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Blut - Skeleton Crew

Blut - Skeleton Crew

Titel: Blut - Skeleton Crew Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Problem ist, dass sie selbst schon anfängt einzusinken.«
    »Empfehlung?«
    »Wir sollten hier weg.«
    »Wann?«
    »Vor fünf Minuten.«
    »Sie sind ein Spaßvogel, Gomez.«
    Der Kapitän schaltete den Kommunikator aus.
    Shapiro verdrehte die Augen. »Hören Sie, vergessen Sie Rand. Dem ist nicht mehr zu helfen.«
    »Ich nehm euch beide mit«, sagte der Kapitän. »Bergungsprämie bekomme ich nicht, aber die Föderation sollte für euch zwei bezahlen … obwohl keiner von euch beiden viel wert ist, soviel ich sehen kann. Er ist verrückt, und Sie sind ein Angsthase.«
    »Nein … Sie verstehen nicht. Sie …«
    Die listigen gelben Augen des Kapitäns funkelten.
    »Haben Sie Fracht?«, fragte er.
    »Kapitän … hören Sie … bitte …«
    »Wenn ja, wäre es nämlich ein Jammer, sie einfach hierzulassen. Sagen Sie mir, was und wo. Ich teile siebzig zu dreißig. Standard-Bergungsprämie.«
    Die Schmelzfläche neigte sich plötzlich unter ihnen. Neigte sich merklich. Im Innern des Raumschiffs ertönte gedämpft ein gleichmäßiges Alarmsignal. Der Kommunikator an der Schalttafel des Kapitäns fing wieder zu summen an.
    »Da!«, schrie Shapiro. »Da, sehen Sie, womit Sie es zu tun haben? Und Sie wollen über Fracht sprechen? WIR MÜSSEN VERDAMMT NOCH MAL HIER WEG!«
    »Mund halten, Hübscher, sonst lasse ich Sie von einem der Andies einschläfern«, sagte der Kapitän. Seine Stimme klang ruhig, aber seine Augen hatten sich verändert. Er drückte auf den Kommunikator.
    »Käpt’n, wir haben einen Neigungswinkel von zehn Grad, und er wird ständig größer. Wir haben noch Zeit, aber nicht viel. Sonst kippt das Schiff um.«
    »Die Streben werden es aufrecht halten.«
    »Nein, Sir. Bitte den Kapitän um Vergebung, aber das werden sie nicht.«
    »Schubdüsen in Sequenz zünden, Gomez.«
    »Danke, Sir.« Die Erleichterung in Gomez’ Stimme war unüberhörbar.
    Dud und der Androide kamen die Düne herab. Rand war nicht bei ihnen. Der Andy blieb immer weiter zurück. Und dann geschah etwas Seltsames. Der Andy fiel vornüber aufs Gesicht. Der Kapitän runzelte die Stirn. Er fiel nicht, wie man es von einem Andy erwartet – das heißt, mehr oder weniger wie ein Mensch. Es war, als hätte jemand eine Schaufensterpuppe umgestoßen. Er fiel einfach so um. Plumps, und eine kleine Sandwolke stieg um ihn herum hoch.
    Dud ging zurück und kniete sich daneben hin. Die Beine des Andys bewegten sich noch, als träumte er in den 1,5 Millionen frengekühlten Mikroschaltkreisen, aus denen sein Gehirn bestand, dass er noch ging. Aber die Beinbewegungen waren langsam und ruckartig. Dann hörten sie auf. Rauch drang aus seinen Poren, die Tentakel zuckten im Sand. Es sah auf eine grausame Weise aus, als würde man einem Menschen beim Sterben zusehen. Ein tiefes Knirschen kam aus seinem Innern: Graaaaaaggggg!
    »Voll Sand«, flüsterte Shapiro. »Er hat die Religion der Beach Boys angenommen.«
    Der Kapitän warf ihm einen ungeduldigen Blick zu. »Machen Sie sich nicht lächerlich, Mann! Dieses Ding könnte durch einen Sandsturm laufen, ohne dass auch nur ein Körnchen in sein Inneres dringt.«
    »Nicht auf diesem Planeten.«
    Die Schmelzfläche sank wieder ein. Das Handelsschiff stand deutlich schief. Mit leisem Stöhnen reagierten die Streben auf die größere Belastung.
    »Lass ihn!«, bellte der Kapitän Dud zu. »Lass ihn, lass ihn! Geh-ab! Komm-zu-mir-rufe! «
    Dud ließ den Androiden mit dem Gesicht nach unten weiterlaufen und kam zurück.
    »Was für ein Schlamassel«, murmelte der Kapitän.
    Er begann sich mit Dud in einem schnellen Pidgin-Dialekt zu unterhalten, dem Shapiro teilweise folgen konnte. Dud berichtete dem Kapitän, dass Rand sich geweigert hatte mitzukommen. Der Andy hatte versucht, Rand zu packen, aber ohne Kraft. Er hatte sich da schon ruckartig bewegt, und aus seinem Innern waren seltsam knirschende Geräusche gekommen. Außerdem hatte er angefangen, eine Kombination von galaktischen Tagebau-Koordinaten und ein Verzeichnis der Folksong-Kassetten des Kapitäns herunterzuleiern. Daraufhin hatte sich Dud selbst Rand genähert. Es war zu einem kurzen Kampf gekommen. Der Kapitän erklärte Dud, wenn er zugelassen hätte, dass ein Mann ihn überwältigte, der seit drei Tagen in der heißen Sonne stand, dann sollte er sich vielleicht nach einem neuen Ersten umsehen.
    Dud bekam vor Verlegenheit einen roten Kopf, aber sein ernster, besorgter Gesichtsausdruck veränderte sich nicht.
    Er drehte langsam den Kopf, damit

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