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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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möchtest.« Er küsste mich kurz auf die Stirn und hielt mir dann die hintere Tür auf. »Bitte einzusteigen, Gnädigste.«
    Jason und Dad nahmen ebenfalls hinten Platz und mich somit in ihre Mitte. Darian ließ sich vorne neben Kimberly nieder und schenkte ihr ein Lächeln aus der Kategorie »Mach keine krummen Dinger«. Und Kimberly antwortete mit einem dieser Du-mich-auch-Grinsen, wobei sie strahlend weiße Zähne entblößte. Meinem Empfinden nach ging diese erste Runde eindeutig an das Mädchen.
    Sie startete den Wagen und trat im Leerlauf einmal kräftig auf das Pedal, ehe sie den Gang einlegte und aus der Parklücke fuhr. Anfangs verlief die Fahrt schweigend, ich schaute aus dem Fenster. Ich grübelte darüber nach, was uns hier erwarten könnte und warum sie uns gegenüber so offensichtlich feindlich eingestellt war. Würde Alistair ebenso empfinden? Und welche Verbindung bestand zwischen ihr und meinem Bruder?
    Ich spürte Dads Hand auf meiner. Er drückte sie sanft, lächelte mir aufmunternd zu. Dann sah er nach vorn auf ihre Nackenstütze und öffnete bereits den Mund, als sie plötzlich fragte: »Soll ich euch vorher irgendwo absetzen, falls ihr eine Bleibe habt? Oder soll ich euch gleich zur Werkstatt fahren und ihr klärt das mit der Unterbringung von da aus? Muss ich wissen, weil ich da vorne sonst runter muss. Kann euch aber gleich sagen, dass wir euch nicht alle unterbringen können, dazu ist das Apartment zu klein.«
    Sie wohnten zusammen. Das hatte ich mir gedacht. Meine Sorge wuchs, denn das Mädchen war sehr jung, mein Bruder hingegen schon sechsunddreißig. Ich wollte mir einfach nicht vorstellen, dass Alistair und sie ...
    »Fahr uns bitte zum Plaza, Fifth Avenue Central Park South«, gab Darian geschäftsmäßig an. »Ich möchte vermuten, dass ein späteres Treffen mehr im Sinne Alistairs ist und wir uns vorher gerne noch etwas frisch machen möchten.«
    »Plaza also«, wiederholte Kimberly anerkennend, setzte den Blinker und zog links rüber. »Noble Nummer. Kleiner ging's nicht, oder?«
    Auch mir drohten bei der Erwähnung dieser Adresse schier die Augen aus dem Kopf zu fallen. Ich wusste, dass luxuriöse Unterbringungen für Darian eine Selbstverständlichkeit waren. Sein Loft in London sowie sein Landsitz waren voll von Antiquitäten und teuren Sammlerstücken wie Bildern, Vasen und weiteren Kostbarkeiten. Eigentlich hätte ich ahnen müssen, dass das Teuerste und Bekannteste für einen Darian Knight gerade gut genug war, hatte ich doch schon mehrfach erlebt, wie er ganz nebenbei eine Summe für Kleidung ausgab, die mich vor einiger Zeit noch einen ganzen Monat über Wasser gehalten hätte. Seine Devise war: Über Geld spricht man nicht, man hat es. Daran würde ich mich wohl niemals gewöhnen.
    Über Union City und den Lincoln-Tunnel gelangten wir nach New York City. Jetzt erst konnte man ein wahres Gefühl für die Größe dieser Stadt bekommen. Beim Überfliegen war sie schon riesig erschienen, doch nun, mittendrin, war sie gigantisch. Obwohl ich vor Jahren schon einmal hier gewesen war, erschlug es mich wie beim ersten Mal. Die Stadt pulsierte regelrecht, als hätte sie ein Eigenleben. Und sie riss jeden sofort mit. Beleuchtete Werbeflächen brüllten die beworbenen Produkte jedem entgegen. Menschen hasteten umher, über die Straßen und auf Gehwegen. Einige standen winkend am Straßenrand, versuchten eines dieser unzähligen gelben Taxis dieser Stadt zu ergattern, die irgendwie meistens besetzt waren. Rollende Imbissstände säumten die Gehwege und boten den Hungrigen Hot Dogs, Burger und allerhand anderes Fastfood an.
    Kimberly wählte die Fahrstrecke über den Broadway bis zum Columbus Circle direkt am Central Park. Von dort aus bog sie rechts ab und fuhr die Central Park South am Essex House und dem Ritz-Carlton vorbei entlang, um zum Plaza zu gelangen. Unter dem Vordach des Hotels blieb sie direkt vor dem Eingang stehen.
    Ich lehnte mich halb über Jason, um einen Blick auf das berühmte, im französischen Stil der Renaissance gebaute Haus zu ergattern, in dem schon Hitchcock Teile seines Films Der unsichtbare Dritte gedreht hatte, sah von hier aus aber lediglich den Eingangsbereich. Nur die mittlere der drei Doppeltüren oberhalb der breiten Treppen stand offen, und die Stufen davor waren mit einem breiten, roten Teppich mit goldener Borte ausgelegt. Jeder Treppenbereich wurde von blank geputzten, goldfarbenen Geländern flankiert. Zwischen den einzelnen Aufgängen befanden

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