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Blut soll fließen

Blut soll fließen

Titel: Blut soll fließen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Lauschangriffe zu verstehen. Ihre Lebensgeschichte wurde immer spannender.
    Er ging zum Fenster und sah nach unten. Auf der Auffahrt herrschte viel Betrieb. Er sah einen Schatten verschwinden. Er sah Rauchringe über der Markise schweben.
    (Managua, 28.01.69)
    Ein Latino-Loch an einem See. Statuen von bemerkenswerten Führern. Bauern, Land-Kanaken und Bullen mit altmodischen MPs. Alles heruntergekommen und schäbig.
    Kein Hughes-Flug vorhanden. Sie nahmen die La Nica Air zum Flughafen Xolotlán. Es war winterlich feucht. Jugendliche drängten sich um den Wagen und versuchten, ihnen Baseball-Postkarten anzudrehen. Papageien stießen herab und deckten die Statuen mit Vogelscheiße ein. Der Verkehr war langsam. Die Abgase penetrant. Die meisten Wagen waren vorsintflutliche Stinker. Die meisten Straßen hatten ein Datum im Namen: von der Calle 27 de Mayo bis zur Calle 15 de Septiembre. Franzmännchen zufolge bezog sich das alles auf niedergeschlagene Revolutionen.
    Nebenkriegsschauplatz, Erholungsurlaub, Kampfpause. Nicaragua war ohnehin nichts Ernstes und ein nutzloser Zwischenhalt gewesen. Als Nächstes stand die DOM an.
    Ein Silberstreif am Horizont. Franzmännchen kannte einen Marine-Oberst a. D., der vor Ort wohnte. Seit dem Krieg '65 in Santo Domingo. Franzmännchens Söldner-Freunde hatten für später ein Treffen organisiert.
    Die Type hieß Ivar Smith. Er erklärte sich bereit, für Wayne und die Itaker eine positive Expertise über die DOM abzugeben. Smith hatte gestern beim Franzmann angerufen. Er kenne vier Anti-Castro-Kubaner. Üüüüüble Burschen. Die zuuuuu gern von der DOM aus blutig zur Sache gehen würden.
    Das Taxi wich einem Bäuerlein mit Ochsenkarren aus. Franzmännchen bohrte in der Nase und warf den Bettlern Kleingeld zu. Crutch fummelte an der Reversnadel und ging die jüngsten Erinnerungen durch.
    Washington, Nacht der Amtseinführung, im Hay-Adams. Sam G. und Gretchen/ Celia. Mespléde kennt Sam. Sie kennt Mespléde nicht. Zwei-Sekunden-Vorstellung, au revoir.
    Er hatte es Franzmännchen später gesteckt: Das war die Diebesbraut. Franzmännchen hatte mit den Schultern gezuckt und das eine Wort gesagt: »Kuba.«
    Ein Papagei stieß herab und landete auf dem Fenstersims. Crutch verfütterte ihm Fritos aus der Tüte. Er geriet erneut ins Sinnen und dachte an den Weihnachtsabend zurück.
    Das Horror-Haus, das Versteck, die Kladde vom Rote-Socken-Treffen. Datum: 06.12.62. Die Namen: Bergeron, Narduno,/o m.
    Damals hatte das Haus der Handelskammer Hollywood gehört. Drei Rote Socken hatten sich Zugang verschafft. Er war zur Handelskammer gegangen und hatte einen Mitarbeiter ausgeforscht. Unbefriedigende Infos: Das Haus war im Herbst/Winter '62 unvermietet geblieben.
    Der Papagei aß alle Fritos und kreischte nach mehr. Crutch versuchte, ihn zu streicheln. Der Schwanzlutscher biss ihn in die Hand und flog ab.
    Er hatte Sam und Gretchen/Celia zu Fuß bis ins Hotel Willard beschattet. Wo sie in getrennten Suiten wohnten. Er war am nächsten Tag in Gretchen/Celias Suite eingebrochen. Er hatte ihr Adressbuch gefunden. Er hatte eine Spurensicherungsausrüstung mitgenommen und den Umschlag vor Ort eingestäubt. Er hatte einen positiven Abdruck von Joan Rosen Klein bekommen.
    Die Seiten waren codiert: eigenartige Buchstaben, Zahlen und Symbole. Er hatte jedes Blatt mit einer Minox fotografiert und das Buch wieder dahin gestellt, wo er es gefunden hatte. Worauf er ein groooooßes Risiko eingegangen war und Franzmännchen sagte, was er getan hatte. Franzmännchen rief bei einem CIA-Kumpel in Virginia an. Ein Entschlüsselungshandbuch sollte diese Woche in Managua eintreffen. Er hatte die Flüge aus Washington überprüft. Sam war zurück nach Vegas geflogen. Celia Reyes: nach Santo Domingo.
    »Donald, deine Hand blutet.« »Ein Papagei hat mich gebissen.« »Ein Roter?« »Ja.«
    »Dann hättest du ihn umbringen sollen.«
    Das Hotel Lido Palace lag dicht am See. United-Fruit-Burschen hockten an der Bar und fachsimpelten über Golf und Unterdrückungsmaßnahmen. Die Musikbox spielte ununterbrochen den Chiquita-Bananen-Song. United Fruit hatte Nicaragua fest im Griff und überall Marionetten des Somoza-Clans sitzen. Revolten waren ein andauerndes Ärgernis, Papageienscheiße vergleichbar. United Fruit hatte ein Spitzelnetzwerk und eine Polizeitruppe. Auftrag: Rote Revoluzzer unterdrücken.
    Crutch und Franzmännchen richteten sich ein und schlenderten zur Bar. Die Kellnerinnen trugen Baströckchen und

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