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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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sich Säulen mit einem Podest, auf dem direkt neben den Türen je eine reich verzierte, goldfarbene Lampe mit fünf großen, weißen Glühlampen die Stufen beleuchtete. Auf dem Gehweg vor der Treppe standen vor den Säulen große Blumenkästen, in denen derzeit kleine, runde Buchsbäume wuchsen. Und mitten auf dem in schwarzweißem Rautenmuster angelegten Gehweg hatte sich der Portier postiert, mit Mütze, Handschuhen und der dunkelblauen Dienstkleidung des Hotels. Jederzeit bereit herbeizueilen, behielt er unseren Wagen im Auge.
    Fragend sah Kimberly sich um. »Seid ihr sicher, dass ihr vorher nicht noch mal schnell eine Bank ausrauben wollt?«
    »Absolut sicher, Kimberly. Aber danke für das Angebot«, gab Darian zurück, stieg aus und half zuerst Jason, dann mir aus dem Wagen. Er winkte dem Portier zu, der wiederum eilig einen Gepäckträger herbeirief, und beugte sich erneut zu Kimberly vor. »Möchtest du uns begleiten oder erst einmal zurück zu deinem Vater?«
    Entweder war sie nicht wirklich überrascht, oder sie war eine gute Schauspielerin, denn sie zuckte mit keiner Wimper. Mir allerdings fiel vor Überraschung fast die Kinnlade herunter. Und mein Vater selbst platzte lautstark heraus: »Was?«
    Ab und an ist es von Vorteil, die Gedanken anderer zu lesen, Faye, hallte es mit der Untermalung eines entsprechend vorwurfsvollen Blickes in meinem Kopf wider. Ich schwieg, knirschte lediglich lautlos mit den Zähnen und erwiderte Darians Blick so lange, bis er mit den Schultern zuckte und Kimberly bat, den Kofferraum zu öffnen.
    Der mit Messingbügeln versehene Rollwagen für das Gepäck wurde an den Wagen herangefahren, und ein Angestellter mittleren Alters in dunkelblauer Hoteluniform mit goldbesticktem Stehkragen und weißen Handschuhen machte sich sofort daran, die Taschen und Koffer darauf abzustellen. Bei dem Überseekoffer zuckte er kurz zusammen, doch half Dad ihm, diesen ebenfalls aus dem Wagen zu heben. Einzig die schmale, lange Tasche, aus der ein Golfschläger schaute, blieb in Darians Gewahrsam. Ich konnte mir durchaus vorstellen, was dieser Golfschläger tatsächlich war. Ein wenig irritiert war ich allerdings darüber, dass der Gepäckwagen die knapp drei Meter Breite des Gehweges bis an die Stufen der Treppe gerollt wurde, von wo aus das Gepäck mit Muskelkraft ins Hotel befördert wurde.
    Während Dad und Jason dem Gepäckträger den riesigen Überseekoffer abnahmen, eilte Darian mit der Golftasche die Stufen hinauf ins Hotel und durchquerte mit energischen Schritten die Lobby. Er hatte die Rezeption bereits erreicht, als ich mich noch staunend in dem Raum umsah. Der Boden war mit beigefarbenem Marmor belegt, der sich zu einem braun abgesetzten Rautenmuster zusammenfügte, in das wiederum ein großes, geschwungenes Ornament eingefasst war. Jeder Schritt hallte auf diesem harten, auf Hochglanz polierten Boden wider. Riesige Kristalllüster hingen von den Decken und tauchten alles zusätzlich in ein funkelndes Lichtermeer.
    Mir schräg gegenüber führte eine geschwungene Marmortreppe mit elegant verziertem und verspielt wirkendem Geländer nach oben ins nächste Stockwerk. Links davon war eine Unterführung zu erkennen, dort waren wohl die Fahrstühle untergebracht. Zwangsläufig, denn wer konnte schon erwarten, dass ein Gast dieses neunzehnstöckigen Hauses durch sämtliche Etagen bis in den obersten Stock laufen sollte?
    Die komplette Fensterfront an dieser Seite war mit kleinen, gemütlich wirkenden Sitzgruppen bestückt, die aus bequemen Sesseln und kleinen Tischen bestanden. Als ich um die Ecke blicke, sah ich eine Bar mit einem fast bis zur Decke reichenden Regal voll mit Gläsern und Spirituosen diverser Herkunftsländer.
    »Kann ich Ihnen behilflich sein, Madam?«, fragte mich jemand, und ich drehte mich zu dem jungen Mann mit kurzgeschnittenen blonden Haaren herum, der mich aus hellbraunen Augen freundlich musterte. Sein dunkelblauer Anzug wies ihn als einen Hotelangestellten aus, daher wies ich nur über meine Schulter Richtung Rezeption. »Mein...« Ich stockte kurz, ehe ich weiter sprach, « Mann regelt gerade alles Weitere. Aber danke.«
    »Ah, Sie gehören zu Mr. Knight«, stellte der Angestellte fest und sah mich weiterhin fragend an. Ich blinzelte ungläubig. Woher kannte er Darian? War er etwa Stammgast hier im Plaza? Da ich keinen Ton herausbrachte und nur nickte, fügte er hinzu: »Wenn Sie wünschen, erkundige ich mich sofort nach Ihrer Suite und begleite Sie dorthin, Mrs.

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