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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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über Joan Rosen Klein und Thomas Frank Narduno. Joan zufolge war sie von einem Bullen in Dayton, Ohio, geschlagen worden. Er hatte das Police Department Dayton wegen ungelöster Raubüberfälle um '54 angefragt. Zwei Lohngeld-Überfälle mit insgesamt sechzig Riesen Beute. Maskierte Männer, keine Frau, Fall geschlossen. Sie hatten ihm die Akte per Telex übermittelt. Keine Erwähnung von Narduno, Joan oder linken Tatverdächtigen. Joans Behauptung von »Zufalls-Festnahmen«? Möglicherweise wahr.
    Dwight zündete sich eine Zigarette an und machte ein Fenster auf. Wind und Regen brachten ihm die Seiten durcheinander. Er lehnte Eleanora an die Schreibtischlampe.
    Verfickt- Joan Rosen Klein und Dwight Chalfont Holly.
    Seit einem Monat. Im Statler, im Ambassador, im Hollywood Roosevelt. An neutralen Orten. Das Tarnbüro gehörte Karen.
    Sie sprechen und lieben sich. Sie unterhalten sich über die Operation und vermeiden die Frage Was willst du wirklich?. Entsprechend den Informanten-Regeln und einem stillschweigenden Liebes-Pakt.
    Joan stand der BTA nun ziemlich nahe. Marsh war mit der BTA und der MMLF befreundet. Sowohl Joan wie auch er machten sich wegen der Karikaturenschwemme im Kongo Gedanken. Joan schrieb sie dem FBI zu, zur Unterstützung von OPERATION BÖÖÖÖSER BRUDER. Worin sie sich irrte. Die meisten Karikaturen attackierten die Panther und die US. Einige die BTA und die MMLF. Auf ihn wirkten sie eher wie Amateur-Straßen-Kunst. Nicht wie eine geplante Provokation. Hass.
    Der Dr.-Fred-Hiltz-Mord - nach wie vor ungelöst und von Jack Leahy geheim gehalten. Hass und Rauschgift - was H betraf, war der Dschungel trocken. Was Marsh Bowen ernsthaft mit Black-Power-Bewusstsein begründete.
    Der Wind riss Eleanora um. Dwight schloss das Fenster und stellte ihr Bild erneut auf. Karen fehlte ihm. Eleanora ließ ihr keine Zeit. Wie-heißt-er-doch war wieder in L. A., um ihr zu helfen. Vom wirklichen Ausmaß seiner Affäre mit Joan wusste Karen nichts. Vielleicht spürte sie es. Er fühlte sich nicht schuldig. Eher überfordert. Ein weiterer schwer abzuschottender Teil seines Lebens.
    Er griff nach dem Papierkorb und fischte das Wayne-Foto raus. Er hatte im Kfz-Amt recherchiert und die Frau letzte Woche identifiziert. Mary Beth Hazzard. Waynes West-Vegas-GAU. Die Witwe des toten Predigers.
    Er beschaffte sich ihre Kfz-Akte. Er verglich ihren Führerschein mit dem Kussbild. Einer jener Augenblicke, in denen die Zeit stillzustehen schien, während man innerlich erstarrte. Was ihn sofort zu Joan zurückbrachte.
    »Woran denkst du?« »An einen Freund und die Frau, mit der er zusammen ist.« »Erzähl mir von ihm.«
    »Er ist nur widerwillig auf die andere Seite gewechselt. Hochbegabt und kompetent und zieht ein Unglück nach dem anderen an.« »Wo ist er jetzt?« »Das weiß ich nicht.« »Möchtest du mir mehr erzählen?« »Nein.«
    »Sonst stellst immer du die Fragen.«
    »Ja, ich weiß.«
    Messebesucher hatten das Statler belegt. Türen knallten im Flur. Der Partylärm wollte nicht aufhören.
    Es regnete heftig. Sie ließen die Fenster wegen der frischen Luft offen. Die Zimmerheizung sprang in unregelmäßigen Abständen an. Sie zogen die Decken hoch und streiften sie wieder ab.
    »Leander Jackson und Jomo Clarkson sind aneinandergeraten.«
    »Ich weiß. Ich habe Leander vom Krankenhaus abgeholt.«
    »Hat er dich angerufen?«
    »Ja.«
    »Du bist jetzt ausschließlich bei der BTA.«
    »Nicht ganz.«
    »Was heißt das genau.«
    »Das sag ich nicht.«
    »Noch nicht?«
    »Ja, noch nicht. Ich brauche ein bisschen Zeit, um was auszuarbeiten. Ich sage dir, wenn ich so weit bin.«
    Dwight gähnte. Er hatte seine Pillen/Drink-Portion früh zu sich genommen. » Du solltest zu schlafen versuchen «, sagte Joan.
    Er knipste das Licht aus. Er strampelte die Beine frei, um es ein bisschen kühler zu haben. Joan warf ihr Haar herum und legte ein Bein über ihn. Ihr Kopf passte genau auf seine Schulter. Er legte seinen Arm um sie und verdeckte ihre Messernarbe.
    Vier Stunden, traumlos. Für seine Verhältnisse ein Rekord.
    Joan war weg. Sie hinterließ nie schriftliche Grüße - nur Lippenstift-Abdrucke. Diesmal: auf dem Extrakissen.
    Er tastete nach dem Telefon auf dem Nachttisch. Er bestellte sich den Kaffee aufs Zimmer und eine Leitung nach Washington.
    Er hörte die Klickgeräusche im Hörer. Er drückte den Unterbrecherknopf und hörte drei weitere schwache Klicks.
    Dwight lächelte. Sie schien sich auf Abhör- und

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