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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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rauszuschmeißen. Thornton kochte. Wayne wies ihn an, die Schulden bei der Gewerkschaftskasse der Bankmitarbeiter zu begleichen. Thornton schlug mit der Faust auf den Schreibtisch. Wayne teilte ihm mit, dass die Rohre im Postverteilungszentrum Asbest freisetzten. Was ein gesundheitliches Risiko bedeute. Ich bitte, sich umgehend des Problems anzunehmen. Thornton trat gegen seinen Schreibtisch und verschrammte seine Schuhe. Wayne salutierte vor dem Martin-Luther-King-Bild.
    »Was wissen Sie von mir?«
    »Ich weiß, dass Sie drei schwarze Drogensüchtige unter zweifelhaften Umständen getötet haben, als Sie beim LVPD waren.«
    »Und sonst?«
    »Sonst weiß ich, dass Sie einen Mann namens Wendell Durfee suchten, der Ihre Frau vergewaltigt und ermordet hat.«
    »So weit liegen Sie richtig. Wissen Sie, was mit Wendell Durfee passiert ist?«
    »Er wurde vor einem Jahr hier ermordet. Ein ungelöster Fall der Central Division. Ich wäre nicht erstaunt, wenn Sie mir sagen würden, dass Sie's gewesen sind.«
    Das Drive-in war ein gemischtrassiges Etablissement an der Rassengrenze. Eine Jazzhöhle in einer Baracke. Die Kellnerinnen waren schwarz und weiß - hübsche Mädchen auf Rollschuhen.
    Sie saßen in Waynes Mietwagen. Die reingehängten Tabletts engten sie ein und zwangen zu einer seitlichen Sitzhaltung.
    »Ich war's.«
    »Das habe ich mir gedacht. Wünschen Sie, dass ich die Information irgendwie einsetze?«
    Wayne rührte in seinem Kaffee. »Erzählen Sie's vorsichtig rum. Sie waren damals beim LAPD. Beschreiben Sie, dass Sie am Tatort waren. Dass es unbeschreiblich brutal war. Die Ermittler hätten mir den Mord nachgewiesen, aber mein Vater habe zu viel zu melden gehabt.«
    Marsh rührte in seinem Kaffee. »Was wissen Sie über mich?«
    »Dwight Holly hat mir berichtet und mir die Hauptakte zukommen lassen. Ich weiß über Scotty Bennett, Ihre Arbeit mit Clyde Duber und die bisherige Operation Bescheid.«
    »Und Ihre Einschätzung?«
    »Ich missbillige den Heroin-Aspekt, auch wenn er im Gesamtzusammenhang Sinn ergibt.«
    »Dramatischen Sinn? Wie die rassistischen Probleme, die Sie so offensichtlich und von allen Brüdern mit bloßem Auge wahrnehmbar belasten?«
    Wayne lächelte. »Erzählen Sie mir davon. Gerüchte, Eindrücke, wie Sie das bis jetzt sehen.«
    Marsh versuchte die Beine übereinanderzuschlagen. Das Tablett war im Weg. Er wirkte geradezu uncool.
    »Beide Gruppen umwerben mich. Ich zweifle, dass sie sich Narkotika verschaffen können, was diese Strategie problematisch erscheinen lässt. Es gab eine Reihe von Schnapsladen-Überfällen in der Southside mit den üblichen Gerüchten über verdächtige schwarze Militante, aber nichts Ernsthaftes. Die Hass-Karikaturen sind Ihnen bekannt. Entweder die Panther wollen der US eins auswischen oder umgekehrt, auch wenn meine mehr zu Verschwörungstheorien neigenden Brüder meinen, dass das FBI dahinterstecke. Mr. Holly hat mir versichert, dies sei nicht der Fall.«
    Eine Kellnerin flitzte vorbei und winkte Marsh zu. Sie sah aus wie eine jüngere Mary Beth.
    »Heute Abend«, sagte Wayne, »findet ein Treffen statt. So was wie eine Einführungs-Party für die Tiger-Taksi-Truppe. Ich möchte, dass Sie kommen. Sie bringen Jomo und zumindest einen BTA-
    Mann mit. Es gibt ein paar Spät-Nachtklubs, die ich kaufen möchte. Ich hätte nichts dagegen, vor Zeugen ein bisschen politische Scheiße aufzuwühlen.«
    Die Kellnerin fuhr noch mal vorbei. Marsh grinste sie möchte-gern-gierig an. Wayne holte sein Vorzeigebild von Reginald Haz-zard heraus. Marsh musterte es genau und zwinkerte.
    »Haben Sie ihn gesehen?«
    »Nein. Wer ist das?«
    »Ein junger Mann, den ich zu finden versuche. Auf dem Bild ist er siebzehn, aber er könnte unterdessen vierundzwanzig Jahre alt sein.«
    Marsh grinste. Schauspieler-Patzer, ein Warnsignal - Wayne hatte ihn ertappt.
    »Sagen Sie mir, was Sie dachten. Sagen Sie die Wahrheit, oder vergessen Sie unsere Zusammenarbeit.«
    »Ich habe mich gefragt, ob Sie ihn umbringen wollen.«
    Wayne sah die Kellnerin an. Sie hatte Mary Beths Augen.
    »Ich bin nicht mehr in der Branche.«
    »Das höre ich gern.«
    »Haben Sie je davon gehört, dass Schwarze, deren Namen in den Nachrichten erschien, anonym einen Smaragd per Post zugeschickt bekommen?«
    Marsh zwinkerte und sagte: »Nein.«
    Die Maler hatten einen 63er Lincoln mit Streifen versehen. Das JFK-Todesmobil als Dschungelschlitten. Southside L. A. als Fluss Styx.
    Die Rücksitze waren vis-ä-vis

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