem war der einzig vernehmbare Laut. Da nahm Darian meine Hände, küsste sie und legte sie an seine Schläfen. Er schloss die Augen. Ich tat es ihm nach. Dann fühlte ich, wie er sich mir vollständig öffnete. Es war wie ein Sog, als zöge es mich direkt in seine Gedankenwelt
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