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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Bananen-Stauden-Frisuren. Franzmännchen sagte, im Land herrsche R ot en-Alarm. Die Roten bombardierten die Obstplantagen mit Schädlingen. Obermarionette Somoza hatte baldige Rache versprochen.
    Sie spazierten zu einem Pavillon an einem Koi-Teich. Katzen lauerten und angelten nach Fisch-Abendessen. Sie schlugen ins Wasser und bissen zu und kamen nie nah genug ran. Die Koi hatten Sonar und Radar.
    Ivar Smith war ein langer Kerl in Golfklamotten. Er war eine rechtsextreme Plaudertasche, von vormittäglichen Singapore Slings befeuert. Er war der Oberaufschneider und Begrüßungsmarschall der DOM. Er leitete eine Sicherheitsfirma. Die die Schlägertrupps des Obermackers Balaguer unterstützten. Balaguer war ziemlich scharf auf die US-Kasinos und lechzte nach dem Touristengeschäft. Jawohl, ich werde den Bericht schreiben. Die DOM steht voll im Saft. Yanqui, si, Commi, no. Her mit eurem Geschäft.
    Bezahlt mich. Ich organisiere. Ich schmiere Balaguer. Das CIA-Kontingent bestand aus lauter versoffenen Schürzenjägern. Balaguer war ein feinsinniger fascisto. Privat vergewaltigte er pubertierende Mädchen, öffentlich gab er sich anständig. Ganz im Gegensatz zu Trujillo. Die DOM hatte jede Menge Möglichkeiten, eine Touristen-Bonanza zu werden. Smiths Burschen und die La-Banda-Schläger schafften aufmüpfige Schwarze regelmäßig nach Haiti. Balaguer hatte zwei Ziele: jeden Ansatz von Rechtsstaat zu unterdrücken und die drei Farbklassen der Bevölkerung eugenisch aufzuhellen. Die Kasinos würden die Reichen anlocken. Wobei Smiths Jungs und La Banda als Straßenreiniger und Müllwagen dienen würden.
    Ja, Haiti war nah. Der Massacre-Fluss bildete die passend bezeichnete Grenzlinie. Smith schwatzte über Haiti und Voodoo. Papa Doc Duvalier hatte Haiti ebenso im Würgegriff wie Trujillo seinerzeit die DOM. Sie hatten Trujillo »den Ziegenbock« genannt. Er hatte Blitzkriege gegen haitianische Siedlungen auf dem Territorium der DOM geführt. Rassenschwachsinn. Dominikaner mit weißer Haut haben spanische Wurzeln. Sie hassen tintenschwarze Haitianer und deren Hühner-fickende Religion und französische Affektiertheit. Die Haitianer haben linke Verbündete. Es gibt eine Rote-Socken-Gruppe namens Bewegung des Vierzehnten Juni. Die Smith und La Banda aus Jux und Tollerei unterdrücken.
    Wuuuuu - sechs Singapur-Slings und immer noch zugange!
    Es gibt eine kleine Stadt in der nördlichen DOM. Von einem korrupten Tonton-Macoute-Mann kontrolliert. Ein guter Aufmarschplatz für kubanische Operationen. Versteckte Buchten bis zum Gehtnichtmehr.
    Smith kam auf die üüüüüblen Kubaner zu sprechen. Die gerade in Managua waren. Durch die Bank knallharte Killer. Mit jeder Menge Heroin-Erfahrung. Beliefern United-Fruit-Aktionäre in Miami mit geklautem Apotheken-Stoff. Darunter ein paar Ex-CIAler. Besonders wichtig: Dick Nixons Kumpel, Bebe Re-bozo.
    Böse Burschen. Spezialisiert auf Apotheken, die von linken Sympathisanten geführt werden. Wollen angeblich heute Nacht eine Apotheke überfallen.
    Smiths Gesprächsfluss ebbte ab. Sein Gesicht wurde alkoholrot. Mesplede übernahm.
    Ich will die Kubaner kennenlernen. Ich kann ihnen Jobs als Bauvorarbeiter beschaffen. Mit Heroin kenne ich mich aus. Ich will Castro-feindliche Operationen durchführen.
    Smith schwankte aus der Bar. Er zog einer Kellnerin eine Banane vom Kopfputz und biss samt Schale hinein.
    Das Telefonbuch war en español. Crutch riss die Seite mit den farmacias raus. Managua war Posemuckl-klein. Sechs Drugstores, no mas.
    Die Stadt war in einem Raster angelegt. Calles und avenidas kreuzten sich. Er hatte noch nie einen Apotheken-Überfall gesehen. Franzmännchen schnarchte. Gucken wir den Kubanern bei der Arbeit auf die Pfoten.
    Der Mann an der Rezeption gab ihm eine Straßenkarte. Die Innenstadt von Managua war klein und ruckzuck zu Fuß zu durchqueren. Jede Menge Bäuerlein. Mamacitas, die Fleischpasteten auf Grillrosten brieten, die man aus Zaunteilen und Mülleimern zusammengeflickt hatte. Gefüllt mit Taubenfleisch. Diese Vögel hockten überall herum. Wurden von Jugendlichen mit Luftpistolen erlegt und in Papiersäcke geschmissen.
    Ein paar nette Bäume, eine Seebrise, knallig getünchte Gebäude. Bullen in Reitstiefeln und mit Totschlägern, um die Stacheldraht gewickelt war.
    Das Raster machte es einfach. Crutch fand ohne weiteres vier Apotheken. Sie wirkten harmlos: helle Wände, enge Gänge, weißbekittelte Kanaken, die hinten am Tresen werkelten. Große

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